Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Borrelioseinfektion - Zinnat 500 mg

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Borrelioseinfektion - Zinnat 500 mg

vewiha

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Ich bin in der 10ten Schwangerschaftswoche (bei Beginn der Einnahme: 9+2) und muss wegen einer akuten Borrelioseinfektion durch einen Zeckenbiss (vor zweieinhalb Wochen - seit dem Wanderröte am Rücken) für die nächsten 2 Wochen die Antibiotika "Zinnat 500 mg" 2 x täglich einnehmen. Ist das Ihrer Meinung nach in Ordnung so? Der behandelnde Arzt hat gesagt, es sollte jetzt schon mit den Antibiotika angefangen werden - auch wenn ich noch im ersten SSDrittel bin - , bevor sich die Bakterien weiter vermehren und über die Blutbahn zum Fötus/Plazenta kommen (was sie leider können). Ist das Medikament in der Frühschwangerschaft gefährlich für das Ungeborene? Ich mache mir große Sorgen - einerseits natürlich wegen der Infektion, andererseits wegen der Antibiotika. Danke für Ihre Hilfe! Freundliche Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Cephalosporine wie z. B. Cefuroxim (Zinnat) gehören zu den Antibiotika erster Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine kindliche Schädigung durch das Antibiotikum ist ausgeschlossen. Eine unbehandelte Borreliose-Infektion könnte langfristig gravierendere Folgen haben.


vewiha

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Danke für Ihre Antwort! Nach vier Tagen Antibiotika ist die Rötung nun wirklich schon heller und kleiner geworden. Glauben Sie, wurde die Infektion noch rechtzeitig abgefangen, bevor die Bakterien zum Fötus/Plazenta kommen konnten? (zweieinhalb Wochen zwischen Zeckenbiss und Beginn mit Medikamenten) Ich mache mir große Sorgen :-( Danke im Voraus für Ihre Antwort!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Das Problem wäre nicht der Übergang von Borrelien auf das Ungeborene sondern chronische Beschwerden bei Ihnen (z. B. langfristige Schmerzen, psychische Probleme etc.). Die Prognose ist bei bei Ihnen durch den baldigen Beginn der antibiotischen Therapie sicher günstig.


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