Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

ARDAP Ungezieferspray

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: ARDAP Ungezieferspray

Mitglied inaktiv

Hallo, ich habe mal eine Frage und zwar hat eine Bekannte von mir ihren Hühnerstall mit Ardap Ungezieferspray behandelt. Nun habe ich Eier von den Hühnern gegessen, bin im 5. Monat schwanger. Hat dies irgendwelche Auswirkungen? Danke für Ihre Antwort. MFG Olga


Ungezieferspray ARDAP enthält 0,8% Permethrin, 0,2% Pyrethrine und 0,08% Cypermethrin. Pyrethroide kommen als Inhaltsstoff in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin ist ein synthetisches Pyrethroid, das in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Ektoparasiten erfolgreich angewandt wird. Die akarizide Wirkung beruht auf der Neurotoxizität der Substanz (verlängerter Na-Einwärtsstrom an den Nervenmembranen). Seit 1980 werden topische Permethrin-Präparate zur Behandlung der Krätze (Skabies) eingesetzt. Im Vergleich zu anderen antiskabiös wirksamen Substanzen zeigt sich Permethrin weniger toxisch und in der Wirksamkeit überlegen. Daher wird Permethrin auch zur Behandlung von Krätzmilben in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000). Bei lokaler Anwendung von Permethrin ließ sich z. B. beim Menschen nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996). Eine schwerwiegende kindliche Belastung durch die Eier aus dem behandelten Stall ist nicht zu befürchten.


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