Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Antibiose in der 32. Ssw

Frage: Antibiose in der 32. Ssw

EB

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Sehr geehrter Dr. Paulus! Ich bin zur Zeit in der 32. Ssw, 1. Schwangerschaft, es wurde aufgrund einer Verkürzung des Gebärmutterhalses ein Abstrich gemacht. Dieser hat folgendes ergeben: massenhaft B- Streptokokken, mäßig viel Candida albicans, 10^3 KBE/ml ureaplasma urealyticum sowie massenhaft e.coli. Der Verlauf war komplett asymptomatisch. PH wurde von Hebamme gemessen und lag bei 4, kein Juckreiz etc. Laut Ärztin soll ich Cefuroxim 500 3x täglich für 7 Tage einnehmen. Des weiteren bekomme ich 200mg Progesteron vaginal zur Nacht. Jetzt stelle ich zum wiederholten Male fest, dass sich der Ausfluss stark verändert hat: trocken, fest, teilweise bis zu 1€-Münzen-groß und gelb-grün. Ist dieser charakteristisch für die Famenita- Einnahme? Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass das AB wirkt, wenn ich den Ausfluss betrachte... Oder ist es eher der Soor, der sich jetzt bemerkbar macht? Ich hatte einmalig einen Soor während der Ss, das hatte ich damals sofort gemerkt und eindeutig identifiziert. Nun habe ich mir omni biotik 10× Pulver für den Schutz der Darm- und Vaginalflora gekauft. In der Praxis, 14.3., bekomme ich keine richtige Auskunft, pH wurde nicht gemessen, keine Mikroskopie- NICHTS! Jetzt weiß ich nicht recht, wie ich die Situation beurteilen und einordnen soll. Würden Sie nach Abschluss der Antibiose eine 3-Tages-Kur mit Kade fungin empfehlen? Ich hatte gestern auch etwas über Fluomizin gelesen. Würde das eine Alternative darstellen? Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort VG, EB


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Grundlage für eine Behandlung sollte immer der aktuelle Befund sein. Ohne Kenntnis Ihrer Scheidenflora wäre es vermessen, aus der Ferne eine Empfehlung abzugeben. Liegt ein Pilzbefall vor, wäre die Gabe von Clotrimazol (z. B. Kadefungin) zu erwägen. Zur lokalen Desinfektion bei bakterieller Fehlbesiedlung eignet sich z. B. Dequaliniumchlorid (z. B. Fluomizin). Ist die normale Scheidenflora zerstört, wäre die Gabe von Milchsäurebakterien hilfreich (z. B. Vagiflor).


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