Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Agnofem

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Agnofem

TW2702

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Ich hatte im Sept. 2011 eine missed Abortion mit anschließender Ausschabung und im Mai 2012 eine Eileiterschwangerschaft woraus mir dann der rechte Eileiter entfernt wurde. Im Jänner wurde dann noch eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, hier nehme ich nun Schilddrüsenhormone. Weil ich seit ca. 6 Monaten jedes mal 3 Tage lang braune Schmierblutungen hatte bevor die eigentliche Regel einsetzte, hat mir nun mein Arzt Agnofem (täglich 40 Tropfen) verordnet da er von einer Gelbkörperhormonschwäche ausgeht. Eine Blutuntersuchung wurde jedoch nicht gemacht. Meine Frage 1. Kann ich diese Tropfen trotzdem nehmen, auch wenn keine Blutuntersuchung gemacht wurde, oder kann es, falls diese Schwäche nicht besteht schädlich sein? 2. Ich habe gelesen, dass man diese Tropfen, bzw. Mönchspfeffer nicht in der Schwangerschaft einnehmen darf. Was mache ich nun wenn ich in diesem Zyklus schwanger werde und es noch nicht weiß? Soll ich die Tropfen nur bis zum Eisprung nehmen oder trotzdem durchgehend bis ich es genau weiß? 3. Kann ich dem Embryo durch den in den Tropfen enthaltenem Alkohol schaden? Schade der Mönchspfeffer dem Embryo? LG


Dr. Wolfgang Paulus

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Präparate mit Mönchspfeffer senken erhöhte Prolaktinspiegel und dienen der Zyklusregulierung. Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Anwendung von Mönchspfeffer-Präparaten ist bisher nicht beschrieben. Wir verfügen über 25 Rückmeldungen nach Anwendung von Mönchspfeffer in der Frühschwangerschaft, wobei neben zwei Schwangerschaftsabbrüchen und vier Fehlgeburten ausnahmslos unauffällige Neugeborene registriert wurden. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung führt der Alkoholgehalt der Agnofem Tropfen sicher nicht zu einer embryonalen Schädigung.


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