Hallo,
leider leide ich an Depressionen seit der Geburt meines Babys obwohl es schon 11 Monate her ist.
Möchte ungern Antidepressiva nehmen, würde gerne etwas pflanzliches versuchen, 5 HTP heisst das (auch Oxitriptan oder 5-Hydroxytryptophan).
Jetzt meine Sorge:
Ich stille noch nachts, so ca. 7 mal und tagsüber 2 mal. Schadet es meinem Baby oder geht dieser Stoff nicht in Muttermilch über?
Vielen Dank im Voraus.
von
Twity6
am 11.05.2018, 10:33
Antwort auf:
5HTP und Stillen
Für 5-Hydroxytryptophan (wie auch von L-Tryptophan) wird eine stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung angenommen. Der Effekt beruht auf der Verstoffwechslung zu Serotonin im menschlichen Körper. Es wird angenommen, dass durch einen erhöhten Serotoninspiegel die Stimmung aufgehellt und Depressionen gelindert werden können. 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) wurde insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren als Arzneistoff zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Seit der Einführung der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gegen Ende der 1980er Jahre besitzt 5-Hydroxytryptophan kaum noch eine therapeutische Bedeutung.
Zur Sicherheit von L-Tryptophan in Schwangerschaft und Stillzeit liegen für den Menschen keine Studien vor. Allerdings enthält sowohl die Muttermilch als auch die Flaschennahrung für Säuglinge die essentielle Aminosäure Tryptophan.
Gegen eine moderate Anwendung von L-Tryptophan bzw. 5-HTP bei Schlafstörungen der stillenden Mutter bestehen grundsätzlich keine schwerwiegenden Bedenken.
Aber auch die Einnahme der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Sertralin und Paroxetin wäre in der Stillzeit vertretbar, da der Säugling kaum über die Muttermilch belastet wird.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 14.05.2018