Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

4 Fragen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: 4 Fragen

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Hallo Dr. Paulus, ich habe nochmal vier Fragen: 1.) Kann ich trotz meiner Medikamente (Seroquel und Abilify) bei der Geburt eine PDA bekommen? 2.) Neulich hatte ich nachts, nachdem ich die 600 mg Seroquel genommen hatte, erst, wie immer, eine Phase von einer halben Stunde, in der ich wie berauscht war, konnte aber irgendwie nicht einschlafen. Danach kam eine Phase von 1-2 Stunden, in der ich nicht still liegen konnte. Egal ob ich auf der Seite oder auf dem Rücken lag. Ich musste mich immer wieder nach kurzer Zeit bewegen, weil es sonst vor allem in den Gliedmaßen sehr unangenehm wurde. Ich habe 2 Psychiater befragt. Der eine sagte, das käme von der Schwangerschaft und man müsse das Seroquel evtl. höher dosieren. Der andere meinte, wenn das mit der Schwangerschaft zusammenhinge, hätte man das nur, wenn man auf dem Rücken läge. Er würde eher auf Akathisie tippen und meinte, dann müsse man das Seroquel eher reduzieren als erhöhen. Was halten Sie für wahrscheinlicher? Was ist denn wohl nun richtig, erhöhen oder reduzieren? 3.) Ist aufgrund Ihrer Erfahrungen damit zu rechnen, dass mein Kind bei der Geburt Entzugserscheinungen erleidet durch das Abilify und/oder das Seroquel? 4.) Muss ich mit einer Frühgeburt aufgrund der Medikamente rechnen oder damit, dass das Kind sofort auf eine Kinderstation muss, auch wenn es zum normalen Zeitpunkt geboren wird? Vielen Dank im Voraus, Gruß Tessa


Dr. Wolfgang Paulus

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zu 1) Grundsätzlich gibt es keine Einwände gegen eine PDA. Zu 2) Als Gynäkologe verfüge ich leider nicht über konkrete Erfahrungen mit den Nebenwirkungsprofilen der einzelnen Neuroleptika. Zu 3) Entzugserscheinungen beim Neugeborenen sind nicht zu erwarten. Zu 4) Da das Neugeborene bei Geburt über ähnliche Medikamentenspiegel verfügt wie Sie, könnten beim Kind über einige Tage ähnliche Nebenwirkungen wie beim Erwachsenen auftreten (z. B. Schläfrigkeit, Kreislaufstörungen usw.). Dies kann mitunter eine Überwachung in der Kinderklinik erforderlich machen.


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