Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. Angela Freundorfer:

Zahndurchbruch und Schlafverhalten (leider etwas lang geworden)

Frage: Zahndurchbruch und Schlafverhalten (leider etwas lang geworden)

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Liebe Frau Dr. Freundorfer, unsere Tochter, fast 10 Monate, hat vor gut 2 Wochen ihren ersten Zahn bekommen. Sie hat kurz zuvor zwar immer etwas unruhig geschlafen, aber wenn sie nachts mal wach wurde, konnten wir sie wieder beruhigen und sie schlief weiter. Dazu sei noch gesagt, dass unsere Tochter von Geburt an immer durchgeschlafen hat. Sie ist halt ein kleiner Langschläfer. Wenn wir sie ins Bett legen bekommt sie noch einen Schluck Tee, danach nimmt sie einen Nuckel in den Mund, einen als Ersatz in die Hand, dreht sich rum und schläft. So sah es bisher bei uns immer aus. Gelegentlich wurde sie munter, weil sie keinen Nuckel gefunden hat. Doch dem konnten wir immer schnell Abhilfe schaffen. Doch seit zwei Tagen ist sie wie ausgewechselt. Vorgestern Abend legten wir sie in ihr Bett (sie schläft im eigenen Zimmer) und nachts halb Eins war sie wieder putzmunter und durch nichts zum weiterschlafen zu bewegen. Sie schrie sich förmlich ein. Zur Beruhigung nahmen wir sie auf den Arm, doch sobald wir sie wieder ins Bett legten, weinte sie weiter. Also nahmen wir sie aus dem Bett und liesen sie - in der Hoffnung, dass sie müde wird - noch eine Weile spielen. Nach etwa drei Stunden gab ich ihr noch eine kleine Portion Milchbrei (Flaschen trinkt sie nicht mehr), damit sie besser weiterschlafen konnte. Irgendwann hatten wir es dann auch geschafft, dass sie - mit anfänglichem "Gemecker" - wieder schlief. Doch Gestern Abend gab es für uns alle dann noch die Steigerungsform. Unsere Tochter hat bis halb Zehn geschlafen und war dann wieder wach. Da sie nicht schlafen wollte oder konnte (?), das "selbe Spiel" begann: sie weinte, nach fehlgeschlagenen Beruhigungsversuchen schrie sie sich ein. Erst auf dem Arm beruhigte sie sich und begann dann sogar wieder herum zu plappern und freute sich. Nachdem sie sich beruhigt hatte, legten wir sie ins Bett, doch sie versuchte immer wieder sich aufzurappeln. Also blieb eiener von uns am Bett sitzen, so blieb sie wenigstens ruhig liegen. Doch sobald wir auch nur einen Schritt vom Bett weggingen, schrie sie wie eine "Furie". Am Ende nahm ich sie auf den Wickeltisch, da sie vom Geschrei leicht durchgeschwitzt war, verabreichte ich ihr noch eine Katzenwäsche, machte ihre Windel frisch (alles im abgedunkelten Zimmer), während sie sich an ihrem Mobile erfreute. Da ich von ihr den Eindruck hatte, dass sie sich unwohl fühlt und auch immer wieder an ihrem Ohr rieb, gab ich ihr ein Paracetamol-Zäpfchen (125). Nach einiger Zeit konnte ich sie dann auch wieder hinlegen. Sie weinte zwar, aber nachdem ich immer mal wieder kurz ins Zimmer kam, schlief sie dann doch irgendwann ein. So hatte es dieses Mal "nur" zwei Stunden gedauert, bis sie wieder ruhig war. Jetzt noch ein paar Fragen. 1. Wenn die Zähne durchkommen, das Kind nachts munter wird und nicht wieder einschläft, ist es dann sinnvoll, es noch spielen zu lassen oder lieber nicht? 2. Letzte Nacht hat das Zäpfchen scheinbar geholfen hat. Doch was soll ich zukünftig tun? Ich kann ihr doch nicht immer ein Zäpfchen geben, oder ist es doch sinnvoll, wenn es offensichtlich auf die Zähne zurückzuführen ist? (Kamistat-Baby-Gel hat leider nicht geholfen.) 3. Kann sich durch diese "Aktionen" endgültig auch das Schlafverhalten ändern? Oder pendelt sich das nach kurzer Zeit wieder ein, sobald die Zähnchen durch sind? Schließlich zehrt das an unser aller Nerven, vom fehlenden Schlaf ganz abgesehen, wenn die Nacht zum Tag gemacht wird. 4. Wenn ich unsere Tochter zum Mittagsschlaf hinlege, schläft sie allerdings problemlos und ganz fix ein. Ist das beim Zahndurchbruch normal, dass sie tagsüber wie gewohnt schläft und nachts so schlecht? So, nun bin ich endlich fertig und hoffe, Sie können mir trotz der Beitragslänge weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen noch ein schönes Wochenende. Viele Grüße von Nane.


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Liebe Nane, kein Problem, dass Ihr Text so lang ist, Sie haben sich viel Mühe gegeben, alles genau zu beschreiben! Der Zahndurchbruch ist bei jedem Kind individuell verschieden, so gibt es auch neue Situationen für die Eltern, und keiner kann so genau sagen, wie Ihr Kind am besten zu beruhigen ist, wie es auf welche Maßnahmen reagieren wird. Sie müssen es einfach ausprobieren. Prinzipiell würde ich jedoch nachts keine Spielphase einbauen, es sollte immer klar sein, dass eigentlich Schlafenszeit ist. Statt Paracetamol können Sie auch Chamomilla comp. Supp. probieren, ein homöopathisches Mittel, dass in diesen Situationen oft sehr gut hilft. Schmerzmittel bitte nur kurzfristig, wenns garnicht anders geht. Osanit ist auch ein bewährtes Mittel bei Zahnungsbeschwerden. Apropos Tee zum Einschlafen: jetzt dran denken, dass SAft u süsser Tee/ Tee aus Pulver aus der Flasche kariogen sind. Wenn sich Ihr Kind öfter ans Ohr fasst, in schlechter Verfassung ist u ev noch Fieber hat, immer auch an eine mögliche Mittelohrentzündung denken.


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