Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Wie lange kann ein Kind mit geöffneter Pulpa beschwerdefrei bleiben?

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

Dr. med. dent. Jacqueline Esch
Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Wie lange kann ein Kind mit geöffneter Pulpa beschwerdefrei bleiben?

Polli84

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Hallo Frau Dr. Esch, bei unserer Tochter (21 Monate) ist durch einen Sturz ein Stück vom Frontzahn abgebrochen, die Pulpa ist geöffnet. Wir waren am Unfalltag bei unserem Hauszahnarzt, der empfahl, den Zahn unter Kurznarkose zu ziehen und hat uns dazu an einen Kinderzahnarzt überwiesen. Dieser wiederum teilte uns mit, dass er aufgrund des geringen Gewichts (8,8kg) keine ambulante Behandlung in Kurznarkose durchführen könne und wir uns an eine Klinik wenden sollen. Nun habe ich heute diverse Kliniken abtelefoniert; die vergeben frühestens in anderthalb Monaten (oder noch später) Termine.  Ich bin etwas verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe Sorge, dass sich der Zahn entzündet und meine Tochter Schmerzen leiden muss.  Inzwischen ist eine Woche seit dem Unfall vergangen. Bisher tut es ihr nur beim Abbeißen weh, dementsprechend schneide ich alles klein. Wie lange kann man abwarten? Gibt es alternative ambulante Behandlungsmöglichkeiten? Sie hat natürlich Angst und macht nur unfreiwillig den Mund auf, wenn sie weint, kooperiert also nicht.  Beste Grüße  Polli


Dr. Jacqueline Esch

Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, wie ich lese hat sich die absacke bereits erledigt.  Es war auf alle Fälle gut, dass der Zahn gezogen wurde. Es bleibt jetzt aber zu hoffen, dass Ihre Tochter dadurch kein Trauma erlitten hat! Gehen Sie weiterhin regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle, damit Ihre Tochter Zeit hat sich daran zu gewöhnen und wieder Vertrauen zu gewinnen. Übrigens sollten Milchprodukte am Tag der Extraktion vermieden werden um keine Entzündung zu verursachen. Alles Gute und viele Grüße   


Mamamaike

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Hallo, bei unserem Sohn ist vor eineinhalb Jahren ein Zahn abgebrochen und die Pulpa liegt seitdem frei. Anfangs war er etwas temperaturempfindlich (und hat etwa zwei Wochen nur weiche Kost gegessen), mittlerweile hat er keinerlei Probleme damit. Beim Zähneputzen müssen wir etwas vorsichtig sein. Entzündet war noch nie etwas. Wir gehen zweimal jährlich zur vorgesehen Kontrolle. Übereinstimmend haben Kieferchirurg und Zahnarzt dazu geraten, den Zahnstumpf zu lassen, solange er keine Probleme bereitet, weil er ein guter Platzhalter für den festen Zahn ist. Viele Grüße 


Polli84

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Danke für das Teilen deiner Erfahrungen, Mamameike! Wir waren heute nun bei der dritten Zahnärztin (eigentlich zur Klinikeinweisung), die ebenfalls der Ansicht war, dass der Zahn raus muss. Allerdings stand sie einem Klinikaufenthalt und einer Kurznarkose eher kritisch gegenüber (was mich dann schließlich auch überzeugt hat) und hat dann direkt mit lokaler Betäubung den Zahn gezogen. Es ging schnell und natürlich hat meine kleine Maus gebrüllt und geweint, aber danach konnte ich sie zur Beruhigung stillen und zehn Minuten später ist sie schon wieder durch die Gegend geflitzt und wollte spielen. Wie sie nun beim nächsten Zahnarztbesuch reagieren wird, bleibt abzuwarten. 


Polli84

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Danke für Ihre Rückmeldung!  Ja, ich hoffe auch sehr, dass sie keine Zahnarztphobie entwickelt bzw. in ihrem Urvertrauen erschüttert wurde, da sie ja während der Behandlung auf meinem Schoß saß und ich sie festhalten musste... Die Zahnärztin meinte, das Ruckeln beim Ziehen sei unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Vor der Betäubungsspritze gab es noch so einen getränkten Wattepad, der die Einstichstelle etwas unempfindlicher machen sollte. Das Ziehen hat nur Sekunden, die Behandlung insgesamt wenige Minuten gedauert. Das Risiko einer Kurznarkose schätzte sie in diesem Fall als unverhältnismäßig ein. Hinzu kam, dass die präferierte stationäre Behandlung erst in sechs Wochen hätte erfolgen können. Eine schwierige Abwägung...  


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