Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Was ist mit dem Zahnschmelz nach dem Ende der Versiegelungszeit?

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

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Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Was ist mit dem Zahnschmelz nach dem Ende der Versiegelungszeit?

Cora23

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Sehr geehrte Frau Dr. Esch, unsere Zahnärztin hat für meine 6 jährige Tochter eine Zahnversiegelung empfohlen. Für die Milchbackenzähne ebenso wie für die bleibenden. Meine Tochter hat tatsächlich extrem tiefe Fissuren in allen ihren Backenzähnen und z.T. bräunliche Verfärbungen darin, die man mit Putzen nicht wegbekommt. Ich würde daher eigentlich einer Versigelung zustimmen. Was ich allerdings bisher weder durch "googeln" noch durch herumfragen herausbekommen habe ist, was mit dem Zahnschmelz nach dem Ende der Versiegelungszeit von max. 15 Jahren ist? Wird er durch diese Säure beim Auftragen der Versiegelung nachhaltig beschädigt? Oder wird er durch die Versiegelung selbst irgendwie weniger Widerstandsfähig für die Zeit nach der Versiegelung? Vielen Dank für Ihre Antwort, Cora23


Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, so wie Sie die Situation schildern, würden wir Ihnen auch zu den Versiegelungen raten. Nach abgeschlossener Behandlung ist es wichtig, die versiegelten Zähne mit einem Fluoridlack zu versorgen, damit die angeätze Schmelzoberfläche remineralisieren kann. Bitte auch in Zukunft einmal wöchentlich Elmex Gelée verwenden! Hier finden Sie, was genau passiert: Fluoride und Remineralisierung Unter normalen Umständen ist der Speichel an Kalzium- und Phosphationen übersättigt und liefert somit die Grundlage für die Remineralisation der Zahnhartsubstanzen. Im Falle einer lang andauernden Demineralisation der Kristallitoberfläche dienen die angelösten Kristalle als Kristallisationszentren für eine nachfolgende Remineralisation. Dieser Prozess wird durch die Anwesenheit von Fluoriden beschleunigt, indem diese auf der Kristalloberfläche adsorbieren und Kalziumionen anziehen. Diese Auflagerung nimmt weiterhin Fluorid aus der umgebenden Lösung auf, wobei der erneute Einbau von Karbonationen ausgeschlossen ist. Konsequenterweise wird diese Auflagerung von der Zusammensetzung her zwischen dem Hydroxylapatit und dem Fluorapatit stehen. Auf diese Weise erhält die remineralisierte Kristalloberfläche fluorapatitähnliche Eigenschaften und ist im Falle eines Säureangriffs bedeutend säureunlöslicher als der ursprüngliche, karbonierte Apatit. Die Anwesenheit von Fluoriden beschleunigt diesen Prozess, sodass Kalzium- und Phosphationen auf der Kristalloberfläche zu einem mehr oder weniger schlecht löslichen Endprodukt reagieren. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die remineralisierte Kristallitoberfläche ihr Lösungsverhalten dahingehend ändert, dass ein Säureangriff relativ stark sein bzw. über vergleichsweise lange Zeit anhalten muss, um den remineralisierten Schmelz aufzulösen. Viele Grüße


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