Hennig
Guten Tag Frau Dr. Esch, Kann es sein, dass die Ursache der Zunahme der Fälle von sog. Kreidezähnen (Mineralisierungsstörung) darin liegt, dass seit einigen Jahren keine Fluoridtabletten mehr für Babys empfohlen werden? Wird diese Möglichkeit zumindest untersucht? Mit freundlichen Grüßen Hennig
Hallo, Eine MIH bzw. eine Zahnschmelzhypoplasie kann Folge eines multifaktoriellen Geschehens sein. Als Ursachen der MIH werden u. a. diskutiert: Pneumonie, hohes Fieber, hochdosierte Antibiotikagabe, Störung im Mineralhaushalt, Dioxin oder polychloriertes Biphenyl in der Muttermilch und mehr als neun Monate langes Stillen, Frühgeburt und Sauerstoffmangel bei der Geburt oder später respiratorische Erkrankungen in der frühen Kindheit (Asthma bronchiale, rezidivierende Bronchitiden) oder Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Mumps und Masern während der ersten drei Lebensmonate. Eine tatsächliche Ursache konnte bislang allerdings nicht verifiziert werden. Das heutzutage keine Fluoretten mehr empfohlen werden, spielt keine Rolle. Es sollte stattdessen eine fluoridierte Kinderzahnpasta ab dem 6. Lebensmonat verwendet werden, da das Fluorid besser lokal wirken soll. Es kommt also zu keinem Mangel. Sie können hierzu auch die Fluoridempfehlung auf dieser Seite lesen. Alles Gute und viele Grüße