Mymy16
Sehr geehrte Frau Dr. Esch, entschuldigen Sie bitte schon vorab den langen Text, bin gerade ziemlich emotional. Meine Tochter (4,5) hat vor 2,5 Wochen unter Vollnarkose 2 Backenzähne (4-er) wegen Zwischenraumkaries gezogen bekommen. Leider hat sich von der Narkose viel mitbekommen, weiß noch, dass das Gas gerochen hat und sie Angst hatte, zu ersticken und wir sie festgehalten haben. Heute waren wir wieder in der Praxis, damit der lose Platzhalter angepasst wird (feste Platzhalter werden in dieser Kinderzahnarztpraxis nicht angeboten, da dort schlechte Erfahrungen damit gemacht wurden). Kaum hatte meine Tochter den Raum betreten, fing sie stark an zu weinen. Sie hatte schon immer Angst vor dem Zahnarzt (und Ärzten generell, ist ein sehr sensibles/leicht irritierbares Kind) und jetzt nach der Narkoseerfahrung noch mehr. Sie hat sich kurz in den Mund schauen lassen, aber die Anpassung des losen Platzhalters war gar nicht möglich. Die Ärztin meinte, das müsste aber in den nächsten Tagen passieren, da die Zähne jetzt schon wandern würden und die Spange sonst nicht mehr passen würde. Wir sind jetzt sowas von ratlos und fühlen uns stark unter Druck: feste Platzhalter würde meine Tochter wahrscheinlich wieder nur unter Vollnarkose bekommen können (oder Dormikum, wobei der Anästhesist in der Praxis meinte, dass es dort oft paradoxe Reaktionen gebe) und den aktuellen losen Platzhalter in absehbarer Zeit anzupassen zu können, wird denke ich auch nicht klappen. Und einen neuen Abdruck für einen neuen losen Platzhalter in ein paar Wochen zu machen, wird sie sicherlich auch nicht zulassen. Die Zahnärztin meinte, dass die Lücken sich auf jeden Fall schließen würden und man dann vermutlich in 2 Jahren eine "Extraktionstherapie" machen müsste, damit die zweiten Zähne genug Platz haben. Was wir jetzt theoretisch bräuchten, wäre viel viel Zeit, damit unsere Tochter immer wieder "harmlose" Zahnarzt-Erfahrungen machen kann. Die haben wir aber nicht. Und das macht uns gerade total hilflos. Da sie immer wieder empfehlen, bei fehlender Compliance der Kinder die Lücke erstmal zu beobachten, wollte ich Sie fragen: In wieviel Prozent der Fälle ist es nach Ihrer Erfahrung so, dass die Lücken bei Verlust der 4-er von alleine offen bleiben? Und sehen Sie die Situation auch so zeitkritisch? Also beispielsweise, dass in 2 Wochen der aktuelle lose Platzhalter schon nicht mehr passen wird? Selbst wenn wir sie dazu bekommen, dass sie die Spangen beim Zahnarzt anpassen lässt, müssen wir sie ja auch erstmal daran gewöhnen, diese regelmäßig zu tragen... Leider wohnen wir in Berlin, sonst würden wir einfach zu Ihnen in die Praxis kommen, das wäre sicherlich eine gute Lösung! Schon vorab ganz lieben Dank und Grüße aus Berlin
Hallo, ich kann Ihre Ängste gut verstehen! Ich würde Ihnen empfehlen noch einen Versuch zu starten. Bei jungen Patienten wie Ihrer Tochter wäre ein Vormittagstermin empfehlenswert. Versuchen Sie dabei auch entspannt zu bleiben, da Kinder sehr feinfühlig sind und die Nervosität Ihrer Eltern spüren. Vielleicht klappt es ja. Wenn nicht dann würde ich einen Termin bei einem Kieferorthopäden vereinbaren. Lassen Sie sich dort beraten. Wie bereits erwähnt, muss ansonsten später eine kieferorthopädische Behandlung durchgeführt werden. Alles Gute und viele Grüße
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