Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Wetzel, ich bin seit über einem Jahr mit meinem Mann in Behandlung, vorher haben wir schon über zwei Jahre versucht ein Kind zu bekommen. 4x Clomifen und Insemination wurden bereits durchgeführt, allerdings hatte ich entweder zu geringe Schleimhaut aufgebaut oder erst gar nicht reagiert, insgesamt war das alles sehr frustrierend. Ich bin jetzt 36 Jahre, mein Mann ist genauso alt und beide wünschen wir uns nichts mehr als endlich ein Kind zu bekommen. Wir haben uns dann Ende letzten Jahres an eine Kinderwunschpraxis gewandt, jetzt steht wohl IVF und ICS an ( nur wenige und noch weniger bewegliche Spermien wurden bei meinem Mann festgestellt bei mir war bis auf die schlechte Reaktion beim Clomifen wohl alles in Ordnung ). Dort hat uns der Arzt etwas vom Doppelultraschall erzählt, soll wohl bessere Einnistung und bessere Eizellen bringen, wenn man den durchführen lässt. Haben Sie damit Erfahrungen ? Was halten Sie davon ? Was können wir noch tun um zum Beispiel die Schleimhaut gut aufgebaut zu bekommen ? Ist überhaupt noch Hoffnung für unseren Kinderwunsch ? Vielen Dank und Ihnen frohe Ostern, eine ziemlich traurige Jani
Dr. Wetzel
Hallo Jani, tut mir leid, daß ich erst jetzt Zeit finde, zu antworten, aber ich hatte ein Rendevous mit dem Osterhasen... Es ist sicherlich gut, jetzt IVF zu machen, auch die Stimulation mit Gonadotropinen bewirkt vielleicht eine andere Schleimhautreaktion. Mit dem Dopplerultraschall ist das in Deutschland so eine Sache. Vorweg, es ist ein international anerkanntes Standardverfahren für die Beurteilung fortpflanzungsmedizinischer Probleme, es gibt viele unwidersprochene Untersuchungen und Lehrbücher. Leider wird es von vielen kassenärztlichen Vereinigungen und Gesetzlichen Kassen als Verfahren im IVF-Zyklus nicht akzeptiert; wir haben deshalb einige Sozialgerichtsprozesse geführt. Dazu kommt, daß für die Durchführung dieser Methode eine zeitaufwendige und teure Ausbildung mit Kursen und Prüfungen zu absolvieren ist, die auch die gesamte geburtshilfliche Dopplersonographie und den Fehlbildungsultraschall umfaßt. Last but not least benötigt man gerade für die Untersuchung der kleinen Gebärmutter und Eierstockgefäße im Verhältnis sehr teure power-Farbdoppler-Ultraschallgeräte, die nur dann rentabel zu betreiben sind, wenn man sie auch für die geburtshilfliche Diagnostik mit Fehlbildungsultraschall 3D-Farbdopplerultraschall und ggf. fetaler Echokardiographie benötigt. Diese Leistungen gehören aber nicht in das Leistungsspektrum der meisten deutschen IVF-Gruppen. ZUrück zu Ihrer eigentlichen Frage: Ich bin zwar ein Doppler-freak, möchte aber hier nicht mit der ganzen Palette der fortpflanzungsmedizinischen Anwendungen langweilen. Die Grundanwendung ist die Widerstandsmessung in der Gebärmutterarterie. Es ist anerkannte Lehrmeinung, daß Widerstandswerte (sog. Pulsatilitätsindex PI) größer 3 nicht mehr mit einer Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter einhergehen, das selbe gilt, wenn die Widerstandswerte zu den kleineren Gefäßen hin ansteigen. Oft, aber nicht immer(!!!!) ist dann auch die Gebärmutterschleimhaut ungenügend aufgebaut. In solchen Fällen haben wir über Jahre niemals eine Schwangerschaft gesehen. Welche Möglichkeiten hatte man bisher dann? 1. Östrogene zusätzlich geben- brachte nichts 2. Alle VK-Stadien einfrieren und in einem Zyklus mit Östrogen/Gestagensubstitution übertragen- leider sahen die Widerstandswerte bei derselben Patientin dann auch nicht besser aus... also: man konnte durch den Doppler nur eine negative Aussage machen. Aber inzwischen haben wir viele intakt verlaufende Schwangerschaften und sogar schon Kinder bei diesen Problempatientinnen ...nämlich durch VIAGRA !!! Viagra 25 2x1/ Tag intravaginal führt innerhalb von 1-2 Tagen zu massiver Durchblutungsverbesserung und ggf. Schleimhautproliferation. Farbdoppplerultraschall erlaubt also, die Patientinnen mit Implantationsproblemen zu identifizieren und einer nun wirklich effektiven Behandlung zuzuführen. Aber Vorsicht: Viagra ist für diese INdikation nicht zugelassen und sollte auch vor Beginn der Organbildung wieder abgesetzt werden. So das war jetzt etwas lang und kompliziert, aber vielleicht hilfts Ihnen Grüße und noch schöne Ostern Wetzel
Dr. Wetzel
Hallo Jani, tut mir leid, daß ich erst jetzt Zeit finde, zu antworten, aber ich hatte ein Rendevous mit dem Osterhasen... Es ist sicherlich gut, jetzt IVF zu machen, auch die Stimulation mit Gonadotropinen bewirkt vielleicht eine andere Schleimhautreaktion. Mit dem Dopplerultraschall ist das in Deutschland so eine Sache. Vorweg, es ist ein international anerkanntes Standardverfahren für die Beurteilung fortpflanzungsmedizinischer Probleme, es gibt viele unwidersprochene Untersuchungen und Lehrbücher. Leider wird es von vielen kassenärztlichen Vereinigungen und Gesetzlichen Kassen als Verfahren im IVF-Zyklus nicht akzeptiert; wir haben deshalb einige Sozialgerichtsprozesse geführt. Dazu kommt, daß für die Durchführung dieser Methode eine zeitaufwendige und teure Ausbildung mit Kursen und Prüfungen zu absolvieren ist, die auch die gesamte geburtshilfliche Dopplersonographie und den Fehlbildungsultraschall umfaßt. Last but not least benötigt man gerade für die Untersuchung der kleinen Gebärmutter und Eierstockgefäße im Verhältnis sehr teure power-Farbdoppler-Ultraschallgeräte, die nur dann rentabel zu betreiben sind, wenn man sie auch für die geburtshilfliche Diagnostik mit Fehlbildungsultraschall 3D-Farbdopplerultraschall und ggf. fetaler Echokardiographie benötigt. Diese Leistungen gehören aber nicht in das Leistungsspektrum der meisten deutschen IVF-Gruppen. ZUrück zu Ihrer eigentlichen Frage: Ich bin zwar ein Doppler-freak, möchte aber hier nicht mit der ganzen Palette der fortpflanzungsmedizinischen Anwendungen langweilen. Die Grundanwendung ist die Widerstandsmessung in der Gebärmutterarterie. Es ist anerkannte Lehrmeinung, daß Widerstandswerte (sog. Pulsatilitätsindex PI) größer 3 nicht mehr mit einer Empfängnisbereitschaft der Gebärmutter einhergehen, das selbe gilt, wenn die Widerstandswerte zu den kleineren Gefäßen hin ansteigen. Oft, aber nicht immer(!!!!) ist dann auch die Gebärmutterschleimhaut ungenügend aufgebaut. In solchen Fällen haben wir über Jahre niemals eine Schwangerschaft gesehen. Welche Möglichkeiten hatte man bisher dann? 1. Östrogene zusätzlich geben- brachte nichts 2. Alle VK-Stadien einfrieren und in einem Zyklus mit Östrogen/Gestagensubstitution übertragen- leider sahen die Widerstandswerte bei derselben Patientin dann auch nicht besser aus... also: man konnte durch den Doppler nur eine negative Aussage machen. Aber inzwischen haben wir viele intakt verlaufende Schwangerschaften und sogar schon Kinder bei diesen Problempatientinnen ...nämlich durch VIAGRA !!! Viagra 25 2x1/ Tag intravaginal führt innerhalb von 1-2 Tagen zu massiver Durchblutungsverbesserung und ggf. Schleimhautproliferation. Farbdoppplerultraschall erlaubt also, die Patientinnen mit Implantationsproblemen zu identifizieren und einer nun wirklich effektiven Behandlung zuzuführen. Aber Vorsicht: Viagra ist für diese INdikation nicht zugelassen und sollte auch vor Beginn der Organbildung wieder abgesetzt werden. So das war jetzt etwas lang und kompliziert, aber vielleicht hilfts Ihnen Grüße und noch schöne Ostern Wetzel