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Sehr geehrter Herr Nassar, ich hatte im Okt. 06 (11.ssw) und letzte Woche (12.ssw) nach einer missed abortion eine Ausschabung. Wir haben einen gesunden 3 jährigen Sohn, habe damals per Kaiserschnitt entbunden wegen Geburtsstillstand. Da ich nicht glaube noch viel mehr Kraft als für einen 3. Versuch zu haben, möchte ich gerne so weit es möglich ist jetzt schon nach den Ursachen suchen. Zahlt die Krankenkasse diese Untersuchungen und auf was soll ich mich/uns allesuntersuchen lassen? Kann der Kaiserschnitt eine Ursache sein? Vor der 1. FG (Baby war zeitgerecht entwickelt) habe ich 6 Wochen lang eine eitrige Nebehölenvereiterung mit mir herum geschleppt, bis ich ein Antibiotikum bekam. Die Ausschabung verlief problematisch da ich sehr starke Blutungen hatte. Kann das ein Grund für die 2. FG sein (war bereits nach 8 Wochen wieder schwanger, obwohl noch Gewebereste in der Gebärmutter waren, Kind war min 1 Woche zu klein und ich hatte zu wenig Fruchtwasser, schlechte HCG-Werte, Herzschlag war da, es hatte sich auch schon schön bewegt)? Was für Gründe könnten zu den Fehlgeburten geführt haben und wie schätzen Sie die Chancen für die nächste Schwangerschaft ein? Vielen Dank für Ihre Antwort Mit freundlichen Grüßen Daniela P.S.: Bin normal gewichtig und nehme keine Medikamente ein, Kaiserschnittnarbe ist taub, bei der Geburt meines 1.Kindes wurde eine 2. kleinere Plazenta festgestellt, alle 3 Schwangerschaften mit dem gleichen Partner
Hallo Daniela, Ich kann Ihren Wunsch nach einer gründlichen Ursachenklärung vor einer erneuten Schwangerschaft sehr gut nachvollziehen. Alle medizinisch angezeigten Untersuchungen werden selbstverständlich von der Krankenkasse bezahlt. Zunächst einmal die möglichen Ursachen: - Basisrisiko und mütterliches Alter: Die Häufigkeit von Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel beträgt bis zum 35. Lebensjahr ungefähr 15%, steigt dann jährlich an und beträgt bei einer 45 Jährigen ca. 37%. Dieses Basisrisiko ist durch eigenes Verhalten und ärztliches Handeln nicht beeinflussbar und wird meist durch eine zufällige Fehlverteilung der Erbanlagen bei der Eizellteilung verursacht. - Hormonelle Ursachen: Schilddrüsenfunktionsstörungen kommen sehr häufig vor und können eine Fehlgeburt auslösen. Ebenso eine ganze Reihe von Störungen der Eizellreifung und Gelbkörperhormonbildung (Lutealinsuffizienz). Alles ließe sich durch eine einfache Hormonanalyse bei Ihrem Frauenarzt überprüfen. - Anatomische Veränderungen: z. B. Myome (gutartige Muskelwucherungen der Gebärmutter) können je nach Lage einen Geburtsstillstand wie auch eine FG auslösen. Myome sind beim Vaginalultraschall erkennbar. Eine Beteiligung der Gebärmutterhöhle lässt sich am sichersten mittels einer Gebärmutterspiegelung abklären. Ein Kaiserschnitt kann nur in extremen Ausnahmefällen die Fehlgeburtsrate erhöhen. - Gerinnungsneigung (Thrombophilie): Es ist bekannt, dass bestimmte, meist angeborene Gerinnungsstörungen eine Erhöhung der Fehlgeburtswahrscheinlichkeit zur Folge haben könnte. Hier würde ein Bluttest beim Frauenarzt auch Klarheit bringen. Wegen der unauffälligen Schwangerschaft mit Ihrem Sohn halte ich diese Erklärung für wenig wahrscheinlich. - Störungen der Erbanlagen bei den Eltern: können mittels Erbgutanalyse aus dem Blut nach einem Gespräch bei einem Facharzt für Humangenetik aufgedeckt werden. In Ihrem Falle ebenfalls unwahrscheinlich. - verschiedene Infektionskrankheiten: können wiederholte FG zur Folge haben und sind auch im Blut feststellbar. Ich glaube aber nicht, dass Ihre chronische Nebenhöhlenentzündung eine Rolle gespielt hat. Übringens kann ich mir kaum vorstellen, dass tatsächlich Gewebsreste noch in der Gebärmutter waren, da diese per se eine erneute SS ausschließen würden. Vielleicht ist das ein Hinweis auf eine anatomische Ursache s. o. Die Blutung kann auch keine Rolle bei der nächsten Schwangerschaft gespielt haben. Ich schätze Ihre Chance auf eine intakte Schwangerschaft als sehr gut ein. Sicherheitshalber sollten Sie in Abstimmung mit Ihrem Frauenarzt oder mit einem Kinderwunschzentrum in Ihrer Nähe die obigen Punkte abklären. Ich empfehle mindestens zwei Periodenblutungen abzuwarten, bevor Sie erneut versuchen schwanger zu werden. Ihr N. Nassar
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