Chryy
Sehr geehrte Frau Popovici, zu meiner Vorgeschichte: seit Mai 2019 Kinderwunsch (davor 1x FG mit Ausschabung, 1x Spontanentbindung, 1x sekundäre Sectio), bis auf eine Eileiterschwangerschaft letztes Jahr leider erfolglos. Wir haben einiges durchchecken lassen, an sich ist alles unauffällig, das einzige ist eine Niche am istmozervikalen Übergang, die per US entdeckt wurde, Größe ca 1,2x8 Bei einer Laparaskopie und Hysteroskopie im Juni wurde bei mir nun vom operierenden Arzt folgendes diagnostiziert: beidseitiger Tubenverschluss (eine Seite komplett; in die mit der ELSS lief die Flüssigkeit zur Hälfte rein, dann wieder zurück), die Niche konnte bei der Hysteroskopie nicht dargestellt werden. Seine Empfehlung: Niche lassen, da OP wenig vielversprechend ist und Rezidive die Regel sind. Eileiter ebenfalls lassen. Von einer Schwangerschaft rät er mir nicht ab, es gibt gewisse Risiken, aber dennoch machbar. Künstliche Befruchtung versuchen, oder, falls wir das nicht wollen, es weiter normal probieren und auf ein Wunder hoffen (also dass sich Verklebungen in den Eileitern lösen) Nun habe ich mir eine zweite Meinung eingeholt, von einem Arzt, der häufig mit dieser Nicheproblematik zu tun hat. Er hatte den OP-Bericht und selber noch einmal Ultraschall gemacht. Zusammengefasst seine Aussage: - für ihn unerklärlich aufgrund von Lage und Größe, wieso die Niche bei der Hysteroskopie nicht dargestellt werden konnte - er rät vor einer Schwangerschaft auf jeden Fall zur OP - er meint, der komplett verschlossene Eileiter hat sich eventuell nur wegen des großen Drucks der Durchspülung verkrampft und ist eigentlich durchlässig (ohne Garantie, aber die Möglichkeit besteht) - den anderen Eileiter würde er versuchen zu rekonstruieren und falls das nicht möglich ist, entfernen. Begründung: die Flüssigkeiten, die im Eileiter gebildet werden, können bei mir nicht normal abfließen und fließen daher immer die Gebärmutter, was eine Einnistung verhindern KANN. Nun stehe ich mir doch zwei sehr konträren Aussagen da und weiß nicht, wie ich weiterverfahren soll. Daher meine Fragen an Sie: 1. Kann es sein, dass sich ein Eileiter komplett verkrampft und dann aber wieder ganz normal funktioniert? 2. Was halten Sie von der Aussage bzgl. des anderen Eileiters. Stört er eine Einnistung wirklich, ist eine Entfernung angeraten oder doch ein sehr großer Eingriff? Bringt eine Herstellung überhaupt etwas oder steigt da nicht das Risiko einer weiteren ELSS? 3. Zu Niche-OP oder nicht OP können Sie vermutlich ohne eigenen Ultraschall nichts sagen, oder gibt es da allgemeine Erfahrungswerte? Vielen Dank fürs Durchlesen und viele Grüße
Hallo, leider verstehe ich nicht recht, was Sie unter einer "Niche" meinen? Gibt es im OP-Bericht noch eine andere Formulierung? Dass die Eileiter beidseits "verkrampfen" halte ich für unwahrscheinlich. Eileiterrekonstruktionen sind leider meist nicht zielführend. Wenn die Eileiter beidseits verschlossen sind, ist eine IVF ratsam. Mehr kann ich Ihnen leider ohne OP-Bericht und Ultraschallbefund nicht sagen. Alles Gute, RP
Chryy
Vielen Dank schonmal für die Antwort. Niche steht im OP-Bericht, der Arzt nannte es mir gegenüber auch Loch in der Kaiserschnittnarbe. Ist es denn richtig, dass die Flüssigkeit, die aus dem Eileiter in die Gebärmutter zurückläuft, eine Einnistung verhindern kann? Viele Grüße
Niche im Bereich der Gebärmutternarbe sieht man häufiger. Die Bedeutung für eine Einnistung ist nicht ganz klar. Es ist richtig, dass Flüssigkeit aus dem Eileiter die Einnistung beeinträchtigen kann. Alles Gute, RP