Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

Weiteres Vorgehen bei Einnistungsversagen

Dr. med. Christoph Grewe

Dr. med. Christoph Grewe
Frauenarzt

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Frage: Weiteres Vorgehen bei Einnistungsversagen

ClaKiWu

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Guten Morgen, ich hatte letzte Woche meinen 5. Transfer mit Blastos/Morulas Nr. 8+9, nach inzw. 3 Stimus mit Puregon und Menopur. Ich blocke mit Orgalutran und löse mit Ovitrelle aus. Ab Tag des ES nehme ich 3x200 mg Progesteron als Vorsorge. Soweit läuft alles sogar besser als gedacht. Nur ich frage mich warum es mit der Einnistung nicht klappt. Ich war bereits vor 1 Jahr natürlich schwanger, mit Missed Abort in der 8. Woche. Es wurde inzwischen einiges gemacht: u.a. Scratching incl Analysen sowie Gerinnungsdiagnostik. Meine Schleimhaut ist zum Zeitpunkt des Transfers super aufgebaut. Am Tag des Transfers wird Progesteron und TSH gecheckt. Bisher sollte ich HCG immer im Urin testen. Daher wurde in der 2. Zyklushälfte NACH dem Transfers bisher auch noch nie Blut abgenommen.  Im Grunde genommen vermute bereits ich 4-5 Tage vor dem HCG Test, dass er negativ sein wird. Ich bekomme (immer schon) genau an ZT 25/26 1-2 große Pickel am Haaransatz. Sonst hatte ich niemals Hautprobleme, keinen auffälligen Haarwuchs, Zyklus incl Eisprung wie ein Uhrwerk, AMH bei 2,0 - so dass man PCO ausgeschlossen hat, obwohl ich eine leichte Insulinrestistenz habe (nehme seit fast 10Jahren 1500mg Metformin). Zusätzlich habe ich seit der Kinderwunschbehandlung immer wieder starke Kopfschmerzen ca eine Woche nach dem Transfer. Irgendwie schwirrt in meinem Kopf, dass ich doch vielleicht zu viel Testosteron, zu wenig Östrogen o.ä. ausschütte, was die Einnistung erschwert... Kann das sein?  Haben Sie noch eine Empfehlung, was ich machen/checken/ausprobieren könnte? Danke für Ihren Rat und eine Meinung und ganz freundliche Grüße! 


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, zur Grunddiagnostik bei wiederholtem Einnistungsversagen gehört neben der Gerinnung auch die Chromosomenanalyse und eine Gebärmutterspiegelung. Ist beides erfolgt? Sie haben Ihr Alter leider nicht angegeben, bei deutlich unter 40 Jahren wäre es nach so vielen Blastos schon sehr auffällig, wenn es noch nicht geklappt hat. Wir würden in diesem Fall einen ERA-Test und ggf. eine Mikrobiomuntersuchung erwägen. Zur zweiten Zyklushälfte: Durch das Progestan sollten Sie eigentlich gut versorgt sein, dennoch wäre es natürlich möglich, den Progesteron-Spiegel ca. eine Woche nach Eisprung einmal zu messen. Viele Grüße Christoph Grewe


ClaKiWu

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Lieber Herr Dr Grewe, Vielen herzlichen Dank für Ihre Erläuterungen mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe.  1. HCG war wie erwartet wieder negativ. Ich habe gebeten Progesteron zu checken: Das war (mit Utrogest) bei 7,1. Ist das ok? 2. Ich würde gerne sofort wieder mit der Stimu anfangen. Die Arzthelferin sagte, dass es keinen Sinn macht und mir erst wieder einen Termin in 1,5 Wochen gegeben. Soll ich auf einen früheren ArztTermin bestehen?  3. Ich bin Anfang 40. Da ich von Endokrinologikum, KWZ, Gerinnungsdiagnostiker... etc. nach den Ergebnissen immer wieder gehört habe, dass ich biologisch top in Schuss bin (abgesehen davon, dass ich Metformin nehme), habe ich das Chromosomenthema tatsächlich unterschätzt. Daher nochmal DANKE!! Nun lässt es mir keine Ruhe - auch da ist der späte Termin im KWZ nicht hilfreich. Ich habe sehr viel recherchiert, aber ich konnte nirgends eine Preisindikation finden, weil überall steht, dass es die Krankenkasse zahlt. Wir sind leider Selbstzahler und es müssen ja auch immer beide Partner machen. Haben Sie eine ungefähre Vorstellung? Redet man über hunderte  Eur, mehrere tausende, zehntausend? Letzte Frage: Wie lange muss man nach einer Gebärmutterspiegelung mit der nächste ICSI-Behandlung warten? Ich hoffe, das ist nicht zu viel. Ich bin ihnen aber sehr dankbar für die wertvollen Hinweise. Freundliche Grüße!  


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, bei über 40 Jahren müssen Sie mit ca. 6-8 transferierten Embryonen für einen positiven Test rechnen. Dies ist in diesem Falle nicht ungewöhnlich. Bei einer ICSI-Indikation ist die Chromosomenanalyse eigentlich medizinisch indiziert und man kann darüber diskutieren, ob diese nicht auch in Ihrem Fall eine Kassenleistung ist. Als Selbstzahler würde ich pro Person mit etwa 400 bis 500€ rechnen.  Das Progesteron war in Ordnung, aber nicht perfekt. Die beste Prognose hat man bei Werten von über 8. Ist eine Gebärmutterspiegelung erfolgt?  Viele Grüße Christoph Grewe


ClaKiWu

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Vielen Dank nochmal! Vor allem für den Hinweis mit der Chromosomenuntersuchung. Ich mache morgen einfach schonmal einen Termin für uns. Gebärmutterspiegelung ist noch nicht erfolgt. Das kann ich auch erst beim nächsten Termin im KWZ ansprechen.  Letzte Frage war noch offen, ob Sie empfehlen würden 2 Stimulationszyklen direkt hintereinander zu machen. Oder sollte man sowieso erstmal die anderen Untersuchungen abwarten.  Viele freundliche Grüße und Danke!  


ClaKiWu

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Lieber Herr Dr. Grewe, ich möchte mich nochmal bei Ihnen melden und um eine weitere Meinung bitten. Ich habe nach ihrem Rat wirklich alles checken lassen Genetik, ERA, Spiegelung, etc... Ohne Auffälligkeiten.  Ich hatte bisher nicht geschrieben, dass das Spermiogramm eingeschränkt ist weil uns versichtert wurde, dass es für die ICSI nicht relevant sein soll. Aber er war nun doch noch beim Spezialisten und auch der Andrologenbefund ist ohne (sonstige) Auffälligkeiten. Ich hatte nun 4 Stimus, mit Transfers von inzw. 9x Blasto und 3x Morula. Meine letzte Stimu hatte 12 EZ, davon 11 MII und wieder 3 Blastos.  Der letzte Kryotransfer ist wieder negativ. Ich denke ja es liegt irgendwie an der Einnistung, aber meine Ärztin sagt, es sind die schlechten Eizellen in meinem Alter. Sonstige Gründe für das Einnistungsversagen würden eigentlich nicht am Alter liegen. Ich weiss, ich bin "alt", aber ich verstehe den Zusammenhang nicht (oder bin ich inzwischen blind vor Verzweiflung?) Meine Gedanken sind: Wenn die Eizellen sooo schlecht sind, wäre dann nicht auch a) die EZ-Ausbeute schlechter, b) der MII Status niedriger und c) die Blastoraten schlechter? Die Biologin meinte, dass die Blastos toll aussehen und sie nicht davon ausgeht, dass es z.B. daran liegt dass der Embryo nicht schlüpfen kann.  Der Genetiker war super und hat uns und sämtliche Arztberichte total auseinander genommen und meinte, dass er davon ausgeht, dass ca 50-60% nicht funktionieren werden, aber bei den vielen Versuchen eigentlich die Richtige dabei sein sollte. Ich schätze Ihre Meinung sehr. Daher wollte ich Sie nochmal fragen, bevor wir uns nun von dem Thema verabschieden :-( DANKE!!! Und viele freundliche Grüße, Claudia


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