julia.carlin
Sehr geehrte Frau Professor van der Ven, bei uns besteht ein zweiter Kinderwunsch. Vor zwei Jahren wurden mir der linke Eierstock und Eileiter aufgrund eines gutartigen Tumors entfernt. Vier Monate später bin ich mit 38,5 bei der ersten IUI im natürlichen Zyklus ohne jegliche Hormone/ Medikamente mit unserer Tochter schwanger geworden. Wir sind auf eine Samenspende angewiesen, daher die IUI. Vor sieben Wochen wurde bei mir eine laparoskopische Appendektomie durchgeführt, der Blinddarm war kurz vor der Operation perforiert und es bestand bereits eine lokale Peritonitis. Nach der Operation erhielt ich stationär Antibiotika und es ist inzwischen alles gut verheilt. Bei einer Hycosy vor zwei Wochen wurde die Durchgängigkeit meines verbliebenen Eileiters festgestellt. Die Gynäkologin teilte mir auf Nachfrage mit, dass nichts gegen eine weitere IUI sprechen würde. Mein Zyklus funktioniert problemlos und die Blutwerte inklusive AMH sind alle sehr gut. Mich beschäftigt aber seit der Blinddarmoperation die Frage, ob es wegen entstandener Verwachsungen überhaupt noch klappen kann. Ich habe ja auch nur noch einen Eileiter. Die Verwachsungen können, wenn ich es richtig verstanden habe, die Beweglichkeit und Funktion von Eierstock und Eileiter beeinträchtigen und lassen sich nur bei einer Bauchspiegelung erkennen. Wie schätzen Sie die Situation und das Risiko für Verwachsungen ein? Sollte ich eine Bauchspiegelung zur Klärung durchführen lassen? Mache ich mir unnötige Sorgen? Ich möchte aufgrund meines Alters keine Zeit verlieren, aber auch keine weitere (unnötige) Operation. Vielen Dank für Ihre Mühe. Viele Grüße Jule
Schwierige Frage , da Sie eine lokale Peritonitis hatten kann man nicht ausschliessen daß die Beweglichkeit und Funktion des Eileiters nicht doch beeinträchtigt sind. Die HyCoSy belegt allerdings zumindest daß die Durchgängigkeit der Eileiter gegeben ist. Wenn AMH und Zyklusverlauf beide in Ordnung sind und rechts regelmäßig ein Eisprung stattfindet würde ich zunächst über 6-9 Monate eine Spontanschwangerschaft anstreben, danach muß man überlegen, ob eine laparoskopische Abklärung oder eine primäre IVF Therapie sinnvoller wäre (die man bei Nachweis einer Funktionseinschränkung des Eileiters bei der Laparoskopie dann ohnehin empfehlen würde). Im Augenblick wäre ich optimistisch und würde eine Spontanschwangerschaft anstreben! Viel Glück!
julia.carlin
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe dazu noch Fragen: Da ich bald 41 werde und nur noch wenige Einheiten des Samenspenders verfügbar sind, bleiben mir leider nicht so viele Versuche. Wie aussichtsreich ist eine IVF mit nur einem Eierstock? Mein AMH Wert liegt noch bei 2 und auch mit dem AFC war meine Ärztin immer sehr zufrieden. Aber ein Eierstock limitiert sicher zusätzlich zu meinem Alter die Chancen, oder? Vielen Dank.