Sternenkind2013
Sehr geehrte Frau Dr. Sonntag, wir versuchen seit 2 Jahren schwanger zu werden. Im letzten Jahr hat es mit Utrogest vaginal ab ES geklappt, endete jedoch in einem missed abort in der 9. SSW. Ich leide unter Hashimoto mit einer Schilddrüsenunterfunktion, welche jedoch mit Euthyrox gut eingestellt sein müsste. In der 1. Zyklushälfte waren meine Hormonwerte alle in Ordnung. Ich habe nun eigenständig eine Speichelprobe durch das Labor Verisana prüfen lassen, bei dem folgende Ergebnisse in der 2. Zyklushäfte festgestellt wurden: Östradiol 4,4,pg/ml Progesteron 245,0 pg/ml Progesteron/Östradiol-Quotient 48,2=Östrogendominanz Könnte die Östrogendominanz Ursache für den erfolglosen Kinderwunsch oder womöglich auch für meine Fehlgeburt sein? Wie würden Sie die Östrogendominanz therapieren? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Die Ergebnisse durch Speichelprobentests sind extrem schlecht beurteilbar, da gut erprobte Referenzbereiche meist fehlen. Dies ist ja auch bei jeder Patientin abhängig von der individuellen Zykluslänge und dem Zeitpunkt der Probenentnahme im Zyklus abhängig. Viel wichtiger die Klinik: liegen die Zyklen regelmässig in einem Zeitraum von 25-35 Tagen mit nicht mehr als 1-2 Tagen Abweichung pro Zyklus und treten vor dem Eintreten der Regelblutung keine Schmierblutungen auf? Dann halte ich Hormonstörungen auch eher für unwahrscheinlich und andere mögliche Ursachen (z.B. Spermiogramm, Eileiter) wären abzuklären trotz der im Vorfeld eingetretenen Schwangerschaft. Alles Gute! B. Sonntag