Marie-87
Sehr geehrter Herr Dr. med. Grewe, Vorgeschichte: - hormonelle Verhütung fast durchgängig seit 2004 (verschiedene Pillen, Nuvaring) - 2018 Diagnose Endometriose & Wechsel zu Dienogest 2mg - 2. Laparoskopie 2020 mit Entfernung weiterer Endo-Herde - aktuell 1. Kinderwunsch (gerade Beginn des 5. ÜZ seit Absetzen der Dinuve) - Hormone wurden bei mir schon lange (ich schätze zuletzt vor ca 5 Jahren mal TSH) keine mehr bestimmt. Ohne Befund. - Evtl liegt eine Gelbkörperschwäche vor (2. Zyklushälfte ca 10-12 Tage) Frage Unter der hormonellen Verhütung bekam ich sehr dünnes Haar (Familie, Freunde, Kollegen & auch Fremde sprachen mich darauf an). Dieses wurde unter der Dinuve wieder deutlich dicker. Da es laut vielen anderen Endometriose Betroffenen normalerweise andersherum zu sein scheint: Gäbe es eine endokrinologische Erklärung für diesen auffälligen Verlauf bei mir? Zudem beobachte ich nun (ohne Dienogest) eine vermehrte Körperbehaarung bei mir. Woran kann das liegen? Viele Grüße Marie
Hallo, mein erster Gedanke wäre ein PCO-Syndrom. Eine vollständige hormonelle Diagnostik wäre sinnvoll. Viele Grüße Christoph Grewe
Marie-87
Vielen Dank für Ihre Antwort. An PCO hatte ich bisher gar nicht gedacht. Allerdings hatte ich bisher kein Zysten-Problem. Kann es denn trotzdem PCO sein? Zu meiner Frauenärztin soll ich leider erst im August kommen, wenn ich bis dahin nicht schwanger bin. Ich habe das Gefühl meine Hormone spielen gegen mich und scheinbar habe ich ja auch entsprechende Symptome... Nun noch mehr Zeit ohne entsprechende Diagnostik und Therapie zu verschwenden fällt mir wirklich schwer. Zum Verständnis für mich noch einmal: Also hilft das synthetische Gestagen Dienogest gegen die Symptome des PCO was die Kopf- und Körperbehaarung angeht? Gleichtzeitig hat es jedoch so schlimmen Heißhunger bei mir verursacht, dass ich ca. 15% meines ursprünglichen Körpergewichts innerhalb von 3 Monaten zugenommen habe und sich dies über die zwei Jahre mit Dienogest sogar noch auf fast 25% Erhöhung des Ursprunggewichts gesteigert hat. Und somit sind meine Chancen auf einen (zeitnah) erfüllbaren Kinderwunsch dadurch dann wohl weiter gesunken. Trotz des Absetzen des Dienogest Anfang März und deutlich mehr Bewegung und sportlicher Betätigung (seit Februar) als im Winter bekomme ich das Gewicht kein bisschen in den Griff (ca 1kg abgenommen in 4 Monaten). Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Eine Physiotherapeutin hat mir die Einnahme von Heidelberger Kräutern empfohlen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Viele Grüße Marie
Einige Frauen berichten unter den Hormonen von einer Gewichtszunahme. Leider gibt es hier keine greifbaren Messwerte etc. In der Regel sollte es aber sowohl unter Dienogest, als auch nach der Einnahme gut möglich sein, das Gewicht zu regulieren. Neben der ausreichenden Bewegung sind ja zwischen den Mahlzeiten ausreichende Pause n ohne Energiezufuhr notwendig. Halten Sie diese ein? Viele Grüße Christoph Grewe
Marie-87
Guten morgen, Ich versuche schon nicht immer sofort zum Essen zu greifen wenn ich hungrig bin. Das fällt mir allerdings sehr schwer, da Hunger oftmals einen starken negativen Einfluss auf meine Konzentration bei der Arbeit hat und ich leider fast immer hunger habe. Das war auch schon immer so, bzw ich hatte als Kleinkind größere gesundheitliche Probleme wofür auch nach vielen Jahren der Arztbesuche keine sichere/n Diagnose/n gefunden wurde/n und die sich mit der Zeit "verwachsen" haben. Im Alter von ca 20-25 hatte ich dann noch Symptome eines Reizdarms, die irgendwann einfach wieder weg waren. Jedenfalls habe ich schon als Kind angefangen eher viele kleine Mahlzeiten zu mir zu nehmen und auch mit dem "Reizdarm" war das fast die einzige Möglichkeit um Essen bei mir zu behalten. Diese Gewöhnung ist sehr schwer wieder los zu bekommen. Dafür kommen und gehen offensichtliche körperliche Symptome bei mir schon mein Leben lang wie sie lustig sind (zuletzt ist ein jahrelang überwachter Mitralklappenprolaps verschwunden, obwohl sich ein solcher ja eigentlich nicht zurückbildet). Ist also leider nicht so einfach für mich sinnvolle Abstände zwischen Mahlzeiten einzuhalten. Ich versuche eine Ernährungstherapie zu bekommen bevor mein Übergewicht noch weiter aus dem Ruder läuft (BMI 28,5-29,5 schwankend), aber das scheint über meine Krankenversicherung nicht einfach. Wegen dem KW und nun ihrem Verdacht des PCO habe ich nun noch die Frage, zu welchem Zeitpunkt im Zyklus dann am besten eine hormonelle Diagnostik durchgeführt werden sollte? Viele Grüße, Marie
Hormonelle Diagnostik immer am Zyklusbeginn. Ist eine Insulinresistenz ausgeschlossen worden? OGTT inkl. Insulinspiegel bei 0, 60 und 120 Minuten?
Marie-87
Hallo Hr. Dr. med. Grewe, Leider liegt mein Termin im August ca bei ZT 9. Somit wäre auch keine spontane horomonelle Diagnostik möglich und ich müsste nochmals knapp 3 Wochen darauf warten (sofern meine Gynäkologin überhaupt eine hormonelle Diagnostik veranlasst. Aufgrund meiner Endometriose stand auch ein frühzeitiger Besuch im KW-Zentrum im Raum. Vielleicht bekomme ich dafür dann einfach die Überweisung. Naja, es wird sich wohl noch sehr hinziehen, bis ich mehr erfahre. Eine Insulinresistenz wurde bei mir auch niemals überprüft (soweit ich mich erinnere). Diabetes Typ 2 (und auch einmal Typ 1) kommt in meiner Familie vor. Ich selbst kann ja leider nicht einfach besagte Tests veranlassen. Da ist man ja als Patientin (selbstverständlich) von den Entscheidungen des jeweiligen Arztes/ der jeweiligen Ärztin abhängig. Führen sie solche Diagnostik sogar ohne Überweisung ins KW-Zentrum durch? Leider wohne ich zu weit von Bremen entfernt um dort eine tatsächliche KW-Behandlung durchführen zu lassen, sollte diese wirklich nötig werden. Allein zur Diagnostik nach Bremen zu kommen wäre allerdings gut machbar. Aber das wäre vermutlich so auch nicht sinnvoll oder? Sie haben sicher genug eigene Patientinnen und die Diagnostik dann auf eigenen Wunsch (also vermutlich als IGEL-Leistung) zu machen bringt mich ja auch nicht weiter ohne dann entsprechende Behandlung. Könnte man selbst mit einem normalen Blutzuckermessgerät auch zu Hause auf eine Insulinresistenz testen? Mit freundlichen Grüßen Marie
Hallo, sprechen Sie das Thema offen bei Ihrer Ärztin an. Wenn Sie es nicht selbst durchführt, gibt Sie ihnen sicher eine Überweisung in ein Kinderwunschzentrum zur weiteren Diagnostik. Die Untersuchungen können in der Regel bei gegebener Indikation ganz normal über Ihre Krankenversicherung erfolgen. Viele Grüße Christoph Grewe