Mitglied inaktiv
Hallöchen! Wir (31 und 36 Mann) haben bereits einen Sohn im Alter von 6 Jahren, welcher spontan im 1. Zyklus entstand. Nun sind wir seit 6 Jahren am Üben für das zweite Kind und seit fast 2 Jahren in einer Kinderwunschklinik. Bis 2004 hatte ich einen regelmäßigen Zyklus und ein damals durchgeführtes Spermiogramm war in Ordnung. Dann wurde mein Zyklus unregelmäßiger und ich nahm an Gewicht zu. Drei Clomiphenzyklen blieben leider ohne Erfolg. 2006 wurden wir an die Kiwu-Praxis überwiesen. Es stellte sich heraus, daß aufgrund des Spermiogrammes nur eine ICSI in Frage käme. Im April vorigen Jahres war es dann soweit. Leider erlitt ich eine schwere Überstimulation mit dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt (davon 3 Tage intensivpflichtig) und zweimaliger Punktion seitlich der Lunge. Es wurden damals 32 Eizellen punktiert, die 12 besten wurden kryokonserviert, da es leider nicht zum Transfer kommen konnte. Zeichnet sich so eine Überstimulation eigentlich schon vorher ab und hätte man das ganze nicht auch abbrechen können? Ich brauchte bis Februar 2008 um wieder soweit "intakt" zu sein, damit eine Kryo stattfinden konnte. Leider war auch diese negativ. Da uns leider das Geld und auch die Nerven ausgehen, haben wir uns entschieden die "aktive" Kiwu-Behandlung aufzugeben. Wir wollen aber auf natürlichem Weg weiterversuchen (es hat ja auch einmal geklappt). Aus diesem Grund sollte meine hormonelle Seite optimal eingestellt sein. Die Schilddrüse ist bei mir in Ordnung. Da ich an PCO und Übergewicht leide, habe ich einen Insulinresistenztest durchführen lassen. Dieser hatte voll angeschlagen und ich bekam Metformin verschrieben. Da die Werte wohl sehr hoch waren, sollte ich mich beim Hausarzt vorstellen, da Verdacht auf Diabetes Mellitus Typ II bestand. Jetzt kommt das eigentliche Problem. Mein Hausarzt hat Blut abgenommen und festgestellt daß der Zucker normal ist. Ich wurde auch mit einem Zuckermeßgerät ausgestattet und auch diese Werte waren in Ordnung. Ist es nicht aber so, daß Insulinresistenz etwas anderes als erhöhter Blutzucker ist? Die meisten Hausärzte scheinen Insulinresistenz gar nicht zu kennen? Mein Hausarzt meinte, ich bräuchte das Metformin nicht zu nehmen. Ist es aber nicht so, daß IR eine Vorstufe von Diabetes sein kann und mein Frauenarzt mich nur zur "Vorsorge" zum Hausarzt geschickt hat? Ich bin nun total verunsichert, vielleicht können Sie mir ja weiter helfen? Ich bedanke mich im voraus bunny76
Hallo Bunny, Ihre Verunsicherung kann ich voll verstehen, ich bin mir sicher, dass viele Leserinnen dieselbe Erfahrung machen mussten. Recht haben beide Ärzte, und Sie auch! Bei der Insulinresistenz handelt sich um eine Stoffwechselstörung, die mit einer vermehrten Ausschüttung von Insulin und eine schlechtere Verwertung von Zucker einhergeht.Ursache sind sowohl der Lebensstil (Ernährung/ Bewegung) als auch eine gewisse Veranlagung. Insulin wirkt direkt hemmend auf die Reifung der Eizellen, auch wenn noch kein Diabetes im engeren Sinne vorliegt.Es ist eine häufige Ursache für das PCO-Syndrom. Dieses erhöht wiederum das Risiko der Überstimulation. Die Blutzuckerwerte liegen häufig im Normbereich, deshalb ergibt sich aus Sicht des Hausarztes keine Behandlungsbedürftigkeit. Allerdings dekompensiert eine Insulinresistenz häufig während der Schwangerschaft und führt zu einem Schwangerschaftsdiabetes mit potenziell gefährlichen Folgen für Mutter und Kind. Eine Frau mit Fruchtbarkeitsproblemen sollte deshalb anders behandelt werden als die Oma in der Sprechstunde des Hausarztes. An allererster Stelle steht die Ernährungsumstellung und eine qualifizierte Beratung, sonst kann auf Dauer kann die Insulinresistenz in einen Typ II (Alters-) Diabetes übergehen. Somit handelt es sich tatsächlich um eine mögliche Vorstufe von Diabetes. Eine Insulinresistenz wird zuverlässig durch Messung des Insulin- und Blutzuckerspiegels und Ermittlung des so genannten "HOMA-Index" festgestellt (nüchtern). Ihre Ärzte haben gut reagiert, indem sie eine Schwangerschaft durch Verzicht auf den Transfer verhinderten, denn im Falle einer Schwangerschaft wäre die Überstimulation noch gefährlicher gewesen. Eine Schwangerschaft ist auch bei schlechtem Spermiogramm grundsätzlich möglich. Nach der deutschen ICSI-Studie, bekommen etwa 25% der Eltern ein weiteres Kind ohne Behandlung innerhalb von 2 Jahren nach Geburt eines Kindes nach ICSI. Deshalb ist die Behandlung der Insulinresistenz aus meiner Sicht ratsam. Erstes Ziel sollte die konsequente Überprüfung des eigenen Lebensstils. Ich hoffe Ihnen damit weiterhelfen zu können. Mit freundlichen Grüßen N. Nassar
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