Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

Immunologische Abklärung sinnvoll?

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven
Frauenärztin

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Frage: Immunologische Abklärung sinnvoll?

Luna_31

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Sehr geehrte Frau Prof. van der Ven, ich werde noch diesen Monat 40 Jahre alt und habe bereits zwei gesunde Kinder (7 und 3 Jahre) mit komplikationslosen Schwangerschaften und natürlichen Geburten. Seit Ende letzten Jahres hatte ich jedoch vier Fehlgeburten. Drei davon waren sehr früh und ich habe sie als verspätete Regelblutungen wahrgenommen. Der letzte Abort war Ende Juli diesen Jahres in der 8. SSW. Im US konnte vor dem Abgang mehrfach der Herzschlag festgestellt werden und es sah laut Ärztin alles gut aus. Ich hatte allerdings bei allen vier Schwangerschaften mit Abgang leichte Blutungen, welche die Frauenärztin aber als harmlos einstufte. Vermutlich Hämatome...? Wegen der vorangegangenen Fehlgeburten und Blutungen habe ich während der letzten 3 Schwangerschaften (mit Abgang) nach dem Eisprung vaginal 1 Kapsel Famenita 200mg abends eingeführt. Zudem nehme ich wegen Hashimoto L-Thyroxin 75µ und 100µ im Wechsel ein. Die Gerinnungsdiagnostik und auch rheumatologische Blutuntersuchungen waren laut FachärztInnen unauffällig. Im US bei der Frauenärtzin gab es keine Auffälligkeiten in der Gebärmutter und auch die Eierstöcke sind wohl soweit in Ordnung. Lediglich der rechte Eierstock seit leicht "verdreht", was aber laut Ärztin nicht schlimm wäre. Die letzte Fehlgeburt mit Ausschabung hat mich ziemlich mitgenommen und ich versuche mit Osteopathie und Yoga wieder ins Lot zu kommen. Zumal ich seit dem 1. Abgang Ende letzten Jahres beim Orgasmus gelegentlich stechende Schmerzen in der Gebärmutter verspüre, deren Ursache bisher nicht geklärt werden konnten. Mein Mann und ich würden es gerne noch einmal versuchen, aber die Angst vor einem erneuten Abort ist groß. Es scheint bei mir kein Problem zu sein schwanger zu werden, aber den Embryo zu halten schon. Meine Frauenärztin sieht die Ursache für die frühen Abgänge in meinem Alter und Chromosomenanomalien beim Embryo begründet. Da ich zwei gesunde Kinder habe, hält sie weitere hormonelle und immunologische Untersuchungen nicht für sinnvoll. Ich würde gerne auf diese Diagnose vertrauen, frage mich aber, ob es nicht doch Sinn macht, wegen meiner Hashimoto-Erkrankung immunologische Aspekte abzuklären? Was raten Sie mir? Kann sich so etwas nach 2 gesunden Kindern überhaupt erst entwickeln? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Herzlichen Dank und beste Grüße, Luna


Prof. Katrin van der Ven

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Der Wert immunologischer Untersuchungen ist umstritten. Am allerwahrscheinlichsten sind tatsächlich Chromosomenstöruungen Ursache der Aborte. Das immunsystem ist andererseits dynamisch und kann sich im Lauf des Lebens verändern. Deshalb verstehe ich wenn Sie sich in dieser Richtung untersuchen lassen wollen. Ich würde wahrscheinlich primär eine Endometriumbiopsie machen lassen.


Luna_31

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Sehr geehrte Frau Prof. van der Ven, vielen Dank für Ihre Antwort. Was genau kann denn in meinem Fall durch eine Endometriumbiopsie herausgefunden werden. Eine Einnistung scheint ja bei mir nicht das Problem zu sein, den Embryio zu halten ist jedoch nicht möglich. Viele Grüße Luna


Prof. Katrin van der Ven

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Eben deshalb wird die Zahl der Immunzellen bestimmt, die wenn erhöht zu Aborten führen kann .


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