Mitglied inaktiv
Guten Abend, wir haben noch 5 eingefrorene Eizellen und möchte jetzt gerne ein zweites Kinde bekommen (wir hatten Glück, dass wir beim 1. IVF Versuch schwanger wurden). Sind die Chancen bei dem Transfer von aufgetauten Zellten geringer? Gehen aufgetaute Zellen schlechter an? Stimmt es, dass es "einfacher" ist schwanger zu werden, wenn man schon mal schwanger war? Vorab vielen Dank für Ihre Antwort, Sundas
Mitglied inaktiv
Hallo Sundas, Die Chancen einer erneuten Schwangerschaft hängen maßgeblich von der Qualität der eingefrorenen Zellen ab. Etwa ein 1/4 - 1/3 der eingefrorenen (kryokonservierten) Eizellen im vorkernstadium überstehen den Einfrier- oder Auftauprozess nicht. Sind sie bereits eingefroren, dann gibt es keinen Unterschied in der Qualität in Abhängigkeit von der Einfrierdauern. Der Rekord einer Schwangerschaft nach Kryokonservierung in unserem Zentrum liegt derzeit bei 12 Jahren (hier sogar eine Zwillingsschwangerschaft). Die Schwangerschaftsrate nach zuvor eingefrorenen Vorkernzellen liegt je nach Erfahung des Zentrums zwischen 17-22%. Damit sind sie zwar etwas niedriger als im Rahmen eines "frischen" Embryo-Transfers, die Behandlung ist aber dafür wesentlich weniger belastend und deutlich günstiger. Etwa jedes 5. Mithilfe einer Befruchtung ausserhalb des Körpers (ivf oder icsi) geborene Kind entstammt zuvor eingefrorener Eizellen im Vorkernstadium. Prognostisch günstige Faktoren sind junges Alter zum Zeitpunkt des Einfrierens und gute Eizellqualität, sowie vorausgegangene Schwangerschaften im Rahmen der früheren Therapie. Da die Stoffwechselprozesse während der Kryolageung angehalten wurden, sind die Eizellen biologisch entsprechend jünger als die noch im Eierstock befindlichen. Da Sie noch immer fünf befruchtete Eizellen haben, sind die Chancen durchaus vielversprechend. Etwas Zuversicht schadet natürlich nie ;-) Viel Glück Ihr N. Nassar