Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Fachärztin Tanja Finger:

Haemophilus Influenzae

Frage: Haemophilus Influenzae

drjowolf

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Guten Tag Frau Finger, ich bin in der 22. SSW und mein Mann hatte über Ostern einen positiven Befund des Bakteriums Haemophilus Influenzae. Mein Mann wurde mit Defopodoxim behandelt für 7 Tage. Da ich ein wenig Husten hatte, habe ich ebenfalls einen Abstrich machen lassen, der ebenfalls positiv war. Da aber weiter keine Auffälligkeiten waren, haben wir uns in Absprache mit dem Hausarzt gegen ein Antibiotikum entschieden. Einen Tag später hatte ich einen Termin bei meiner FA, die das Bakterium gar nicht kannte und uns nicht helfen konnte. Sie erkundigte sich bei einem Kollegen und meinte, es wäre nichts weiter zu beachten. Das ist jetzt knapp 4 Wochen her. Nun war meine Tochter (3.Jahre) über die letzten 2 Wochen erkrankt. Auch hier haben wir einen Abstrich machen lassen und auch dieser war vor 7 Tagen positiv auf das Bakerium Haemophilus Influenzae. Eine Antibiotikum wurde noch nicht gegeben. Allerdings ist ab heute ein Antibiotikum angedacht, da unser Tochter ein Auf und Ab hinter sich hat. Immer wieder facht Fieber auf (mit Husten und Schnupfen). Nun hat es mich vergangenen Mittwoch (8 Tage her) auch wieder stark mit Husten (starke trockene Hustenanfälle in der Nacht) und Schnupfen erwischt. Ich habe am Montag einen Abstrich machen lassen (mein Mann ebenfalls) und wir sind beide (erneut) mit dem Haemophilus Influenzae befallen (Ergebnis von heute 11.Mai). Nun soll meine Tochter behandelt werden und unsere erfahrene Kinderärztin und auch der Hausarzt empfiehlt, dass wir alle einmal Antibiotika nehmen.  Meine FA habe ich nun nicht mehr erreicht, aber in der Uniklinik angerufen, die ebenfalls zum Antibiotika raten.  Nun hat uns der Hausarzt nach Einsicht bei Embryotox das Antibiotika Cefurax empfohlen. Ist das nun angeraten in der Schwangerschaft in unserem Falle zu nehmen? Ich benötige einfach noch einmal eine 2.Meinung, da unsere FA keine richtige Auskunft gibt und die Uni das auch nur aufgrund der Erzählung jetzt schnell bejaht. Wie sehen Sie das? Ist der Keim grundsätzlich auch ohne Bakterium zu schaffen? Oder sollte aufgrund der Vorgeschichte hier gehandelt werden? Welche Auswirkungen hat der Keim als auch das Antibiotika auf mein ungeborenes Kind? Ich danke Ihnen vielmals vorab! BG Jo Wolf


Tanja Finger

Tanja Finger

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Guten Abend, ich hoffe, Sie haben in der Zwischenzeit mit einem Antibiotikum begonnen, um der Kreislauf zu durchbrechen. Cephalosporine können Sie in einer Schwangerschaft nehmen. Sie selbst können bei Embryotox jeden Wirkstoff mit den aktuellen Empfehlungen nachschlagen oder auch eine Frage per Mail schicken. Die sind dort immer auf dem aktuellsten Stand. Das Kind wird durch das Bakterium selbst nicht geschädigt, es kann aber indirekt zu Komplikationen führen, wenn die Mutter schwer erkrankt. Deswegen sollten der Keim in Ihrer Familie "ausgerottet" werden. Alles Gute, ich hoffe, Sie sind auf einem guten Weg!  


drjowolf

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Guten Abend Frau Finger, vielen Dank für Ihre Antwort. Leider wurde es etwas komplizierter und damit nicht einfacher für uns. Der Abstrich von meinem Mann war positiv und der meiner Tochter auch. Mein Mann und meine Tochter sind seit vergangenen Donnerstag (11.05) in die Antibiose gestartet. Mein Test war dann überraschender Weise doch negativ. Daher kein Antibiotika.  Um das Thema wirklich komplett auszuschließen, hatte ich mich in Absprache mit dem Hausarzt dazu entschieden am Montag erneut einen Abstrich zu machen. Nun kam heute schon das Ergebnis - leider positiv. Der Keim HI ist zahlreich (nicht massenhaft) vorhanden. Wir können natürlich nicht ausschließen, ob beim letzten (negativen) Abstrich irgendwas nicht richtig war. Ich gehe auch davon aus, dass ich bereits den Keim in mir hatte, auch wenn das Ergebnis vergangene Woche negativ war. Wie gesagt, ich hatte ihn auch schon nachweislich um Ostern und habe ihn nicht behandelt, da nicht invasiv. Als ich vor gut 2 Wochen mit starken Husten und Schnupfen erkrankt war, war der Abstrich (vor einer Woche) ja negativ. Nun geht es mir wieder gut, ich habe wieder ruhige Nächte und nun bin ich positiv. Nun sind wir in der Familie völlig ratlos. Mein Mann und meine Tochter noch bis Donnerstag (18.05) in der Antibiose und ich nun auch positiv. Mein Hausarzt empfiehlt nun, nicht mit einer Antibiose zu starten. Er sagt, der Keim Haemophilus Influenzae ist aktuell so hartnäckig, dass es kein Antibiotika gibt, das ihn wirklich abtötet, sondern nur vermindert. In einem jetzt vorliegenden Antibiogramm steht auch, dass Cefurax (bzw. die Gruppe der Cephalosporine der Gruppe 2) nicht das Mittel der Wahl wäre und nicht sensitiv genug wäre. Es tötet also nicht alles ab. Das Mittel der Wahl wäre Cephalosporine der Gruppe 3 (z.B. Cefotaxim und Ceftriaxon). Diese seien zwar Sensitiv, aber führen auch nicht zum Abtöten aller Keime.  Der Arzt meint nun, er würde die Antiobiose nicht starten bei mir. Er meint, wir müssen schauen ob der Körper den HI alleine los wird. Ja, ich huste noch ein wenig ab, aber mir geht es bei weitem nicht mehr so schlecht. Ich fühle mich gut und gurgel mit Salbeitee. Nun bin ich natürlich verunsichert wie ich/wir mit der Situation umgehen sollen. Wir gehen natürlich auch das Risiko ein, dass mein Mann und meine Tochter erneut erkranken, wenn das Antibiotika überhaupt den gewünschten Erfolg erzielt hat. Meiner Tochter (auch meinem Mann) geht es gut und sind nahezu symptomfrei - Antibiose endet übermorgen. Ich möchte natürlich auch kein Antiobiotika nehmen, welches am Ende nicht wirklich hilft. Ich bin wirklich überfordert mit der Situation. Würden Sie meinem Hausarzt zustimmen und nun versuchen den Keim so loszuwerden, auch mit dem Risiko, dass es bei irgendwem in der Familie erneut ausbricht?  Sorry für den Roman, aber ich weiß an der Stelle wirklich nicht weiter. Herzlichen Dank fürs Lesen und eine Antwort.  Herzlichen Dank! Beste Grüße Kevin Siemon 


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