Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

Gebährmutterspiegelung sinnvoll?

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven
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Frage: Gebährmutterspiegelung sinnvoll?

babywunsch39

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Hallo Prof. Dr. van der Ven, Ich habe mit meinem Arzt bzgl. der Gebährmutterspiegelung gesprochen. Er meinte, dass das in meinem Fall nicht unbedingt sinnvoll wäre, weil ich bei 4 von 6 Transfers eine Einnistung hatte aber es bleibt nicht und es könnte nur dann an etwas in der Gebährmutter liegen, wenn es keine Einnistung gibt. Was meinen Sie dazu? Soll ich diese Untersuchung trotzdem machen? Wir haben sonst schon alles kontrolliert und die Ursache nicht gefunden: - Spermiogramm sehr gut - Blutwerte sehr gut - Eileiterdurchgängigkeit in Ordnung - Plasma und Killerzellen in Ordnung - Keine Blutgerinnung - Immunologie OK - Die Schleimhaut baut sich sehr gut auf 10-12mm - Schilddrüse: aktueller TSH Wert bei 1,8 und ich nehme L-Thyroxin 25mg - Genetik: wir warten aktuell auf die Ergebnisse Ich habe eine Myome am Gebährmutter (letztes Mal war es 3,5 cm) und die Meinungen von den Ärzten sind unterschiedlich. In der ersten Klinik meinten sie, dass es in der Schleimhaut liegt und muss entfernt werden. Danach müsste ich eine Pause mit der Kinderwunsch von 3-6 Monaten machen. Danach habe ich die Klinik gewechselt und eine zweite Meinung geholt. Sowohl mein aktueller Arzt als auch meine Fraunärztin haben mich von der Entfernung von der Myome abgeraten. Sie meinen, dass es nicht an der Myome liegen kann, wenn ich bereits schwanger wurde. Die Myome würde eher die Einnistung verhindern. Mein aktueller Arzt sagt, dass die Myome klein ist und es liegt nicht in der Schleimhaut, er hat mir das sogar im Ultraschall gezeigt. Er meinte, dass die Pause sogar 1 Jahr sein könnte, wenn ich die Myome entfernen lasse. Damit würden wir unser Kinderwunsch leider beenden, weil ich dann 41-42 alt wäre. Ich bin 40 Jahre alt und in der Kinderwunschbehandlung seit 2 Jahre.   1. IVF: mit Puregon stimuliert, 6 Eizellen, Nullbefruchtung 2. ICSI 1: mit Puregon stimuliert, 4 Eizellen - Transfer von einem Embryo am Tag 4, keine Einnistung. 3. ICSI 2: mit Menogon stimuliert, 6 Eizellen - Transfer von 2 Embryos am Tag 3, mit Einnistung aber Abgang in der SSW 7 4. ICSI 3: mit Langprotokoll und Pergoveris stimuliert, 15 Eizellen - Transfer von 2 Blastos am Tag 5, biochemische Schwangerschaft (HCG bei 20) - Kryo Transfer von einer Morula, keine Einnistung - Kryo Transfer von einem Blasto, kurze Einnistung (HCG leicht erhöht) 5. ICSI 4: mit Pergoveris stimuliert, 5 Eizellen - Transfer von 2 Blastos am Tag 5 und HCG bei 7,5.


Prof. Katrin van der Ven

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Sie haben bereits eine sehr ausführliche Diagnostik hinter sich, die eigentlich keine auffälligen Befunde ergeben hat. Leider sind die Aussagen bezüglich ihres Myoms sehr widersprüchlich was es mir unmöglich macht  aus der Ferne zu beurteilen ob das Myom eine Rolle bei den Aborten spielt oder nicht. Da die Aussagen hierzu sehr widersprüchlich sind wäre ein Gebärmutterspiegelung vielleicht doch sinnvoll um die genaue Lage des Myoms zu beurteilen. Man müsste dann aber intraoperativ entscheiden ob man es entfernt oder nicht. Es ist allerdings sehr wichtig für Sie zu wissen daß mit über 40 Jahren die häufigste Ursache für Fehlgeburten die Tatsache ist daß die Embryonen Chromosomenstörungen haben, die während der ICSI Therapie neu entstanden sind.Dann hilft auch eine Myomentfernung nichts.  


babywunsch39

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie schreiben, dass die häufigste Ursache für Fehlgeburten mit über 40 ist die Tatsache daß die Embryonen Chromosomenstörungen haben. Wird die Genetik Untersuchung von mir und meinem Mann das zeigen können? Wir warten aktuell noch auf die Ergebnisse. Oder kann man das nur durch die Pre Implantation Diagnostik oder Embryo Test nachweisen? Entwickeln sich die Embryonen in so einem Fall bis zur Blastozyste? Können auch Blatozysten solche Chromosomenstörungen haben oder wird in diesem Fall die Enwicklung des Embryos schon vor diesem Stadium aufhören? Wir haben nämlich bei jedem Versuch mind. 2 Blastos gehabt. Wie würden Sie es einschätzen: Haben wir in diesem Fall eine Chance, dass wir bei mehreren Versuchen noch doch ein gutes Embryo erwischen? Oder ist die Erfahrung eher, dass in diesem Alter wahrscheinlich alle Embryos Chromosomenstörungen haben?


Prof. Katrin van der Ven

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1. Die Mehrzahl der Chromosomenstörungen entwickelt sich im Embryo und ist nicht durch den Chromosomensatz der Eltern vorgegeben.  2.Neu entstandene Chromosomenstörungen kann man durch Präimplanataionsdiagnostik erkennen Voraussetzung sind allerdings viele befruchtete Eizellen und Embryonen. Das Verfahren ist in Deutschland zum Zweck des reinen Screenings, wie Sie es planen würden nicht erlaubt. 3. Auch Embryonen mit auffälligem Chromosomensatz können sich bis zur Blastozyste entwickeln allerdings zu einem geringeren Prozentsatz.  4. Natürlich besteht weiterhin die Chance daß Sie einen qualitativ guten und chromosomal normalen Embryo haben können. Viel Glück!


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