Mitglied inaktiv
Hallo, Fr. Dr. Müller. Sie haben mir schon einmal auf eine Frage von mir eine sehr hilfreiche Antwort gegeben, daher möchte ich mich nochmals an Sie wenden. Nach meiner Fehlgeburt wurde festgestellt dass die Ursache eine Plazentareifungsstörung war. Was ist da genau passiert? - wollte meine Placenta das Embryo nicht ernähren? Oder kann es sein dass das Embryo durch einen Chromosomendefekt diese Störung ausgelöst hat. Oder kann man auf eine Gerinnungsstörung schließen, da mein HCG immer hoch war? (Der HCGist doch der Nachweis für Progestoron?) Was kann ich vorbeugend tun um das beim nächstemal zu vermeiden? Hat die Gabe von Utrogest eine positive Wirkung auf die Placentareifung? Und was halten Sie von Aspirin (bufferin) ab der 13 Woche zur Vorbeugung einer Gerinnungsstörung / Störung der Blutversorgung von Plazenta zum Kind? Ich würde gerne alles tun um im Vorfeld mögliche Ursachen eines erneuten Scheiterns auszugrenzen. Haben Sie noch Tipps? Vielen Dank für ihre Bemühungen. Gruß N. A.
Dr. Birgit Müller
Hallo Ma30, Ob die Plazentareifungsstörung eher von der Frau oder dem Embryo ausgeht, ist schwer zu sagen, daran wird noch geforscht. Eine (spontane) Chromosomenstörung ist eine sehr häufige Abortursache, aber eine Gerinnungsstörung ist auch nicht auszuschließen, insbesondere, wenn es in Ihrer Familie Herzinfarkte, Thrombosen, Schlaganfälle oder wiederholte Aborte gibt. In diesem Fall wäre es sinnvoll, eine familiäre Gerinnungsstörung (incl. Homocysteinämie, MTHFR Polymorphismus) auszuschließen. Ansonsten würde man nach einer FG noch keine Abklärung durchführen, da es leider ein zu "normaler" natürlicher Vorgang ist. ASS ab der 13. SSW ohne echte Indikation würde ich nicht empfehlen. hCG fördert die Progesteronbildung zwar, zum Ausschluß eines Progesteronmangels (bis zur 12. SSW möglich) empfehle ich zusätzliche Progesteron-Kontrollen sowie sicherheitshalber z.B. Utrogest 2x1 bis 3x2 Kps. tgl. vaginal. Liebe Grüße Dr. B. Müller