Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Fehlgeburten

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

Dr. med. Friedrich Gagsteiger
Reproduktionsmediziner

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Frage: Fehlgeburten

Kirmes431

Lieber Herr Gagsteiger, ich bin aktuell 37 geworden und wir befinden uns im 6. ÜZ. Kinder haben wir bisher keine.Ich bin jeweils im 2,3 und 5 ÜZ schwanger geworden. Also relativ schnell. Leider endeten alle Schwangerschaften in Fehlgeburten in der 6. bzw 7 Woche. Nach den Fehlgeburten wurde jeweils ein Ultraschall und ein kleines Blutbild gemacht, um den Eisenwert aufgrund des Blutverlustes zu überprüfen und der Schilddrüsenwert bestimmt. Alle Befunde waren in Ordnung. Mein Frauenarzt meinte, dass er erstmal abwarten würde, da ich ja relativ schnell schwanger werde. Mein Zyklus ist regulär 26 Tage lang, meinen Eisprung habe ich meist am 14. Zyklustag, wobei dieser sich nach den Fehlgeburten auf den 18-20 Zyklustag verschoben hat. Ich habe nun Progesteron verschrieben bekommen, welches ich mir abends zu 100 einführen soll. Ich frage mich nun jedoch, ob eine Untersuchung der Hormonwerte oder ein Zyklusmonitoring nicht sinnvoll wären oder ob ich einfach zu ungeduldig bin und abwarten sollte. Außerdem frage ich mich, ob man anhand des Zeitpunkt der Abgänge meist Anfang/Ende 6. Woche Rückschlüsse auf die Ursache ziehen kann? Vielen Dank für ihre Mitarbeit hier. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie mehrere Fehlgeburten erlebt haben. Es ist verständlich, dass Sie Fragen haben und sich Sorgen um Ihre Fruchtbarkeit und die Möglichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft machen. Die Tatsache, dass Sie relativ schnell schwanger werden, ist ein positives Zeichen für Ihre Fruchtbarkeit. Allerdings ist es nach mehreren Fehlgeburten durchaus sinnvoll, eine gründlichere Untersuchung in Betracht zu ziehen. Obwohl Ihr Frauenarzt bisher einen abwartenden Ansatz vorgeschlagen hat, könnten zusätzliche Untersuchungen zur Ursachenforschung beitragen und Ihnen mehr Klarheit über mögliche nächste Schritte geben. Eine Untersuchung der Hormonwerte, insbesondere ein umfassendes Hormonprofil, kann Aufschluss über eventuelle hormonelle Ungleichgewichte geben, die zu Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft führen können. Progesteron wird oft verschrieben, um die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen und eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, besonders wenn ein Mangel an diesem Hormon vermutet wird. Die Verwendung von Progesteron in Ihrem Fall scheint ein Versuch zu sein, die Umstände zu verbessern, aber eine Überprüfung weiterer Hormonwerte könnte zusätzliche Einblicke bieten. Ein Zyklusmonitoring kann ebenfalls hilfreich sein, um Ihren Zyklus genauer zu verstehen und festzustellen, ob es Probleme mit dem Eisprung oder der Lutealphase gibt. Änderungen im Zeitpunkt des Eisprungs, wie Sie sie nach Ihren Fehlgeburten erlebt haben, könnten relevante Informationen liefern und sollten weiter untersucht werden. Bezüglich der Frage, ob man anhand des Zeitpunkts der Fehlgeburten (Anfang/Ende der 6. Woche) Rückschlüsse auf die Ursache ziehen kann: Frühe Fehlgeburten sind häufig auf chromosomale Anomalien beim Embryo zurückzuführen, doch es gibt auch andere mögliche Ursachen wie hormonelle Störungen, Probleme mit der Gebärmutterstruktur, immunologische Faktoren oder Gerinnungsstörungen. Eine spezifische Ursache basierend allein auf dem Zeitpunkt der Fehlgeburt zu identifizieren, ist oft schwierig ohne weiterführende Untersuchungen. In Anbetracht Ihrer Vorgeschichte und der wiederholten Fehlgeburten wäre es ratsam, eine spezialisierte Kinderwunschklinik oder einen Reproduktionsmediziner zu konsultieren. Dort können Sie eine umfassendere Diagnostik, einschließlich der Überprüfung von Hormonwerten, genetischen Tests und möglicherweise auch einer Untersuchung der Gebärmutter und der Eileiter (z.B. durch eine Hysteroskopie oder Laparoskopie), erhalten. Solche Schritte können dazu beitragen, spezifische Ursachen für die Fehlgeburten zu identifizieren und einen angepassten Behandlungsplan zu entwickeln. Und bitte vergessen Sie nicht, dass auch "die Seele NEIN sagen kann"! Ein Gespräch mit einer Spezialistin wie Dr. Ute Auhagen-Stephanos kann hier zusätzliche Informationen geben (www.auhagen-stephanos.de). Gerne dürfen Sie sich aber auch an uns wenden (www.bestfertility.de). Es ist wichtig, dass Sie sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Fehlgeburten sind eine belastende Erfahrung, und es ist natürlich, nach Antworten und Lösungen zu suchen. Die Unterstützung durch einen auf Fertilitätsprobleme spezialisierten Arzt kann Ihnen helfen, den besten Weg nach vorne zu finden.


Kirmes431

Entschuldigen Sie die Ergänzung die Schleimhaut war im Ultraschall immer gut aufgebaut und ein Eibläschen sichtbar. Alle Schwangerschaften wurden beim Frauenarzt bestätigt.


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