Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

Eireifungsstörung

Dr. med. Ute Czeromin

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Frauenärztin

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Frage: Eireifungsstörung

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Sehr geehrte Frau Dr. Czeromin, vergangene Woche habe ich meinen Gynäkologen aufgesucht, da ich nach zwei Fehlgeburten im Januar (MA, 11. SSW) und April (6. SSW) vergeblich versuche, wieder schwanger zu werden. Wir haben bereits vier gesunde Kinder nach vier problemlosen Schwangerschaften. Auch das Schwangerwerden war in der Vergangenheit nie ein Problem. Ich bin 32 Jahre alt und habe einen regelmäßigen Zyklus von 30 Tagen. Mein Arzt bestellte mich für den 18. Zyklustag wieder ein, um einen Ultraschall zu machen und den Progesteronwert zu bestimmen. Laut US hatte der Eisprung wohl am 17. ZT stattgefunden, was auch mein an diesem Tag gespürter Mittelschmerz belegen würde. Mit der Follikelgröße war mein Arzt zufrieden, nicht aber mit dem Aufbau der Schleimhaut und dem Aussehen des Schleims. Das und mein Bericht über nicht eindeutig positive Ovulationstests vor dem Eisprung (Testlinie zwar sichtbar, aber schwächer als die Kontrolllinie) führte ihn dann zur Diagnose *Eireifungsstörung*. Die Bestimmung des Progesterons könne man sich in diesem Zyklus sparen, meinte mein Arzt, es wäre sowieso zu tief. Verblieben sind wir jetzt so, dass ich im kommenden Zyklus (eine Schwangerschaft in diesem Zyklus schließt er aufgrund des US-Befundes aus) ab dem 13. ZT wieder Ovulationstests benutze und, sobald ein Test eindeutig positiv ist, komme und das Progesteron bestimmen lasse. Die Eireifungsstörung könnte dann ggfs. mit Clomifen behandelt werden. Da ich mich mit der Thematik bis jetzt zum Glück noch nie befassen musste, bin ich mir nicht sicher, ob die Vorgehensweise meines Arztes so in Ordnung ist. Angenommen, die Tests würden im nächsten Zyklus wieder keinen eindeutigen LH-Anstieg anzeigen, wäre doch wieder ein Monat "vertrödelt". Was würden Sie mir raten? Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und freundliche Grüße, Julia


Dr. Ute Czeromin

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Liebe Julia, ich denke das geplante Vorgehen Ihres Frauenarztes ist völlig i.O. Auf einen Monat kommt es wirklich nicht drauf an und Sie können gut auch in diesem Zyklus ohne Therapie schwanger werden, egal, was im Ultraschall einmalig gemessen wurde. Der Körper ist nämlich keine Maschine und kein Zyklus ist gleich. Wenn Sie einen eher 30 tägigen Zyklus haben, kann Ihr Eisprung nicht vor dem 15./16. ZT sein. Ich halte es für sinnvoll, ca. 8 Tage NACH einem mehr oder weniger positiven Ovulatuonstest das Progesteron bestimmen zu lassen, das ist nämlich erst in der Mitte der Gelbkörperphase ordentlich zu messen. Deshalb wäre es am 17. ZT tatsächlich zu niedrig gewesen, aber kurz nach Eisprung KANN es noch gar nicht hoch sein. Ihnen alles Gute! Ute Czeromin


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