Marita80
Sehr geehrte Frau Finger, kurz zu mir ich bin 41 Jahre alt, Hormonwerte unauffällig, Amh bei 1,4, Gebärmutterspiegelung und Bauchspiegelung o.B., mehrere ICSI Zyklen mit gutem Ansprechen auf Stimulation ( 5 bis 7 Eizellen), es blieb immer was für den Transfer übrig. Wir hatten bei 3 von 5 Transferen jeweils eine kurze biochemische Schwangerschaft. Ich weiß, dass es aufgrund meines Alters länger dauert, aber das ist doch trotzdem irgendwie merkwürdig. Meine KiWu sagt, das wir Geduld haben müssen, es klappt ja im Prinzip, aber die Zeit läuft uns davon und ich werde bald 42. Deswegen würde ich das gerne abklären lassen, bin da aber noch im Gespräch mit unserer KiWu. Nun zu meinen Fragen: Welche Untersuchungen sind sinnvoll? Was würden Sie empfehlen? Was machen Sie bei sich im KiWu? Da wir Selbstzahler sind, spielt das schon eine Rolle Ich habe gelesen, das man bei Einnistungsversagen Hormone, Gerinnung und Vitamin D überprüfen soll. Desweiteren soll man eine Biopsie auf Killerzellen und Plasmazellen machen. Macht ein ERA-Test bei uns Sinn? Dann habe ich noch etwas gelesen von Kir-Genen, also, das irgendein Rückkopplungsmechanismus des Immunsystems gestört ist, und der Embryo deswegen abgewehrt wird. (?) Heißt das, dass mein Lebensgefährte und ich genetisch nicht kompatibel sind? Macht es Sinn, das untersuchen zu lassen? Das beunruhigt mich schon sehr, denn die Gene sind ja so, wie sie sind, da kann man ja nicht wirklich was machen. Vielen Dank für ihre Bemühungen, Liebe Grüße Marita
Guten Abend, ein ergänzende Diagnostik ist sicher nicht verkehrt. Gerinnung, Genetik (Chromosomen von beiden), Vitamin D, eine Gebärmutterspiegelung mit Entnahme einer Endometriumprobe für Plasmazellen (Anhalt für eine chronische Entzündung) und uterinen Natürlichen Killerzellen wären eine Möglichkeit und werden zum großen Teil auch von den Krankenkassen übernommen. KIR-Gene werden kontrovers diskutiert. Manche empfehlen bei deren Fehlen Granocyte zur Immunmodulation. Niemand kann eventuelle Langzeitfolgen wirklich abschätzen. Ein ERA-Test kann sinnvoll sein, wenn Sie mindestens 5-6 gute Embryonen bekommen haben. Auch eine Untersuchung des Mikrobioms kann weiterhelfen. Zum Beispiel in Spanien wird als "Paket" auch ein genetisches Screening der Embryo angeboten, was in Deutschland nicht möglich ist. Am besten besprechen Sie die Optionen in Ihrem Kinderwunschzentrum und lassen sich beraten. Alles Gute!