Brahms
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Sonntag, da bei mir der Verdacht auf eine Gelbkörperschwäche besteht, beschäftige ich mich mit diesem Thema und habe deswegen Ihr Kapitel hierzu in Diedrich, Ludwig, Griesinger, Reproduktionsmedizin gelesen. Sie schreiben, es würden bei fortgeschrittenem reproduktiven Alter vermehrt Zyklen mit unzureichender Lutealfunktion durchlaufen. Ist das eine Beobachtung, die man in Studien gemacht hat oder gibt es hierfür auch eine Erklärung? Oder einen Erklärungsansatz? Vielen Dank und viele Grüße, Brahms
Beides: der Erklärungsansatz ist die zunehmende Abnahme sowohl von Eizellzahl wie auch -qualität mit dem Älterwerden und dadurch veränderte hormonelle Regulationsmechanismen. Sehr gute Lektüre!
Brahms
Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich habe noch eine Menge Nachfragen: Weiß man genau, was sich konkret an den hormonellen Regulationsmechanismen verschlechtert? Ist dann die Follikelreifung gestört oder etwas anderes? Und wenn ja, was genau? Und vor allem: Gibt es Medikamente, die das - wenigstens ein Stück weit - kompensieren können? Und wenn ja, welche? ... Es wäre ja schade, wenn doch das eine gute Ei kommt und es dann an der geänderten Hormonlage scheitert. Herzliche Grüße, Brahms
Muss nicht scheitern, auch wenn die Tatsache der biologischen Alterung zum aktuellen Zeitpunkt medikamentös nicht auszugleichen ist. Sollten die Zyklen sich verkürzen bitte vor allem daran denken, dass der Eisprung früher als gedacht liegen könnte. Die zweite ZH könnten Sie mit Gelbkörperhormon unterstützen, was zumindest nicht schädlich sein mag, aber die zunehmend geringeren Schwangerschafts- und höheren Fehlgeburtsraten auch nicht signifikant beeinflussen wird.