Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

Bitte helfen Sie mir

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Sehr geehrte Frau Dr. Czeromin, meine Geschichte: ich bin 28 Jahre alt und habe vor etwas mehr als 2 Jahren die Pille abgesetzt wegen Kinderwunsch. Ich wurde dann gleich im ersten Zyklus schwanger, allerdings entwickelte sich die Frucht nicht richtig und ich hatte einen Missed Abortion mit Ausschabung. Genau ein Jahr später wurde ich erneut schwanger. Leider war von Woche zu Woche nichts im Ultraschall zu sehen, nicht einmal eine Fruchthülle, das HCG stieg aber konstant. Ich mußte dann ins Krankenhaus mit Verdacht auf Eileiter-SSW. Im Eileiter wurde nichts gefunden, dafür aber im Bauchraum (Douglas). Es wurde mit einer Bauchspiegelung operativ entfernt, dazu noch eine riesige Zyste. Das ist jetzt ein Jahr her und seitdem hat sich nichts mehr getan. Mein Zyklus ist relativ konstant (zwischen 30 und 35 Tagen) und durch Temparatur messen mußte ich kontrollieren ob ein ES stattfindet und ob die Hochlage danach lange genug anhält. Dies war ok. Was mich beunruhigt, ich habe wahnsinnige Regelschmerzen und habe schon von Endometriose gehört und dachte dann auch an meine Bauchhöhlen-SSW. Mein FA hat mich deswegen aber noch nie richtig ernst genommen. Kann man Endometriose nur durch eine Bauchspiegelung erkennen? Mein Mann weigert sich ein Spermiogramm machen zu lassen, er will nicht daß es eventuell einen Schuldigen gibt und dies die Beziehung belasten würde. Kann es überhaupt an ihm liegen (da ich ja zweimal schwanger geworden bin)? Mein Kinderwunsch ist so stark, daß ich manchmal am verzweifeln bin. Was raten sie mir, wie soll ich weiter vorgehen? Ich weiß dass ich mir zu viel Druck mache, ich kann es aber nicht ablegen. Vielen Dank für Ihren Rat. Liebe Grüße Melanie


Dr. Ute Czeromin

Dr. Ute Czeromin

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Liebe Melanie, eine Endometriose müsste auch schon bei der EU-Bauchspiegelung gesehen worden sein. Lassen Sie in der Hinsicht nochmals Ihren Frauenarzt den OP-Bericht lesen. Sinnvolle Diagnostik beinhaltet IMMER auch ein Spermiogramm, schließlich waren Sie auch zweimal schwanger, dann kann es an Ihnen ja eigentlich auch nicht liegen, oder? Das einzige, was Fortpflanzungsmedizin leisten kann, ist die Chancen für einen SS-Eintritt zu erhöhen und aus den Befunden beider Partner ein sinnvolles Therapiekonzept abzuöeiten. Das geht nur MITEINANDER, da kann nicht der eine gegen den anderen. Das heisst, an einem Gespräch über Ihre Not mit Ihrem Mann führt kein Weg vorbei - und wenn für ihn JEDE Art von Diagnostik und Therapie nicht in Frage kommt, können Sie nicht über seinen Kopf hinweg! Alles Gute! Ute Czeromin


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