Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann:

Befruchtungsrate und Eizellenqualität

Frage: Befruchtungsrate und Eizellenqualität

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Professor Michelmann, nach mehreren fehlgeschlagenen IUIs 2001/02 hatte ich 2002 eine IVF. Es wurden damals nur 4 Eizellen punktiert, von denen keine einzige befruchtet wurde. Wir haben dann jahrelang pausiert und erst jetzt eine ICSI gewagt. Es wurden 8 Eizellen punktiert, von denen nur 3 befruchtet wurden (Ich war aber trotzdem sehr glücklich, dass es überhaupt zum Transfer kam). Gestern erhielt ich drei "Mehrzeller" (drei Tage nach Punktion) zurück. Ich habe Fotos bekommen. Nur ein Embryo sieht für mein Laienauge relativ gleichmäßig aus. Die anderen beiden sind sehr inhomogen, mit ganz vielen kleinen Bläschen und weniger größeren. Die Ärztin meinte nur, die wären doch in Ordnung. Meine Fragen: Welche Ursachen kann so eine niedrige Befruchtungsrate haben? Spricht das insgesamt für schlechtere Eizellen (auch der befruchteten)? Kann man irgendetwas selbst tun, um das zu verbessern? Was genau ist ein Mehrzeller (mehr als 8 Zellen)? Wie muss so ein Mehrzeller "richtig" aussehen. Falls die vielen kleinen Bläschen am Rand Fragmentierungen sind, haben die Embryonen dann überhaupt eine Chance? Danke!!


Prof. Dr. H. W. Michelmann

Prof. Dr. H. W. Michelmann

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Hallo Kathka, wie bei den Samenzellen auch, gibt es bei den Eizellen ganz große Qualitätsunterschiede. Das liegt an sehr vielen Faktoren, die vom Alter bis hin zur Genetik reichen. Viele von ihnen kennen wir gar nicht. So ist es unmöglich, ihnen zu sagen, wodurch die geringe Befruchtungsrate hervorgerufen wurde. Ganz allgemein kann man sagen, dass im Durchschnitt weniger als 50% aller befruchteten Eizellen in der Lage ist, bis zur Geburt eines Kindes heranzuwachsen. Es gibt also eine sehr große, natürliche Verlustrate. Eine geringe Befruchtungsrate spricht immer für qualitativ schlechtere Eizellen und Embryonen. Leider kann man dagegen gar nichts unternehmen. Der Begriff Mehrzeller ist recht ungenau und reproduktionsmedizinisch eigentlich nicht gebräuchlich. Alles ab dem 2-Zeller ist ein Mehrzeller (besteht aus mehreren Zellen). Umgangssprachlich wird damit das Stadium zwischen 2-Zeller und Morula gemeint. Wie genau so ein Mehrzeller auszusehen hat, kann ich nicht mit zwei Sätzen hier ausführen. Die einzelnen Zellen (= Blastomeren) sollten gleichmäßig groß und nicht granuliert sein. Außerdem sollten im Embryo keine Fragmente vorkommen. Trotzdem haben auch solche nicht perfekten Embryonen eine Chance und führen zur Geburt gesunder Kinder. Viel Glück! MfG HWM


Mitglied inaktiv

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Ich hatte bei der Frage mein Alter vergessen - bin inzwischen 35.


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