Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Tandler-Schneider, ich stecke in einer für mich ganz schrecklichen Zwickmühle. Im Dezember letzten Jahres bin ich beim 1. Versuch IVF schwanger geworden. Das war allein deshalb schon ein ganz großes Glück, weil ich mir nur einen Embryo hatte zurückgeben lassen. Diese Entscheidung ist mir damals nicht leicht gefallen, weil die Ärzte mir schlechteste Erfolgschancen prophezeit hatten, was mir natürlich einleuchtete. Das Problem war und ist es auch jetzt, das ich seit 6 Jahren an MS erkrankt bin. Jetzt muß ich schon wieder eine Entscheidung treffen, nämlich ob ich eine FU machen lasse. Ich bin 34, habe einen gesunden 5-jährigen Sohn. Weder in meiner noch in der Familie meines Mannes sind Erbkrankheiten bekannt. Ich habe jetzt einerseits Angst, das Schicksal herauszufordern, wenn ich sozusagen nicht auf Nummer Sicher gehe, aber dann denke ich auch : Warum sollte dieses Kind behindert sein? Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Natürlich ist mir klar, daß Sie hier keine Entscheidung für mich treffen können und wollen. Aber wozu würden Sie an meiner Stelle tendieren? Herzlichen Dank fürs Lesen und eine Antwort, Ihre Anna
Dr. Tandler-Schneider
Die Entscheidung ist natürlich schwer. Aber heutzutage kann man mit Ultraschall eigentlich alle wesentlichen Fehlbildungen bereits vor der Amniocentese erkennen, so dass man auf diese verzichten kann. Ich würde tendenziell von einer solchen Untersuchung abraten und das Kind so annehmen wie es ist, aber das ist meine persönliche Einstellung. Gruss ATS
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe mich am gleichen Abend, als ich Ihnen die Mail schrieb , gegen eine Amniozentese entschieden. Viele Grüße, Anna