Adelgunde
Sehr geehrte Frau Prof. van der Ven, bei einer Gebärmutterspiegelung wurde Adenomyose festgestellt. Daraufhin bekam ich 6 Monate lang GNRH-Spritzen. Danach wurde mir eine Blastozyste eingesetzt und im Oktober 2022 habe ich ein gesundes Kind geboren. (Mit Kaiserschnitt - ich habe gelesen, dass dieser die Adenomyose verstärkt.) Nun wünschen wir uns ein 2. Kind. Allerdings ist es so, dass ich seit der Geburt vor fast 1 Jahr in den Wechseljahren bin (keine Blutungen, dafür Hitzewallungen). Können Sie mir sagen, ob ich vor dem Einsetzen des nächsten Embryos wieder GNRH-Spritzen brauche oder ob ich darauf verzichten kann, da mein Östrogenspiegel ohnehin seit fast 1 Jahr sehr niedrig zu sein scheint? Wären meine Hormone mit GNRH-Spritzen noch niedriger als in den Wechseljahren und sind diese Spritzen deshalb sinnvoll? Wir haben nur mehr wenige tiefgefrorene Embryos übrig und die möchte ich auf keinen Fall von der Adenomyose zerstören lassen. Aber ich möchte auch nicht GNRH-Spritzen bekommen, wenn diese gar nicht nötig sind. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe Rosa
Ziel und Zweck der GnRH Spritzen ist ja , die Hormonproduktion der Eierstöcke zu bremsen. Durch den Hormonentzg wird die Adenomyose in ihrer Aktivität reduziert und dadurch steigen die Einnistungschancen. Wenn Sie tatsächlich seit einem Jahr völlig blutungsfrei sind und nachweislich keine Aktivität der Eierstöcke mehr vorhanden ist (hierzu hat Ihre Praxis vielleicht sogar eine Hormonuntersuchung gemacht oder könnte es tun) dann ist dies gleichwertig mit dem Effekt der GnRH Spritze und sie müssen die Spritzen nicht noch zusätzlich nehmen. Anders wäre es, wenn sporadisch noch eine Aktivität der Eierstöcke aufträte, dann wäre GnRH sinnvoll. Viel Glück!
Adelgunde
Herzlichen Dank für Ihre so ausführliche, hilfreiche und erfreuliche Antwort, liebe Frau Prof. Dr. van der Ven!