Mitglied inaktiv
Hallo Frau Ochel-Mascher, ich habe folgendes Problem: Meine Tochter ist jetzt 27 Monate alt und geht seit Januar diesen Jahres 2x pro Woche ganztägig zu einer Tagesmutter. Ich war bisher begeistert, denn meine Tochter geht gerne dort hin (sie fragt auch an den „Zuhause-Tagen“ oft nach Tagesmutter und –kindern...). Die Eingewöhnung hat super geklappt. Nach ca. 2-3 Wochen folgte ein kleiner Einbruch (sie hat oft nach mir gefragt, auch ab und zu geweint, ließ sich aber trösten. Dann ging alles wieder ein paar Wochen gut und seit ca. 2 Wochen weint sie mittags sehr viel und heftig und lässt sich nicht mehr beruhigen. Deshalb meint die Tagesmutter, dass meine Tochter dann wohl nicht in die Gruppe passt. Sie befürchtet auch, dass ihre eigene Tochter unter der „Ablehnung“ meiner Tochter leidet (meine Tochter reagiert in den Traurigkeitsphasen ablehnend, wenn die anderen Kinder sie z.B. mit Spielzeug zu trösten versuchen). Folgende „Gründe“ für die Weinattacken fallen mir ein: Meine Tochter macht bei der Tagesmutter keinen Mittagsschlaf, obwohl sie sehr müde ist. Manchmal legt sie sich zwar mit ihrer Kuscheldecke (hab ich ihr von zu Hause mitgegeben) und ihrem Schmusetier auf den Boden, ruht sich aber nicht so wirklich aus. Neuerdings bleibt sie auf dieser Decke stehen, obwohl sie dabei fast im Stehen einschläft und dann natürlich umzukippen droht. Versuche der Tagesmutter, sich mit ihr hinzusetzen, klappen nicht mehr. Ich muss dazu sagen, dass ich mit meiner Tochter vormittags immer eine große Runde mit dem Hund drehe, so dass sie dann viel läuft und normalerweise auch müde ist und eine Stunde schläft. Vielleicht fehlt ihr einfach diese Anstrengung vor dem Mittagsschlaf? Der zweite Grund könnte sein, dass ich vor 3 Wochen einmal meine Arbeitstage tauschen musste. Ich hab in einer Woche 3 anstatt 2 Tage gearbeitet und diese auch anders verteilt. Dadurch war meine Tochter nicht nur 2 Tage hintereinander von mir getrennt, sondern aus ihrer Sicht ungewöhnlich oft. Dies kann ich aber, da ich es als Mitauslöser für die Phase halte, in Zukunft vermeiden. M.E. ist das Verhalten meiner Tochter „normal“. Sie ist ein eher ruhiges Kind, hat momentan eine absolute Mama-Phase (selbst bei der Oma, wo sie früher gern auch mal übernachtet hat, bleibt sie nur noch für ein paar Stunden), aber auch eine deutliche Trotzphase. Für mich ist es eine Horrorvorstellung, die Kleine wieder an eine neue Tagesmutter gewöhnen zu müssen, weil sie wirklich gerne dort hin geht. Sie weint nie, wenn ich sie abgebe, auch nachmittags (nach der Mittagsschlafenszeit) ist sie wieder munter. Natürlich ist eine Stunde weinen am Stück aus Tagesmuttersicht irgendwann unzumutbar, aber ich denke, dass man diese Phase mit etwas Zuwendung, aber auch Konsequenz übersteht. Haben Sie einen Rat, was die Tagesmutter vielleicht versuchen könnte?? Sie will es maximal noch 4 Wochen probieren, wenn dann keine Besserung eintritt, kündigt sie den Vertrag. Vielen Dank ngalyod
Gaby Ochel-Mascher
Hallo ngalyod, Ihre kleine Tochter geht nun seit einem Vierteljahr zur Betreuung zu ihrer Tagesmutter. Weiter entnehme ich, dass Ihre Tagesmutter eigentlich eine gute Beziehung zu Ihrer Tochter hat, da sie gut gelaunt dort ankommt und selbst nach dieser Mittags-Weinphase wieder fröhlich ist. Somit ist die Beziehungsebene in Ordnung. Selbst in der Tagespflege gibt es für ein Kind mehrere Phasen. Zu Beginn in der "Ankommphase" ist das Tageskind oft sehr angepasst, da alles neu ist und es sich darauf einstellen muss. Sobald es sein Umfeld näher kennen gelernt hat, sich auskennt und sich der Zuneigung der Tagesmutter sicher ist, ist es a n g e k o m m e n und probiert wie zu Hause seinen Willen durchzusetzen und die Grenzen auszutasten. Nun ist die ganze Kreativität der Tagesmutter gefordert. Wie gehe ich mit einem Tageskind um, was es ablehnt einen Mittagsschlaf zu machen. Ihre Tochter versucht das Hinlegen mit Widerstand und Weinen zu blocken. In diesen Momenten bekommt sie natürlich die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Tagesmutter alleine für sich. Für andere Kinder und ihr eigenes Kind ist dann die Tagesmutter erst einmal geblockt. Was die Tagesmutter dann versuchen sollte, ist ihr die v o l l e Aufmerksamkeit zu entziehen. Ihr anbieten, dass jetzt die Zeit für eine Ruhepause ist, sie jedoch nicht schlafen muss, aber sich ausruhen soll und sie in der Kuschelecke alleine ein Bilderbuch lesen, oder einer Traum-Kassette oder Traum-CD lauschen darf. Die Tagesmutter sollte sie zwar im Auge behalten, aber ihr zeigen, dass sie während dieser Ruhephase nicht für sie ansprechbar ist und weiter ihrer Arbeit in der Nähe erledigt. Dann kann es natürlich sein, dass Ihre Tochter erst einmal richtig sauer wird - oder auch nicht. Wenn diese Ruhephase, die ja nicht sehr lange sein muss, jedes Mal durchgehalten wird, gehört sie nach einiger Zeit dazu und wird akzeptiert. Nicht jedes Kind reagiert gleich, manche Kinder schlafen mit 2 ½ Jahren gar nicht mehr Mittags und gehen dafür Abends sehr zeitig schlafen. Darum ist es wichtig, dass eine Tagesmutter kreativ bleibt und nach Möglichkeiten sucht, diese absolut niedrige Leistungskurve um die Mittagszeit zu „umschiffen“. Ich verstehe sehr gut, dass das eigene Kind der Tagesmutter unter dieser starken Aufmerksamkeitsaufforderung Ihrer Tochter leidet. Jedes Kind ist anders und wenn die Tagesmutter selber zwei oder drei eigene Kinder hätte, dann wäre die Geschwisterrolle, so wie sie es jetzt mit den „Tagesgeschwisterkinder“ hat, genau so anstrengend. Daher sollte die Tagesmutter dieses Durchsetzungsverhalten Ihrer Tochter auch nicht persönlich auf sich beziehen. Die eigenen Kinder lernen dabei, dass die Mutter auch jemanden anderen eine Zeit der Aufmerksamkeit schenkt und man für diese Zeit zurückstecken muss. Ein nicht angenehmer Lernprozess, der jedoch unter Geschwistern nicht ausbleibt. Schön wäre es, wenn Ihre Tagesmutter die Möglichkeit eines Austausches mit anderen Tagesmütter hätte. In unserer Region haben wir einmal im Monat eine solche Möglichkeit geschaffen. Hier treffen sich die Tagesmütter um sich regelmäßig auszutauschen und erfahren, wie andere Tagesmütter auf irgendwelche Problematiken reagieren. Oft bekommt man dabei selber neue Ideen, die Mut machen und ausprobiert werden können. Vielleicht hört Ihre Tagesmutter einmal beim Jugendamt nach, ob es so ein Treffen für Tagesmütter gibt, oder ob das Jugendamt solches Treffen mit Austauschmöglichkeit für Tagesbetreuungspersonen auf die Beine stellen kann. – Dies gehört eigentlich zur Qualifikation und Ausbildung von Tagesmüttern dazu -. Da Ihre Tagesmutter – wenn ich es richtig verstanden habe – auch in Aussicht gestellt hat, dass Ihre Tochter vielleicht nicht in die Gruppe passt, dann sollten Sie sich vorab nach einer neuen Tagesmutter umsehen – auch wenn eine Betreuung nur dann in Frage kommt, wenn Ihre Tagesmutter nicht weitermachen will. Dieser „Reservetagesmutter“ schildern Sie das momentane Verhalten Ihrer Tochter und fragen Sie, ob Sie bereit ist damit umzugehen. Andere Mütter haben auch andere Gefühle, oder gehen anders an eine Problematik heran. Sie könnten Probetage mit der „Reservetagemutter“ vereinbaren, damit, wenn Ihre jetzige Tagesmutter die weitere Betreuung ablehnt, Sie nicht in ein Betreuungsloch fallen und nicht mehr zur Arbeit gehen können. Haben Sie keine Sorge, Kinder gewöhnen sich relativ schneller um, als wir Erwachsenen. Es ist ja auch nur für den Eventualfall. Ich wünsche Ihnen und Ihrer jetzigen Tagesmutter, dass Sie diese Phase zusammen gemeistert bekommen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
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