Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Fr. Ochel-Mascher, wir haben eine etwas belastende und verzwickte Familiensituation. Vor einigen jahren gingen wir mit unseren Kindern damals 7mon. und 2,5j. ins durch den Beruf meinen Mannens für absehbare Zeit ins Ausland. Vor einem Jahr, entschlossen wir uns aus wirtschaflichen Gründen nicht mehr in München sondern am Land in der Nähe der Großeltern wo man sich auch ein Häuschen leisten kann. Nachdem man auch nicht weis wie es mit der Firma des Mannes weitergeht erschiehn es uns sicherer eine Wochenendbeziehung mit mehr oder weniger langen Wochenenden zu führen. Nach nun einem Jahr werden die Zweifel immer größer ob es denn das richtige war. Probleme sehe ich dahingehend. Auch nach einem Jahr haben die Kinder (inzw. 3,5 und 5) keine Freunde die sie ausser dem Kindergarten treffen. Obwohl mein Mann und ich hier unsere frühe Jugend verbrachten gestaltet sich der Kontakt zu den Menschen sehr distanziert und schwierig. Die Großeltern sind nicht in dem Masse für die Kinder da wie man es sich von liebevollen Großeltern erhoffen würde. Sie sind auch mit der Erziehung absolut überfordert. Unser Wochenablauf ist zwar gut geplant mit Balett, musikalischer Früherziehung, Flötenunterricht, dennoch entsteht kein privater Kontakt zu andern Kindern. Nun weis ich nicht was mich und die Kinder mehr belastet. Der fehlende Vater oder die fehlenden Freunde. Ich könnte am Abend manchmal einfach nur losheulen weil mich die Situation so derartig belastet das ich manchmal ausflippen könnte. Nun sind die Kinder auch über jede Fremdbetreuung derart aufgeschlossen. Ich hätte sogar eine 2 versch. Babysitterin wo ich jeder Zeit das Haus verlassen kann ohne dass es geheule gibt. sie sind also froh um jeden der sich mit ihnen abgibt und etwas unternimmt. ausgehen tu ich allerdings nur so einmal im monat weil ich das getratsche und die Intriegen dieser hausfrauen wenig interessiert. aber jeden abend mache ich mir sorgen ob ich auch genügend und das Richtige für unsere Kinder getan habe. Leider sind die interessen auch so derartig unterschiedlich der sohn fährt gerne rad und spielt ball die tochter hat gerne bücher und rollenspiele. ich zerreiss mich manchmal um beiden gerecht zu werden. Unsere Tochter scheint zb. Sprachbegabt zu sein. Sie wechselt von englisch-deutsch-dialekt ohne Bedenken hin und her. aber wenn ich mich mal mit einer anderen Mutter unterhalte hängt sie an mir wie ein Baby, quengelt nur und lässt mich keinen Satz zu Ende sprechen. Das macht einen Kontakt zu anderen noch viel schwieriger. ich versuch dieses auffällige Verhalten immer wieder in den Griff zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Dann sind da auch noch diese Streitereien zwischen den Beiden. Sie können ja auch wunderbar miteinander spielen. Sehr oft prüget die Tochter den Sohn aber derartig das ich unbedingt eingreifen muss. Aber es wird nicht weniger. Nun habe ich gelesen das sich Schläge oft nicht gegen Geschwister sondern gegen die Eltern richten und es der kleinere Bruder dann abbekommt. Was kann man da machen? Aber wie macht man es richtig??? Was ist richtig??? Denken sie so eine Familienform hat Zukunft??? Was kann man Wie verbessern? Werden Kinder auch ohne privaten Kontakt zu anderen Kindern (ausser Kindergarten) normal und groß??? Leider war es trotz der Länge nur ein kleiner Einblick in unser Leben. Ich hoffe dennoch, dass sie einige Ratschläge helfen damit ich nicht total verzweifle. Vielen Dank für Ihre Mühe, Heidi
Gaby Ochel-Mascher
Hallo Heidi, ich kann gut nachvollziehen, dass der mehrfache Standortwechsel und die nicht vorausschaubare berufliche und wirtschaftliche Perspektive einer jungen Familie sehr große Sorge bereiten. Ich habe diese Lebensphasen mit meinem Ehemann und meinen Kindern auch dreimal durchgestanden und weiß aus Erfahrung, was es bedeutet, eine Ehe eine ganze Weile nur auf ein Wochenende zu reduzieren und die Kinder oft alleinverantwortlich aufzuziehen. Ich darf Ihnen Mut zusprechen, auch so eine Familienform hat Zukunft, denn meine ist daran gewachsen, und ich bin immer noch mit meinem Mann glücklich im 28ten Ehejahr verheiratet. Mich hat es damals befremdet festzustellen, dass wenn man Freunde und Bekannte nach einigen Jahren in der alten, vertrauten Heimat wiedergetroffen hat, beide Seiten sich unterschiedlich weiterentwickelt haben, und alte Gemeinsamkeiten nicht mehr vorhanden waren. Es wurde dann auch für unsere Familie ein Neustart – auch in der vertrauten Heimat. Mit 3,5 Jahren beginnt bei Kindern erst so langsam die Phase, dass sie nachahmendes und geselliges Verhalten zeigen und so ganz langsam zwischen Gleichaltrigen wählen lernen. Mit ca. 4 Jahren lernen Kinder mit anderen Kindern Rollen- und Phantasiespiele zu spielen, sie beteiligen sich dann auch erst bewusst an Regelspiele mit mehreren Kindern. Ganz langsam können sich jetzt kleine Kontakte untereinander entwickeln. Engere Freundschaften zu einzelnen Kindern und Bindungen zu einer Gruppe von Gleichaltrigen entwickeln sich dann ab Schulalter erst richtig. Ausnahme: wenn man vorher Gelegenheit hatte mit Nachbarschaftskinder im gleichen Alter ständig die gleichen Entwicklungsstufen durchlaufen zu können. Das Geschwisterkinder sich zanken und vertragen, das gehört zur Entwicklung. Reibung erzeugt Wärme, auch bei Geschwisterkinder. Bei aller Liebe zu Ihren Kindern – ihnen gerecht zu werden und sie zu fördern, dürfen Sie Ihre eigene Kreativität und Musen nicht vernachlässigen. Schaffen Sie sich wieder Ihr eigenes Ressort. Eine Möglichkeit: Abends ab 20.00h ist in unserer Familie „Elternzeit“. Das ist die Zeit, die den Eltern – und hier Ihnen – wieder ganz alleine gehört, die Zeit, in der Sie basteln, stricken, sticken, malen, nähen, lesen, fern sehn oder das tun, womit Sie zu sich selber kommen können und Zeit zum Erholen und Abspannen finden. Sollten Sie irgendein kreatives Hobby haben, dann schreiben Sie einen Zettel für die Pinwand im Kindergarten oder beim Kinderarzt oder in Ihrem Einkaufsmarkt und laden Sie gleichgesinnte Frauen zu sich nach Hause ein, um evtl. gemeinsam diesem Hobby einmal die Woche nachzugehen. Anfangs war es für meine Kinder schwierig diese 20.00h Zeit einzuhalten, da ich sonst immer rund um die Uhr für sie da war. Nachdem ich jedoch konsequent sie immer wieder in ihre Zimmer zurückschickte und ihnen erklärte, dass sie alles bis zu dieser Uhrzeit mit mir klären und besprechen konnten, wurde die Elternzeit bis Mitte ihrer Pubertätszeit voll von ihnen akzeptiert. Weitere Möglichkeit: Wenn Sie mit Ihren Kindern und dem Haushalt sich nicht voll ausgelastet fühlen und gerne noch etwas tun möchten – um Bestätigung zu finden, dann werten Sie Ihren Haushaltsberuf als Vollwertberuf auf und nehmen für den Vormittagsbereich eventuell ein Tageskind in Betreuung. Wenn Sie dazu noch mehr Informationen benötigen, dann melden Sie sich wieder bei mir. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
Mitglied inaktiv
Hallo Heidi, erstmal lass dich drücken.... als ich deinen Text lass, hab ich ein paar Parallelen festgestellt. Ich bin auch in eine "fremde" Stadt gezogen und hatte hier keine Freunde weiter. Ist auch eine lange Geschichte dazu. Dann bin ich schwanger geworden und fühlte mich während dieser Zeit und auch als die Kleine dann da war sehr oft ziemlich allein. Der papa war nur am Arbeiten und hatte auch am WE kaum Zeit. Vorwiegend war ich also allein und wurde oft gefragt ob ich alleinerziehend wär, da man mich nie mit Partner sah. Ich habe jetzt zwar nur eine 2 Jährige Tochter, aber auch lange zeit keinen Spielpartner ausserhalb der Tagesmutter für sie gehabt. Meist sind wir allein auf den Spielplatz gegangen oder irgendwo hingefahren. Hast du schon versucht über das Internet Leute kennenzulernen? Welche die in deiner Nähe wohnen? Oder mal veruscht dich mit einer Mutti aus dem Kindergarten zu verabreden. Das hat mir geholfen und habe so wenigstens zwei liebe Menschen kennengelernt, mit dennenn man sich mal ab und zu verabreden kann und wo die Kinder dann beschäftigt sind. Ich kann deine Ängste und Verunsicherungen verstehen. aber ich würde mich auch nicht zerreissen um den Ansprüchen deiner Kinder gerecht zu werden. Wie ich gelesen hab, sind sie auch gut beschäftigt die Woche über. Wenn Kinder sich mal hauen oder aneinander geraten ist das sicher auch mal normal. Ich bin mit 3 älteren Geschwistern groß geworden und da könnt ich dir auch Geschichten erzählen wie es bei uns manchmal war. Wenn deine Kinder mit den Aktivitäten vom Balett etc die woche sonst gut beschäftigt sind, würd ich mir da nicht so große sorgen machen, wenn private Kontakte nicht so großartig da sind. das kommt sicher mit dem Alter noch. ich sehe eher das Problem, dass du dich mehr allein fühlst und du eher das größere Problem damit hast. Was ich durchaus verstehen kann, wenn man viel allein ist und der Parter selten bis kaum da ist. es ging mir ähnlich. Also lass den Kopf nicht hängen und schau, dass du Kontakte zu anderen findest, wie z.B. über das Internet.....drück dir fest die daumen und alles gute für dich... LG Mareen
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