Frage:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Hallo Frau Mascher,
wir stecken gerade gedanklich ein wenig fest in der Frage, wie wir unsere kleine Maus ab Jan 2013 am besten betreuen lassen.
Vielleicht können Sie mir einen ihrer wertvollen Gedanken mit auf den Weg zur Entscheidung geben:
ab Ende Jan 2013 starte ich wieder mit der Arbeit (3 Tage), unsere kleine Maus soll/muss dann an den 3 Tagen von ca. 7.30 bis ca. 16 Uhr fremdbetreut werden. Wir haben keinen im Verwandten-/Freundeskreis, der im Fall von Krankheit (entweder von unserer Tochter bzw. einer Tagesmutter) auf sie aufpassen kann; dann sind wir als Eltern gefragt.
Wir hätten einen Kita-Platz in einer wirklich guten Kita, bei der ich ein gutes Gefühl hätte; allerdings bin ich mir noch unsicher, ob ich sie wirklich schon für 3 Tage in die Kita mit so vielen Kindern geben möchte (max.15 Kinder, 3 Erzieherinnen, 1 Tagesmutter (TM) zur Unterstützung). Vorteil hier ist natürlich die gesicherten Betreuungszeiten auch im Krankheitsfall einer Erzieherin.
Dann haben wir noch 2 Tagesmütter gefunden:
- TM 1: ist ausgebildete Kinderpflegerin und hat über 20 Jahre in ihrem Beruf gearbeitet; würde sich bestimmt gut um unsere Kleine kümmern, aber so ganz bin ich mit ihr im 1. Gespräch noch nicht warm geworden; sie hat auch aktuell keine anderen Kinder zur Pflege und ich fände es schon schön, wenn unsere Tochter Kontakt zu anderen Kindern hätte
- TM 2: ist jünger und hat vom Landkreis ein TM-Zertifikat, hat eine 2,5 jährige Tochter; wir haben uns im Gespräch auf Anhieb verstanden und sie nimmt den TM-Beruf auch sehr ernst; würde unsere Tochter dort gerne betreut wissen; schön finde ich auch, dass ein anderes Kind mit dabei ist; aber: hier sehe ich gerade den Knackpunkt: da nicht nur die TM krank werden kann sondern auch die Tochter der TM ... und dann müssten immer mein Mann und ich einspringen; das fänden unsere Arbeitgeber bestimmt nicht so gut (abgesehen davon ist unsere Tochter ja auch mal krank).
Und bei diesen Gedanken finde ich noch nicht so richtig den Dreh zur Entscheidung. Ich weiß, entscheiden müssen wir selbst, aber ich würde mich freuen, wenn sie mir ein paar Ihrer Gedanken mit auf den Weg geben könnten.
Vielen Dank im Vorfeld und auch für Ihre tolle Arbeit
KleineMaus
von
KleineMaus12
am 03.10.2012, 13:23
Antwort auf:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Hallo KleineMaus 12,
es ist richtig, das es die Aufgabe der Eltern ist, sich um die Betreuung Ihres Kindes im Krankheitsfall der Tagesmutter zu kümmern.
Wenn Sie Ihr Kind von einer Tagesmutter betreuen lassen möchten, dann hat man natürlich nicht vorrangig den Krankheitsfall der Tagesmutter im Sinn, wie auch die Tagesmutter nicht vorrangig den Krankheitsfall des Kindes einplant.
Da eine Tagesmutter individueller auf Ihr Kind eingehen kann, als das einer Erzieherin in einer großen Kitagruppe möglich ist, bevorzuge ich persönlich diese Betreungsmöglichkeit bei den ganz jungen Kindern.
Sie haben ja bereits 2 - 3 Tagespflegestellen im Auge. Schauen Sie sich auch deren Umfeld noch einmal etwas genauer an. Vielleicht haben diese Tagesmütter Eltern oder Geschwister, oder Freundinnen mit kleineren Kindern, die in der Nähe wohnen und mit denen sie im engeren Kontakt stehen. Vielleicht ergibt sich in deren Umfeld im Krankheitsfall dann eine weitere Betreuungsmöglichkeit in absoluter Notsituation. Scheuen Sie sich nicht die in Frage kommenden Tagesmütter danach zu fragen, ob sie sich das vorstellen könnten, wenn Sie arbeitsbedingt nicht zur Stelle sein könnten.
Eine Tagesmutter, die nur Ihre Kleine alleine betreut, hat natürlich auch die Möglichkeit, wenn eine gute Beziehung mit Ihrer Tochter aufgebaut wurde in z.B. eine Mutter-Kind-Gruppe zu gehen - natürlich mit Ihrem Einverständnis.
Auf einem Bauernhof mit Kindern und Tieren aufwachsen zu dürfen, ist auch eine gute Möglichkeit. Jedoch müsste diese Tagesmutter auch eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt haben, wenn Sie mehr als 15 Stunden in der Woche und länger als 3 Monate gegen Entgeld Ihr Kind betreuen möchte.
Sie überlegen Ihre Kleine so früh schon in die Kita zu geben, damit sie keinen weiteren Wechsel mehr hätte. 5 bis 6 Jahre Kitazeit mit immer wiederkehrenden gleichen Programmen sind lang.
In einer großen 15 und manchmal mehr Kinder starken altersgemischten Gruppe ist es natürlich nicht möglich ganz individuell auf die Bedürfnisse eines ganz jungen Kindes einzugehen, da 2-, 3-, und 4jährige auch die ganze Aufmerksamkeit der Erzieherinnen beanspruchen. Schauen Sie sich die in Frage kommende Kita an. Lassen Sie die Räume, die Gruppenstärken und den Geräuschspegel auf sich wirken.
Da Sie als Eltern die Entscheidungsfreiheit haben überlegen Sie, was Ihr Kind nötig braucht.
Ihre Kleine soll sich erst einmal in Ruhe entwickeln dürfen, in Erziehungspartnerschaft mit Tagesmutter oder Kita-Erzieherin laufen lernen, trocken werden, und viele Fähigkeiten neu entdecken, wecken und fördern lassen.
Bis sie kleine Freundschaften mit gleichaltrigen, jüngeren oder älteren Kinder eingehen kann, werden noch ganz viele Monate ins Land gehen.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 10.10.2012
Antwort auf:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Hast du mal die Tamu gefragt, ob sie im Zweifelsfall eine Kollegin hat, die da einspringen kann? Manchmal gibt es tamu, da spielen die Kinder zusammen, damit sich Kind und Tamu für den Krankheitsfall schon kennen gelernt zu haben. Im Zweifelsfall musst du halt Urlaub nehmen oder dich krank schreiben lassen (ist nicht ganz legal)
von
Nijsseni
am 04.10.2012, 07:35
Antwort auf:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Bin zwar nur-Mutter und keine Expertin, aber vielleicht kann ich dir trotzdem ein paar Anregungen geben.
Wie alt ist deine kleine Maus denn überhaupt?
Unter 3 Jahren ist Kontakt zu anderen Kindern zwar noch nicht so wichtig, aber ich persönlich fände es auch schön. Interesse aneinander haben sie ja schon, auch wenn von richtigem miteinander-spielen noch keine Rede sein kann.
Wenn du in der Krippe ein gutes Gefühl hast, so ist das schonmal sehr wichtig. Wobei diese natürlich für ein Kleinkind mehr Stress darstellt als eine Tagesmutter. Ich persönlich hadere auch gerade mit meiner Entscheidung, weil bei uns die Krippeneingewöhnung (aus diversen Gründen) sehr schlecht läuft. Aber jedes Kind ist anders, hab auch Mütter gesprochen deren Kinder bei einer TaMu mit nur einem Kind nicht ausgelastet sind. Eine Mutter warf mal ein, dass man bei einer TaMu gar keine Kontrolle hat, was sie wirklich den ganzen Tag mit dem Kind macht. Zumindest bei der mit der eigenen Tochter kannst du sicher davon ausgehen, dass die beiden nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher abgestellt werden. ;-)
Außerdem wäre interessant, ob dein Kind bis zum Schulbeginn in der Kita oder bei der TaMu bleiben kann oder sich zwischendurch nochmal umgewöhnen muss.
Zu bedenken wäre auch noch, dass du bei einer TaMu i.d.R. individuellere Absprachen hichsichtlich Erziehung, Tagesablauf usw. stellen kannst.
Soweit meine Meinung als Nicht-Expertin ;-). Die Expertin wird dir sicher auch noch gute Gedanken auf den Weg geben können.
von
AlexSa
am 04.10.2012, 09:15
Antwort auf:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Danke für Eure Rückmeldungen.
Unsere kleine Maus ist jetzt 8 Monate und sie wird dann "fremdbetreut" (schreckliches Wort, aber so ist es nun einmal), wenn sie ein Jahr ist (mein Mann übernimmt die Eingewöhnung.
Du hast recht, es ist auch wichtig zu bedenken, ob sie noch mal einen Wechsel machen wird/soll bis zur Schula.
Idealerweise soll sie von dort, wo sie dann mit einem Jahr hingeht, in den Kindergarten wechseln und dann in die Schule (aber Planung ist ja nicht immer alles im Leben).
Ich werde gleich noch eine Ergänzung zu meiner Frage machen, da ich etwas vergessen habe. Aber danke noch mal Euch beiden für Eure Anregungen.
Übrigens: keine der beiden TM's hätte eine Vertretung im Krankheitsfall.
von
KleineMaus12
am 04.10.2012, 13:52
Antwort auf:
Tagesmutter - kein Plan B im Krankheitsfall
Hallo Frau O-Mascher,
ein paar Ergänzungen noch von meiner Seite:
meine Tochter wird im Januar 1, beide TM's haben keine Vertreterregelung.
Und ich habe eine Tagesmutter ganz außer Acht gelassen: sie wohnt bei uns im Dorf; ich kenne sie auch ein wenig und finde sie sehr sympathisch. Sie hat 4 Kinder (Alter von 4 Jahren bis ca. 15 Jahren). Ich könnte mir die Betreuung durch sie sehr gut vorstellen (wohnen schön auf einem Bauernhof, es sind immer Kinder da, die Frau hat wirklich Lust auf unsere Kleine; wir sind zeitlich dann flexibler und ich freue mich jetzt schon, wenn ich sie nachmittags dann mit Rad abholen kann).
Jetzt aber das große ABER: eine Mutter, die 4 Kinder zu versorgen hat, hat auch eine Menge an Haushalt zu erledigen. Kommt unsere Tochter dann zu kurz oder soll ich es positiv sehen und sie wird in den Alltag einer Großfamilie integriert? Aber diese TM wird definitiv nicht so oft mit ihr im Kinderwagen schieben oder sich mal einen ganzen Nachmittag ganz um unsere Tochter kümmern, sondern sie wird halt meist "so mitlaufen", wie halt das 5. Kind (so hat es die Tagesmutter lieb, aber halt auch realistisch gesehen gesagt). Das bedeutet natürlich für unsere kleine Maus, dass sie dann überall mit hin muss, wenn die "Großen" mal auswärtige Termine haben und die TM muss Taxi spielen.
Zudem müssen wir für diese TM sehr viel mehr zahlen als für eine TM, die ein Zertifikat hat und wo wir eine Förderung vom Landkreis bekommen.
Dafür kennen wir sie auch ...
Tja, es gibt immer nur einen Kompromiss.
von
KleineMaus12
am 04.10.2012, 14:00