Probleme mit Schwiegermutter

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Probleme mit Schwiegermutter

Hallo, unser kleiner Sohn (19 Monate) kommt immer im Wochenwechsel (einmal die Woche) zu den Omas, weil ich dann arbeite. Bei meiner Mutter klappt das auch ganz hervorragend, aber leider bei meiner Schwiegermutter nicht so gut. Sowie ich die Türschwelle übertreten habe, klettet er und will nicht von meinem Arm. Ich spiele dann immer einige Zeit mit ihm und versuche mich irgendwann ungesehen rauszuschleichen, weil ich es nicht über mich bringe, ihn weinend zurückzulassen. Meine Freundin meint, es wäre falsch und ich sollte ihn kurz verabschieden und dann gehen. Ich fühle mich dabei aber nicht wohl und habe auch das Gefühl, dass mein Sohn sich bei meinen Schwiegereltern nicht so wohl fühlt. Komme ich wieder, will er nicht mehr von meinem Arm und fängt bitterlich an zu weinen, wenn ich nur kurz mal das Örtchen aufsuche. Meine Schwiegermutter mischt sich dann auch oft ein, wenn mein Sohn auf meinen Arm will, wedelt seine ausgestreckten Arme weg und sagt zu ihm 'Nein, nicht immer auf den Arm!'. Auch ansonsten hält sie sich oft nicht an die Dinge, die ich ihr 'auftrage'. Mein Sohn hat Neurodermitis und ich bitte sie, ihn beim Wickeln auch mit einzucremen, was sie angeblich immer vergisst. Ich weiß nicht wie ich der Situation Herr werden soll. Am liebsten würde ich meinen Sohn nur noch bei meiner Mutter lassen, weil er sich da rundum wohl fühlt und auch total fröhlich ist. Bei meinen Schwiegereltern wirkt er oft verstört, lacht und spricht kaum und ißt auch wenig. Ich muss dazu sagen, dass er schon immer sehr anhänglich war, vielleicht auch durch die ND. Können Sie mir Tipps geben wie ich meinem Sohn die Situation bei meinen Schwiegereltern vielleicht erleichtern kann? Bei meinen Eltern klappt der Abschied übrigens super und er winkt mir auch am Fenster nach. Besten Dank an Sie vorab! Liebe Grüße, Natascha G.

Mitglied inaktiv - 27.05.2009, 18:30


Antwort auf: Probleme mit Schwiegermutter

Hallo Natascha, wenn Sie eine Erziehungspartnerschaft mit den Großeltern eingehen, dann setzt dies voraus, dass deren Erziehungsziele und –methoden mit den Ihren übereinstimmen und ein jeder die Rollendefinition der jeweils anderen Seite voll akzeptiert. Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zu Ihren Schwiegereltern? Ist es genauso positiv, wie zu Ihren eigenen Eltern? Trauen Sie Ihrer Schwiegermutter zu, dass sie genauso liebevoll mit Ihrem Sohn umgeht, wie Ihre Mutter? Was macht es mit Ihnen, wenn Sie Ihren Sohn bei Ihren Schwiegereltern abgeben? Ihr Kind reagiert empfindsam auf Ihr Verhalten. Er spürt ganz deutlich, wenn sie angespannt und verunsichert in einer Situation stecken. Er reagiert dann mit Klammern. Wenn Sie fröhlich und mit gutem Bauchgefühl ihn abgeben, dann springt Ihre Sicherheit in dieser Situation auf Ihn über und er kann loslassen. Sie können Ihrem Sohn die Situation mit den Schwiegereltern nur erleichtern, wenn Sie es schaffen, mit Ihren Schwiegereltern so locker wie mit Ihren Eltern umzugehen. Trauen Sie Ihnen zu, dass auch sie nur das Beste für Ihren Sohn wollen. Erst wenn Sie selber beim Abgeben ein gutes Bauchgefühl haben, dann können Sie dies auch Ihrem Sohn vermitteln. Sie sollten sich auch dort genauso mit kurzem Abschiedsküsschen und Winken verabschieden, wie bei Ihren Eltern und nicht mit Davonschleichen, was Ihren Sohn zusätzlich verunsichert. Wenn Ihr Bauchgefühl sich zu Ihren Schwiegereltern so schnell nicht ändern lässt, dann wäre es besser die Betreuung durch Ihre Schwiegereltern noch einige Zeit zurückzustellen, um Ihnen beiden Stresssituationen zu ersparen. Die Großeltern verlieren Ihren Enkel ja nicht, sondern können ihn jederzeit bei Besuchen mit Ihnen oder Ihrem Mann gemeinsam genießen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 02.06.2009


Antwort auf: Probleme mit Schwiegermutter

Hallo Frau Ochel-Mascher, vielen Dank für Ihre Antwort! Eine Frage noch: Mein Mann brachte unseren Sohn letztens zu seinen Eltern. Mein Sohn verhielt sich genau wie bei mir. Dabei dürfte mein Mann ihm doch keine Unsicherheit vermitteln, es sind schließlich seine Eltern. Warum verhält er sich trotzdem so? Liebe Grüße, Natascha G.

Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 15:40