Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiss nicht genau was ich machen soll, vielleicht können Sie mir ja einen Tipp geben. Meine Tochter Jona (3,5 Jahre) geht seit September in einen Waldkindergarten und sie geht sehr gern hin. Was ja eigentlich auch super ist, nur stören mich und meinen Mann ein paar Sachen. Ihre Freundschaften haben sich seitdem sehr verändert, dort hat sie einen besten Freund und seitdem sie ihn hat, ist sie sehr unausgeglichen und ärgert und haut andere Kinder da er ihr es sagt, sie spielt auch nur mit ihm. Ab September 07 sind nur noch 2 andere Mädchen in der Gruppe mit denen sie nie spielt, alle anderen Mädchen kommen in die Schule. Es kommen auch keine anderen Mädchen neu dazu (es ist nur diese eine Gruppe in dem Kindergarten) und es gibt niemandem mit dem sie in die Schule kommt, da alle weiter weg wohnen. Vorbereitungen für die Schule, also für die 5jährigen gibt es dort auch nicht. "Richtige" Regeln gibt es dort auch nicht wirklich, insgesammt sind die Kinder untereinander manchmal sehr grob und es geht erst jemand dazwischen wenn ein Kind weint. Die Erzieherinnen sind ansonsten super nett. Wenn sie sich dort nicht so wohl fühlen würde, hätten wir schon gewechselt, aber sie fühlt sich wirklich sehr wohl dort, deswegen sind wir am überlegen was wir machen sollen. Was würden Sie machen? Danke Anne
Gaby Ochel-Mascher
Hallo Anne, um Ihnen antworten zu können, bitte ich Sie nachfolgende Fragen zu beantworten: Nach welchen Kriterien haben Sie gerade diesen Kindergarten für Ihre Tochter ausgesucht? Stimmen diese Kriterien mit den jetzt nachvollziehbaren Gegebenheiten überein? Was ist Ihnen wichtig? Wie sehen die Erzieherinnen den Zusammenhalt des dominanteren Jungen und Ihrer Tochter? Wie empfinden die Erzieherinnen das jetzige Sozialverhalten Ihrer Tochter? Wie viele Jahre wird Ihre Tochter noch in den Kindergarten gehen? Haben Sie Nachbarkinder in Ihrer näheren Umgebung und in welchen Kindergarten gehen diese ? Gibt es weitere Kindergärten in Ihrem näheren Umfeld ? Ich freue mich auf Ihre Antworten. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
Mitglied inaktiv
Hallo, - wir haben unsere Tochter in diesen Kindergarten gegeben, da sie sehr gern draussen ist (bei jedem Wetter) und den Wald und die Tiere liebt, es gab auch eine sehr sanfte Eingewöhnung, ich konnte solange bleiben wie sie es wollte. Die Erzieherinnen konnten wir schon vorher kennenlernen und sie sind sehr nett zu den Kindern. - sie liebt den Wald und die Tiere dort (vor allem Regenwürmer) immer noch und wie das Wetter ist, ist ihr egal. Sie mag auch sehr die Erzieherinnen. - mir ist wichtig, dass sie Spass hat und Freunde findet/hat. Sie sollte aber auch gut für die Schule vorbereitet werden. Es ist mir noch sehr wichtig, dass die Erzieher/innen sehr nett sind. - die Erzieherinnen finden den Kontakt mit dem Jungen gut, sie sagen, dass die beiden immer schön zusammen spielen. Der Junge kam auch erst etwas später wie meine Tochter und davor hatte meine Tochter dort eine sehr gute Freundin gefunden, aber seitdem er da ist, spielt sie nur noch mit ihm. Gestern hat dieses Mädchen auch geweint, weil meine Tochter nicht mehr mit ihr spielen möchte. - die Erzieherinnen sagen, sie hätte sich sehr gut eingelebt und lässt sich nichts gefallen. Sie versucht mit dem Jungen "das sagen" zu haben und zu bestimmen. Wenn der Junge krank ist, dann spielt sie mit dem anderen Mädchen wieder und ist ausgeglichener, das merke ich auch, wenn ich sie abhole, sie ist dann super lieb, rennt nicht weg und ist nicht so frech. - sie ist jetzt seit September im Kindergarten und wird mit 6 Jahren in die Schule gehen, also würde sie noch 2,5 Jahre in den Kindergarten gehen. - die Nachbarskinder gehen alle in einen "normalen" Kindergarten - hier gibt es sehr viele Kindergärten. Wir wohnen auch ziemlich in der Mitte von diesen, bei allen brauchen wir nicht länger als 10 Minuten zu Fuss (auch wenn meine Tochter läuft) es sind auch überall Plätze frei. 2 Mädchen ( Geschwister 3,5 Jahre und 5 Jahre) gehen im September auch aus dem Kindergarten raus, da sie nicht mehr zufrieden sind. Mit der 3,5 jährigen wäre sie in die Schule gekommen, wir wohnen fast gegenüber. Das sind aber leider auch die einzigsten die auch hier im Ort wohnen und in diesen Kindergarten gehen/gegangen sind. Vielen Dank Anne
Gaby Ochel-Mascher
Hallo Anne,i ch habe ein wenig recherchiert und nachfolgende Aussagen über den Waldkindergarten gefunden: „Platz haben zum "Kindsein" im wahrsten Sinne des Wortes: Raum, sich frei zu bewegen, Platz zum Lachen, Weinen, Tanzen, Träumen... Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann ungehindert ausgelebt werden. In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich wie dem Wald können innere Kräfte besser wahrgenommen und erprobt werden. Dabei lässt die geringe räumliche Einschränkung auch innere Grenzen besser erleben und ausdrücken. Das Spiel in freier Natur lässt die Kinder selbst ihre Grenzen und Entwicklungsfortschritte deutlicher erfahren. Es gibt keine hohen Lärmpegel wie in geschlossenen Räumen. Die Kinder erleben wieder Stille. Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist von unschätzbarem Wert z.B. für die allgemeine Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und die Konzentrationsfähigkeit. Gerade der Wald ist ideal, Stille zu erleben, zu lauschen und sich für feinste innere und äußere Vorgänge zu sensibilisieren. Ein Kindergarten ohne "Tür und Wände" hilft, dass sich Aggressionen gar nicht erst aufstauen und zu einem Stresszustand führen, sondern sich auf angemessene Weise kreativ umwandeln. Die relativ kleine überschaubare Gruppe bietet ideale Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen. Im Waldkindergarten können die Kinder eher die Notwendigkeit von Regeln und Geboten erfahren, ihren Sinn erkennen und sie nachvollziehen, weil sie mit dem unmittelbaren Erleben verbunden sind. Regeln und Gebote können im Wald auf ein Mindestmaß reduziert werden. Beim freien Spiel ohne Spielsachen wird die Phantasie der Kinder gefordert, sie äußern ihre Wünsche und Bedürfnisse, erkennen diejenigen der anderen Spielteilnehmer und respektieren sie. Sie lernen sich zu einigen, damit das Spiel beginnen kann und Spaß macht.Unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen anstelle von "Projektionen aus zweiter Hand" geben Selbstwertgefühl und insbesondere emotionale Stabilität. Sie sind die besten Voraussetzungen, um später in der Gesellschaft konstruktiv und kreativ zu sein. Auf dem Hintergrund der Förderung der körperlichen und seelischen Stabilität, sind die Kinder für den kognitiven Bereich motivierter und leistungsfähiger. Sie werden darin durch vielfältige Informationsangebote aus verschiedenen Wissensgebieten gefördert.„ ++++++++++++ Diese umfassenden Möglichkeiten bieten die regulären Kindergärten nicht. Ihre Tochter vertraut ihren Erzieherinnen und mag diese auch gerne. Sie hat auch dort die Möglichkeit Kompetenzen im Umgang mit kleineren, gleichaltrigen und älteren Kindern zu erwerben. Freuen sie sich mit Ihr, dass Sie jetzt noch viel Zeit und Raum zum Spielen und Entwickeln hat, zumal sie sich dort so wohlfühlt. Ich kann mir vorstellen, dass die Schule in 2,5 Jahren dann für Sie ein ganz neues Erlebnisfeld wird und ich bin mir sicher, dass ihr der Einstieg ins Schulleben nach dem Waldkindergarten nicht schwerer fallen wird, als nach einem Besuch eines regulären Kindergartens. Es ist dann immer noch Zeit genug alle schulischen Kompetenzen unter der Anleitung der Lehrerin, bzw. dem Lehrerin zu erwerben. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
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