Frage im Expertenforum Kinderbetreuung an Gaby Ochel-Mascher:

Ist die Kindergrippe für 2,6Jährige passend???

Gaby Ochel-Mascher

 Gaby Ochel-Mascher
Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.
Frage: Ist die Kindergrippe für 2,6Jährige passend???

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Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher! Meine Tocher ist nun 2,6 Jahre alt und geht seit ca. 3 Wochen in eine Art Kindergrippe. In dieser gibt es nur max. 15 Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren und endet um 13 Uhr. Betreut werden sie von 1er Pädagogin und 1er Helferin. Ich konnte schon zweimal beim Abholen beobachten, dass meine Tochter ein 1Jähriges Mädchen zwickt, stösst oder haut. Die Kindergartenpädagogin meinte, dass sei normal für die Eingewöhnungszeit. Ich hatte bei meine Beobachtungen so das Gefühl, dass das kleine Mädchen für meine Tochter so eine Art Punchingball ist an dem sie ihre Aggressionen (?) auslassen kann. Nun meine Frage an Sie! Ist die Gruppe für meine Tochter vom Alter her geeignet, es gibt viele 1Jährige und sie ist doch viel älter? Was kann man gegen diese Art von Aggressionen machen; soll ich mit ihr reden? Lieben Dank für Ihre Bemühungen, Netti


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Hallo Netti, die Erzieherin in der Kinderkrippe kennt Ihre Tochter nun schon seit ca. 3 Wochen und wird – wenn Sie Ihnen sagt, dass dies normal für die Eingewöhnungszeit ist – die Situation gut beurteilen können. Manchmal zeigen Kinder ein bestimmtes Verhalten, wenn sie mit bestimmten Personen zusammen sind – z.B. wenn die Mutter es abholen kommt. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieses Problemverhalten immer gleich häufig, gleich lang oder intensiv in allen Situationen auftritt. Mit 2 ½ Jahren macht ihre Tochter jetzt die Phase durch Ihren Platz in der altersgemischten Gruppe zu finden. Hier lernt sie auch ihren Willen durch zu setzten, wenn sie mit anderen spielt. Sie wird immer mehr Verständnis für Gut und Schlecht entwickeln. Das braucht jedoch Zeit. Beugen Sie vor: Wenn ein Kind geschlagen oder gestoßen wird, dann trösten Sie zuerst dieses Kind und stellen Sie nicht das negative Verhalten in den Mittelpunkt. Wenn Sie sich zuerst Ihrer Tochter zuwenden, die kneift oder haut, dann lernt sie, wie sie Ihre Aufmerksamkeit auf eine negative Art auf sich ziehen kann. · Gegenüber herausforderndem Verhalten von Kindern fühlen wir Erwachsene uns oft hilflos. Gehen Sie professionell mit diesem Ohnmachtsgefühl um: Nehmen Sie das Verhalten Ihres Kindes nicht persönlich. Versuchen Sie herauszufinden, warum Ihre Tochter sich so verhält und wie Sie ihr helfen können. · Nehmen Sie Ihre Tochter grundsätzlich an, auch wenn Sie ihr Verhalten momentan unannehmbar finden. · Besprechen Sie in einer guten Phase ohne Streit und Zank, wie ein Konflikt geklärt werden kann und einigen Sie sich mit ihr darauf, dass man niemanden zwickt und haut. · Erlauben Sie Ihrer Tochter, sich und ihre Wünsche auszudrücken, insbesondere auch „schlechte Gefühle“ wie Wut, Neid, Eifersucht. Halten Sie „Ventile“ bereit, an denen Ihre Tochter ihre Wut auslassen kann (Kissen, Boxsack). · Nehmen Sie die positiven Seiten und Verhaltensweisen ihrer Tochter bewusst wahr und verstärken Sie diese durch Lob und Anerkennung, das stärkt das Selbstbewusstsein.· Strafen fördern Wutausbrüche und aggressives Verhalten. · Seien Sie ein positives Vorbild. Wenn Sie Konflikte selbst auf eine gute Weise lösen und Lösungen mit Respekt vor dem Standpunkt der anderen aushandeln, dann wird sich auch Ihre Tochter eher so verhalten. Kinder tun, was die Erwachsenen tun, nicht was sie sagen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher


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