Frage im Expertenforum Kinderbetreuung an Gaby Ochel-Mascher:

Gerne an alle wie soll es weiter gehen???

Gaby Ochel-Mascher

 Gaby Ochel-Mascher
Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.
Frage: Gerne an alle wie soll es weiter gehen???

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Ich hatte ein Tageskind und die Mutter wurde krank. Ich habe damals im Schnitt 1,79 von ihr bekommen und sie hat aber laut ihrem Mann 6 Euro die Stunde kassiert. Dann war sie wieder daheim und von heute auf morgen das Kind weg. Leider hatte ich ihn mit zur Spielgruppe freitags mitgenommen wo sie ihn anmelden musste. Jetzt kommt sie weiter dort hin und ich habe keinen Bock mehr auf die. Sie wollte ihn wieder bringen, ich musste aber wegen Krankheit absagen und gleich knallt sie einem Vorwürfe an den Kopf, sie hätte sich drauf verlassen und ich würd sie im Stich lassen, dabei habe ich ihr eine andere TAMU empfohlen. Wie soll ich weiter machen? Die Spielgruppe möchte ich wegen meinem Kind nicht aufgeben. Wir waren als erstes da. Und sie kann ich aber auch nicht mehr ab haben. Weil ich echt immer noch sauer bin.


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Hallo Rabauken, als Tagesmutter handelt man mit den abgebenden Eltern einen Stundenlohn aus. Wird man sich einig beginnt die Betreuungszeit mit dem Kind. Während dieser Zeit gehen Sie nicht nur in Beziehung mit dem Kind, sondern auch mit den abgebenden Eltern. Ist die Beziehung unter den Erwachsenen (Erziehungspartnerschaft) freundlich, offen, ehrlich und vertrauensvoll und wird die Rollendefinition der jeweils anderen Seite gut akzeptiert, dann steht die Tagespflege mit dem Kind unter einem guten Stern. Ist die Erziehungspartnerschaft jedoch irgendwie nicht harmonisch, dann können Kleinigkeiten emotional die andere Seite dermaßen verunsichern, dass es zu Spannungen kommt, die nach einiger Zeit das Miteinander auseinanderbrechen lässt. Ich rate daher jeder Tagespflegeperson sich unbedingt auf ein „SIE“ –Tagespflege-Verhältnis mit den abgebenden Eltern einzulassen, damit jede Seite eine gewisse Distanz einhalten kann. Es ist schneller gesagt: „DU“ hast mich im Stich gelassen, als „SIE“ haben mir aber das und jenes zugesagt. Das hat nichts damit zu tun, dass das Tageskind „DU“ und den Vornamen der Tagespflegeperson sagt, um die Bindung zum Kind schneller herzustellen. Jetzt liegt es an Ihrer persönlichen Einstellung, wie Sie in der Spielgruppe mit der Mutter Ihres ehemaligen Tageskindes umgehen. Das ehemalige Tageskind wollte Beziehung mit Ihnen und kann nicht verstehen, dass die Beziehung zwischen Ihnen beiden nicht harmonisierte. Daher wäre es schade, wenn es auf die Spielgruppe verzichten sollte. Ihrem Kind sollten Sie auch die Spielgruppe nicht nehmen. Manchmal müssen wir Erwachsene unsere Gefühle zurückhalten und gut steuern, um in einer Gruppe uns trotzdem weiter wohlfühlen zu können. Ist es nicht einen Versuch wert trotzdem freundlich zu bleiben und nur zum Erwachsenen etwas Abstand zu halten. Unsere „Kindliche“ Seite möchte gerne mit Recht trotzen, jedoch leben wir den Kindern den Umgang vor. Sie schauen uns zu und registrieren was und wie wir Erwachsene es vorleben. Besonders spannend sind für die Kinder unsere Konfliktsituationen – sie leben sie später nach. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher


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