Ich bin jetzt dabei mein drittes Kind im Kiga einzugewöhnen. Meine kleine Tochter ist 15 Monate alt und sehr aufgeschlossen. Vor Ostern haben wir bereits mit der Eingewöhnung begonnen, und ich war zwei Wochen mit ihr zusammen im Kiga, erst kürzer, dann langsam länger usw. Die ersten Trennungen von 20 min, 1,5 Stunden und 2 Stunden hat sie komplett ohne Tränen gemeistert, war alles gar kein Problem. ich fand das sehr entspannend, weil meine beiden älteren Kinder keine so lange Eingewöhnungsphase damals hatten und ziemlich schnell anfingen, einen Riesetheater zu machen, wenn ich gehen wollte. Dadurch, daß die Kleine das so toll gemacht hat, waren auch meine Zweifel, die ich hatte aufgrund ihres noch so jungen Alters, wirklich so gut wie weggeblasen. Als sie dann jedoch mitbekam, daß sie jeden Tag dort in den Kiga gehen soll und daß Mama eben nicht mehr mit dableibt, fing sie an, bei Verabschieden sehr heftig zu weinen. Es dauert dann wohl auch so 10 bis 20 min, in denen sich eine Erzieherin ausschließlich um sie kümmert, bis sie sich wieder einbekommt. Wenn ich sie abhole, macht sie einen guten Eindruck und tagsüber klappt wohl auch alles perfekt, aber der Trennungsschmerz scheint mir von Tag zu Tag schlimmer zu werden. So nach dem Motto: Kiga ist superschön, aber nur, wenn du dableibst, Mama. Im Prinzip ist es wieder genau so wie bei meinen großen Kindern damals, die mit knapp drei und gut zwei in den Kiga kamen: Spätestens zu dem Zeitpunkt, als ihnen bewußt wurde, daß das dort eben keine Mutter-Kind-Gruppe ist, gingen die Probleme los, egal ob sanft eingewöhnt oder nicht. Da hilft es mir auch nicht, daß "kleine Kinder es im allgemeinen einfacher haben oder große das alles besser verstehen". Meine Kinder leiden echt (der mittlere hatte es am leichtesten, weil er mit der großen in einer Gruppe war). Ich finde das aus Sicht der Kinder auch mehr als verständlich, wenn man bedenkt, daß sie Fremdbetreuung zuvor nicht gewöhnt waren. Umso weniger kann ich verstehen, wie andere Kinder z. T. vom einen Tag auf den anderen ohne jede Träne im Kiga bleiben, dort problemlos essen und sogar schlafen usw. Wenn ich dann z. B. höre, man solle ein weinendes Kind nie zurücklassen, sondern immer erst gehen, wenn das Kind es akzeptiert, muß ich mir echt die Haare raufen. Ich hatte diese Taktik damals bei meiner großen ausprobiert, weil es mir das Herz brach, sie weinend der Erzieherin in die Hand zu drücken. Ergebnis der Sache war, daß sie mich überhaupt nicht mehr gehen lassen wollte, mir nur noch am Bein geklebt hat und hysterisch wurde, sobald sie mich aus den Auge verlor. Je mehr ich auf ihre Wünsche einging, umso schlimmer wurde die ganze Sache. Sie hatte jetzt auch ganz ähnliche Probleme beim Schulstart. Wenn es allerdings erstmal läuft, ist sie total aufgeschlossen und unproblematisch, findet superschnell Freunde usw. Bin ich trotz aller Bemühungen nicht in der Lage, meinen Kindern ein positives Gefühl zu vermitteln und so einen angenehmen Start im Kiga? Gibt es irgendetwas, was ich noch tun kann, um meiner kleinen Tochter zu helfen?
Mitglied inaktiv - 02.05.2007, 09:22