Eingewöhnung in Kita

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Eingewöhnung in Kita

Hallo Ferau Ochel-Mascher, habe letzte Woche die Eingewöhnung mit Louis (2 Jahre) begonnen, da ich dachte, es wäre gut für ihn, 2 Tage mal in einer Kindergruppe zu sein. Jobmäßig ist es nicht unbedingt nötig bei mir, ist also hauptsächlich für ihn. Anfangs lief es überraschend gut, da sein bester Kumpel Jonas schon dort war(Mo und Mi). Den ersten Tag bin ich ganz mit da geblieben (Spielzeit und Frühstück) 2. Tag bin ich mit hingegangen, ne halbe Stunde da geblieben und dann ne Stunde gegangen. 3. Tag hat ihn Papa hingebracht, war noch einfacher, da Jonas wieder da war...Tschüß Pappa und gut wars. 4. Tag auch wieder ich mit hin, Tschüß Mama... Da war Jonas nicht da und da fing er dann an beim Frühstück zu weinen bis ich kam. Und seitdem weint er spätetestens beim Frühstück oder klammert sich total an mich, wenn ich gehen will. Heute bin ich gar nicht gegangen, weil er trotz Jonas total geweint hat. Was soll ich jetzt machen? Ich kann ihm das nicht antun, daß er so doll weint, hab ich noch nie gemacht. Er ist eigentlich inmmer sehr "vernünftig" und wenn ich ihm die Notwendigkeit erkläre, sieht er das auch ein. Aber ich hab einfach das Gefühl, er fühlt sich da nicht wohl. Woanders ist es kein Problem, wenn ich mal weggehe, wenn er sich einigermaßen sicher fühlt. er geht ja auch selber immer losund guckt nicht immer wo ich bin, das ist so ganz untypisch, daß er mir am Bein hängt und weint. Vielleicht ist er noch nicht soweit? Was ich dazu sagen muß, ist, daß er dummerweise nicht in einer Gruppe mit Jonas ist, beim Spielen ist das egal, da mischen sich die Gruppen, nur beim FRühstück werden sie getrennt und müssen ne halbe Stunde am Tisch sitzen. Das ist ihm wohl zu lang und wenn er aufsteht (was Neulinge noch dürfen) spielt ja auch keiner mit ihm. Dann bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob mir die Erzieherinnen wirklich sympatisch sind, und vielleicht merkt er das auch oder es geht ihm genauso. Hat es denn Zweck, das ganze weiterzuführen oder sollte ich vielleicht nochmal woanders schauen oder ein paar Monate warten. Zum Kindergarten will ich ihn dann sowieso woanders hin geben. LG zwiegespaltene Anneken

Mitglied inaktiv - 28.03.2007, 11:13


Antwort auf: Eingewöhnung in Kita

Hallo Anneken, vom frühesten Kindesalter an lernen die Kinder den Unterschied zwischen bekannt = vertraut und unbekannt = fremd kennen. Es lernt Fremdes zu Vertrautem zu machen, sowie Neugierde über die eigene Angst siegen zu lassen. Mit etwa 8 Monaten beginnen sie zu fremdeln, gegenüber Menschen, die nicht so beschaffen sind wie Mama und Papa, Oma, Opa und Geschwister, die man schon häufig erlebt und für vertrauenswürdig befunden hat und deren Verhalten einschätzbar ist. Dieses Fremdeln dauert ungefähr bis zum 30. Lebensmonat noch an. Das bedeutet, dass ängstliches Verhalten gegenüber unbekannten Personen in dieser Lebensphase am ausgeprägtesten ist. Nach dem dritten Lebensjahr nehmen Fremdeln und Trennungsangst immer mehr ab. Dann fällt es ihm immer leichter eine Beziehung zur fremden Person aufzunehmen und einige Stunden ohne Mutter auszukommen. Grad und Dauer des Fremdelns hängt von der individuelle Persönlichkeit des Kindes ab. Ihren Ausführungen entnehme ich, dass Sie Ihren zweijährigen Sohn betreuen lassen, es jedoch nicht müssen, um Ihren Lebensunterhalt mit abzusichern. Warum genießen Sie nicht noch ein Jahr seine Entwicklung und besuchen mit ihm gemeinsam eine Mutter-Kind-Spiel-Gruppe? So kann er behutsam in Ihrem Beisein die ersten Sozialkontakt mit Gleichaltrigen knüpfen. Was möchten Sie? Erst wenn Sie ganz klar Ihre eigene Entscheidung getroffen haben, Ihr Bauchgefühl für diese Entscheidung gut ist, dann können Sie auch Louis davon überzeugen, dass es richtig ist ihn loszulassen, damit er es schafft sich auf diese neue Lebenssituation einzustellen. Er braucht dazu Ihre Rückendeckung und seine Antennen zu Ihnen müssen ihm sagen, dass es gut und total ok. ist, dass er diesen Kita besucht und sicher bald in dieser Gruppe seinen festen Platz findet. Sagt allein Ihre Körpersprache und seine Antennen zu Ihnen jedoch das Gegenteil aus, dann wird er klammern und Schutz und Halt bei und mit Ihnen suchen. Ich wünsche Ihnen eine sichere Entscheidung. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 31.03.2007


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