Frage im Expertenforum Kinderbetreuung an Gaby Ochel-Mascher:

Durchschlafprobleme

Gaby Ochel-Mascher

 Gaby Ochel-Mascher
Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.
Frage: Durchschlafprobleme

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Mein 24 Monate alter Sohn hat zur Zeit Probleme mit dem Durchschlafen in der Nacht, er wacht 1 bis 4 mal auf und schreit dann "Mama Arm" und weint. Früher hat er meistens gut durchgeschlafen. Seit dem er 2 Jahre alt ist, bin ich nun wieder an zwei Tagen in der Woche ganztags berufstätig. Er wird dann von meinen Schwiegereltern betreut, bzw. wenn diese keine Zeit haben, von einer Tagesmutter. Bei beiden Stellen habe ich bereits frühzeitig mit der Eingewöhnung begonnen und es war bislang auch kein Problem. Wenn ich wegfuhr, gab es keine Tränen. Woran kann es liegen, daß er jetzt damit Probleme hat? Kann es sein, daß eine Betreuung über den ganzen Tag zu lang ist? Ich habe gedacht, daß es besser ist, als wenn ich an vier Tagen halbtags arbeite und dann immer wieder der Trennungsschmerz da ist. Für eine Antwort wäre ich dankbar.


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Hallo Mama66, mit 24 Monaten ist ihr Sohn nun in einer sehr sensiblen Entwicklungsphase, in der man einfache Geschichten verstehen lernt, Phantasiespiele („tue so als ob Spiele“) ausprobiert, Erwachsene sehr genau beobachten , Gespür für fair und unfair entwickelt ... – er lernt wieder ein Stück mehr seine Umwelt zu begreifen. Das ist spannend und aufregend und macht bestimmt auch mehr Angst. Das Tagesgeschehen verarbeitet er nachts in seinen Träumen. Die neue Situation, dass Mama nun zwei Tage arbeiten geht, ist für Sie beide eine ganz neue Erfahrung und braucht einige Zeit zur Gewöhnung. Da Kinder alles sehr emotional erleben, spürt er auch bestimmt ihre Anspannung besonders an diesen Tagen. Fragen Sie abends bei Abholen die Schwiegereltern/Tagesmutter was er am Tag gemacht hat, oder ob etwas Besonderes gewesen ist. Vielleicht sind im anderen Haushalt mehr oder ganz andere Aktivitäten, als er vielleicht von zu Hause gewöhnt ist. Auch diese Umstellung kann erst langsam von ihm verkraftet werden. Nehmen Sie sich an diesen Abenden etwas mehr Zeit nur für ihn, zum Kuscheln und Erzählen und führen sie dann in Ruhe das gleiche Einschlafritual durch, wie an den übrigen Abenden. Wenn er nachts aufwacht, streicheln sie ihn und trösten sie ihn mit Worten, damit er weiß und spürt, dass Sie in seiner Nähe sind und auf ihn aufpassen. Geben Sie sich beide noch etwas mehr Zeit, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Gerne höre ich wieder von Ihnen – bis dahin freundliche Grüße Gaby O-Mascher


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