Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Zeigt mein Kind hyperaktive Tendenzen oder ist es einfach nur wilder als Andere?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Zeigt mein Kind hyperaktive Tendenzen oder ist es einfach nur wilder als Andere?

Sandra P.

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Hallo Hr. Dr. Busse, mein Sohn (13.5 Monate alt) begann schon mit etwa 10 Monaten zu laufen und ist mittlerweile sehr aktiv. Er rennt schon fast, klettert überall hoch und stürzt und stößt sich wirklich sehr oft. Dadurch holt er sich auch immer wieder blaue Flecken. Nun ist er seit 2.5 Monaten bereits in der Kita und ist auch hier das aktivste Kind in der Nestgruppe. Auch hier holt er sich ständig Schrammen und blaue Flecken. Sitzt er in seinem Hochstuhl, will er aufstehen und kann nicht ruhig essen. Angst vorm Hinfallen hat er kaum. Er konzentriert sich nur ab und an länger auf ein Spielzeug. Er klettert lieber und turnt durch die Wohnung bzw. Kita. Alles in allem ein absoluter Wirbelwind. Kommt man mit den Kindergärtnerinnen ins Gespräch, vermuten diese "Tendenzen zur Hyperaktivität". Wir haben sein unruhiges Verhalten bislang auf seine frühe Mobilität geschoben und waren bislang nicht großartig besorgt. Allerdings bekommen wir nun von vermehrt von Bekannten und eben der Kita gesagt, dass er wohl "ungewöhnlich aktiv" sei. Nun meine Frage: Sollte man an Hyperaktivität in diesem Alter überhaupt schon denken? Kann man jetzt schon etwas für ihn tun? Vielleicht Ergotherapie? Oder sollte man ihn seinem Bewegungsdrang nachgehen lassen? Ich hoffe Sie können mir hierzu ein paar Empfehlungen geben. Vielen Dank! Viele Grüße, Sandra


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., ich finde es schrecklich, wenn muntere und aktive Kinder einfach als "gestört" abgestempelt werden. Es entspricht der ganz normalen Bandbreite, dass es ruhigere und aktivere Kinder gibt, und jedem sollten Erzieherinnen in der Lage sein, gerecht zu werden. Natürlich ist es aber sinnvoll, ein sehr aktives Kind durch klare Regeln und einen festen Tagesablauf darin zu unterstützen, dass es lernt, mit seinem Temperament gut umzugehen. Dazu gehören z.B. immer wieder feste Pausen, in denen nichts stattfindet, dass es Essen und Trinken nur bei festen Mahlzeiten am Tisch gibt,........ und dass Sie jede Gelegenheit nutzen, Ihr Kind in ihre Alltagsarbeit mit einzubeziehen, es "helfen" zu lassen, spannende Dinge mit tun zu lassen,..... Alles Gute!


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