Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Was hat er?

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Frage: Was hat er?

Mrs.Maus

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Hallo, ich bin mittlerweile etwas ratlos. Ich schreibe Ihnen hier mal den Verlauf: Unser Sohn fing mit 4-4,5 Jahren an öfter über Bauchschmerzen zu klagen. Dazu hatte er auffälligen Stuhl. Ich erinnere mich an einmal, als er beim gleichen Toilettengang dünnen grünen Stuhl und festen entfärbten Stuhl hatte. Wir waren des öfteren beim Arzt in dieser Zeit. Der schickte uns aber jedes Mal mit den Worten nachhause, dass so kleine Kinder immer mal über Bauchschmerzen klagen würden ohne Grund. Zum mäkeligen Essen sagte er nur, er wäre ja nicht untergewichtig und wir sollten kein Aufsehen darum machen (was wir nicht machten) Mit 5,5 Jahren ging ab und zu Kot in die Hose. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht. Er hatte auch keine Bauchschmerzen mehr, aß aber immer mäkeliger. Im Januar 2015 als er 6 Jahre alt war, machte er beinahe täglich in die Hose. Mal nur etwas, mal richtig viel. Er sagte, er würde es nicht merken. Ich ging wieder mit ihm zum Arzt. Der untersuchte rektal, stellte nichts fest und meinte, es wäre psychisch wir sollten es weiter beobachten. Ich war dann nochmal bei meiner Hausärztin mit meinem Sohn, die untersuchte ihn gar nicht, meinte gleich es wäre psychisch. Da es sich aber nicht besserte, waren wir im Mai wieder beim Arzt. Dieses mal überwies er uns zum Kinderchirurgen. Wir haben dann den Kinderarzt gewechselt. Da waren wir im Juli 2015 als unser Sohn 6,5 Jahre alt war und beinahe täglich einkotete und wirklich nur noch eine begrenzte Auswahl an Lebensmitteln aß. Der Kinderchirurg stellte eine chronische Verstopfung fest mit Dehnung des Darms und verschrieb ihm 1 Beutel Movicol am Tag. Bei Kontrollen zeigte sich keine Besserung. Im September fuhren wir mit unserem Sohn in die internistische Abteilung in die Kinderklinik. Der Arzt dort, untersuchte nur rektal und verordnete 2 Beutel Movicol. Im Oktober hörte das einkoten dann auf und der Ultraschall beim Kinderchirurgen zeigte einen Rückgang der Dehnung. Unser neuer Kinderarzt macht auch Ultraschall und wir haben dann aufgrund der langen Anfahrt zum Kinderchirurgen komplett zum Kinderarzt gewechselt. Der gab weiterhin 2 Beutel Movicol täglich und macht Ultraschall. Derzeit seit Oktober 2015 ohne weitere Besserung. Laut unserem Kinderarzt liegt es am Essverhalten unseres Sohnes.Klar halten wir ihn an (sanft aber bestimmt ohne Machtkämpfe), aber wir können ihn ja nicht zwingen. Beim letzten Ultraschall Ende Februar zeigte sich keine Besserung und der Arzt hat auf 2,5 Beutel Movicol erhöht. Mein Sohn wog mit 4 Jahren 14,5 kg und mit 5 Jahren 15 kg, 5,5 Jahre 16,8 kg, und seit er 6 Jahre alt war ist er untergewichtig mit 17,10 kg, 6,5 Jahre 17,2 kg. Er ist jetzt 7 Jahre und wiegt 18,10 kg. Vorher hat er im halben Jahr ca 500-700 g zugenommen. Er war mit 3,5 Jahren 98 cm groß und zwischen 3,5-4,5 Jahren ist er nicht gewachsen. Zum Vergleich: Seine Schwester war immer 1-2 cm kleiner als er in dem Alter. Jetzt mit 4 Jahren hat sie ihn überholt (99,5 cm). Mit 5 Jahren war er 108 cm, mit 6 Jahren 117 cm und jetzt mit 7 Jahren 118 cm. Der "Wachstumsstillstand" fällt genau in die Zeit, in der die Bauchschmerzen usw. begannen. Auch vor dem Alter von 4-4,5 Jahren ist er kontinuierlich gewachsen. Für mich ist das irgendwie auffällig und ich bekomme das Gefühl einfach nicht los, dass es irgendwo eine körperliche Ursache gibt :( Ich glaube, dass das Essverhalten so schlecht ist, wegen der Darmprobleme. Er hat bis 4 Jahre immer alles probiert und gut gegessen. Jetzt vermeidet er unbekannte Lebensmittel und isst immer das selbe, wenn man ihn ließe fast nur Joghurt den ganzen Tag.... Wir geben ihm jetzt nur noch Sojajoghurt. Ich biete ihm alles an, er isst es nicht. Für die Verstopfung mag bestimmt so sein, dass man sie mit gutem Ernährung los bekommt. Aber die Vermeidungshaltung beim Essen muss doch auch irgendwie einen Grund haben- mir kommt das vor wie ein Teufelskreis. Kann es nicht doch eine Unverträglichkeit sein, weshalb er anfing, mäkelig zu essen? Unser Kinderarzt sagte, dann hätte er Durchfall. Schilddrüse? Ich weiß nicht, zu welchem Arzt ich noch mit ihm gehen soll. Vielen DAnk für Ihre Einschätzung.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., es gilt in der Tat, zunächst einmal die körperliche Seite genauer zu untersuchen, denn Ihr Sohn ist zu klein für sein Alter und zu leicht für seine Größe. Am besten könnte das wohl ein Kinderendokrinologe abklären und je nach Befunden dann weiter entscheiden, was noch zu tun ist. Der lange Verlauf hat sicher auch zumindest eine psychische "Überlagerung" gebracht und es wäre sicher sinnvoll, zusätzlich dann auch kinderpsychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alles Gute!


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