Lieber Herr Dr. Busse,
mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und wurde vor 10 Tagen von einer Zecke gebissen. Da die Zecke sehr klein war, habe ich sie zunächst für die Kruste eines aufgekratzten Mückenstichs gehalten und erst nach 2 Tagen, als sie sich bewegte, entfernt. Das ging mühelos. Ich musste nur leicht mit dem Fingernagel kratzen.
Seit 3 Tagen leidet mein Sohn unter leichtem Fieber und die eingeschickte Zecke war, wie ich erfahren habe, Borreliose-positiv. Ein Erythema migrans liegt jedoch nicht vor.
Der Kinderarzt sagte, wenn die Zecke positiv wäre, müssten wir das weitere Vorgehen besprechen. Bisher sah alles nur nach einem kleinen Infekt aus, aber ich hatte ebenfalls Borreliose ohne EM. Wie stellt man das fest? Mir sagte man damals, die Titerbestimmung wäre sehr ungenau und würde nur in 50% der Fälle einen Titer anzeigen, auch wenn eine Infektion vorliegt. Das AB habe ich dann wegen meiner Schwangerschaft bekommen, um kein Risiko einzugehen.
Macht eine prophylaktische AB-Gabe jetzt Sinn? Ich muss jetzt am Di oder Mi zum Kinderarzt. Ist das ausreichend bei einem Kind? Ich habe damals bei mir selbst auch erst 2 Wochen nach dem Biss das AB bekommen.
Lieben Dank und viele Grüße
Murmel
von
Murmel880
am 31.08.2013, 14:45
Antwort auf:
Verdacht auf Borreliose
Liebe M.,
weder eine Titerbestimmung noch die Untersuchung einer Zecke auf Borrelien wird von den Experten als ausreichend angesehen, um die Diagnose Borreliose zu stellen und antibiotisch zu behandeln. Nur klinisch relevante Fälle sollten auch behandelt werden.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 01.09.2013
Antwort auf:
Verdacht auf Borreliose
Aber wie stellt man die Borreliose denn dann fest?Es zeigt sich ja nicht bei jedem ein EM und ich möchte gerade bei einem Kind ja nicht auf Spätmanifestationen warten.
Wieso bekommt man AB mit in den Urlaub für den Fall "dass etwas ist",aber nicht um ein Kind vor Spätschäden zu schützen!?Das vertshe ich wirklich nicht.
von
Murmel880
am 01.09.2013, 11:13
Antwort auf:
Verdacht auf Borreliose
Liebe Mütter,
seit einem Jahr existiert ein Spezialheft "Borreliose bei Kindern, Schwangeren, Stillenden" bei der Patientenorganisation Borreliose und FSME-Bund Deutschland mit Berichten von Ärzten, Eltern und Erwachsenen, die als Kind Borreliose hatten. Wir haben dieses Heft extra gemacht, weil so viele Eltern bei uns angefragt haben. Auch wenn das jetzt wie plumpe Werbung aussieht: Wir haben uns viel Mühe damit gemacht. Es ist bestellbar unter www.bfbd.de
Ute Fischer
von
UteFischer
am 01.09.2013, 18:50