bridget
Hallo Herr Dr. Busse, unsere Tochter (gerade5) ist ein fröhliches und aktives Mädchen, geht gerne in Kita und spielt offen und fröhlich mit anderen Kindern. Fremden Kindern und Erwachsenen gegenüber, auch teils Erwachsenen, die sie oft schon gesehen hat, ist sie sehr sehr schüchtern gegenüber. Wenn Sie von denen angesprochen wird, sagt sie nie etwas. Sie hängt dann wörtlich an meinem Rockzipfel oder will auf meinen Schoß. Auch beim Ballett, wo sie eigentlich hin will, will sie meist nicht mitmachen. Sie lässt sich oft nicht dazu bewegen, in den Ballettraum zu gehen, obwohl sie dort einige Kinder kennt. Sie sagt, sie will bei mir bleiben. Zu HAuse und in der Kita ist sie komplett anders, wird in der Kita als sehr selbstbewusst beschrieben und ist zu HAuse fröhlich, spielt und ist aber auch impulsiv, schreit auch öfter mal herum, wenn ihr etwas nicht passt oder etwas nicht funktioniert und zeigt klar, dass sie auch eine gewisse "Macht" haben will. Ich bin mir einfach in meiner Handlungsweise nicht mehr sicher, weil ich nicht weiß, ist das einfach eine gewisse Kontaktangst bei ihr oder macht sie mit mir ein "Machtspielchen" und will dadurch meine Aufmerksamkeit. Der Meinung ist z.B. mein Mann. Weil sie das so nicht bei ihm macht. Er ist etwas konsequenter und strenger als ich. Wie schätzen Sie das ein und können Sie mir Handlungstipps geben? (Nachtrag: Sie ist mit 2 Jahren leider ohne richtige Eingewöhnung 2x4 Std/Woche in eine Kinderbetreuung gekommen und hat dort immer geweint, als ich ging-die Erzieher sagten mir immer ich solle gehen, sie würde sich schnell beruhigen wenn ich weg bin. Damals wusste ich noch nichts vom Berliner Modell. In Kita hat es auch etwas länger gedauert bis es gut geklappt hat und ohne Weinen!). Wenn sie bei den Omas ist weint sie auch und will mich nicht gehen lassen, wenn ich weg bin, hört sie schnell auf zu weinen. Ich freue mich über Ihren Rat und Ihre Einschätzung! Vielen Dank!
Liebe B., grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn ein KInd in diesem Alter zurückhaltend ist, sonst aber auch in der KITA guten Sozialkontakt hat. Und da es beim Papa anders ist, müssen SIe sich wirklich fragen, ob das Problem nicht der "unbewusste Beschützerinstinkt" bei Ihnen ist und auch Ihre eigene Unsicherheit schon ausreichen würde, um andererseits Ihre Tochter zu verunsichern. Sie müssen Sie nicht zwingen, zum Ballett zu gehen oder mit Fremden sofort zu reden. Was nicht sein muss, ist aber, dass sie sich dann "an ihren Rockzipfel hängt" oder Sie sie gar auf den Schoß nehmen. Und Sie dürfen ihr auch in Ruhe erklären, dass es schön ist, wenn man freundlich und auch aus der Distanz "Grüß Gott" sagt zu Menschen, die man trifft, und dass Sie das auch von ihr möchten. Alles Gute!
bridget
Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich werde das beherzigen! Viele Grüße B.
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