DieLara
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, vor ein paar Tagen haben Sie sich bereits die Mühe gemacht und mir auf meine Frage zu meiner zwillingstochter (26+6, Zwillingsbruder verstorben) geantwortet. Vielen Dank dafür. Wir hatten nun unseren regulären Kontrolltermin beim Spz und nun bin ich tatsächlich sehr verunsichert. Die Ärztin meinte, meine Tochter (korrigiert 6 Monate alt) sei auffällig und Entwicklungsverzögert, sagte aber auch dazu, dass es ja nur eine "Momentaufnahme" sei und das es auch möglich wäre, dass sie einfach einen schlechten Tag erwischt hat. Ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Sie es ebenso kritisch sehen. Zudem, ob es ggf. sinnvoll wäre mit ihr für eine "Zweitmeinung" zu unserem normalen Kinderarzt zu gehen. Den nächsten regulären Termin bei ihm, zur U6, haben wir erst Ende Oktober. Folgende Dinge wurden beanstandet : 1. Sie dreht sich noch nicht. Sie versucht es aber. Und mit einem klitzekleinen Stupser Hilfe schafft sie es wunderbar vom Rücken auf den Bauch, schon in der Drehung nimmt sie eine Hand in Stützposition, die andere zieht sie dann hervor. Nahezu jedes Mal stüzt sie sich anschließend hoch, lacht und versucht vorwärts zu robben. Vom Bauch auf den Rücken hat sie sich bereits mehrfach gedreht. Allerdings gehe ich davon aus, dass es "unabsichtlich" geschieht. 2. Der Kopf würde ihr schwer wirken. Weder bei der Physio noch bei der U5 (in Juni) wurde je etwas deswegen beanstandet. Sie hält ihren Kopf in der Bauchlage ohne zu wackeln sicher für mindestens eine Minute. Auf dem Arm dreht sie ihren Kopf vom rechts nach links. Sie dreht ihn besonders nach Geräuschen oder optischen reizen. Nach über einer Minute kann es sein, dass sie ihren Kopf zur Seite neigt und er etwas wackelig wirkt. Wie lange sollte sie den Kopf in ihrem Alter halten können? 3. Sie liegt viel mit ausgestreckten Beinen. Ja, dass stimmt so. Sie schläft meistens mit einem abgewinkeltem und einem ausgestreckten Bein. Den Mittagsschlaf macht sie in Bauchlage, da liegt sie allerdings mit angezogenen Armen und Beinen. Im Wachzustand streckt sie ihre Beine tatsächlich sehr viel durch. Zudem fällt mir auf, dass sie beim Trinken aus dem Fläschchen bei mir auf dem Arm, sich zwei, drei Mal komplett durchstreckt. Dabei hört sie dann auch auf zu nuckeln, behält den Sauger aber im Mund. Ich habe bisher immer gedacht, sie würde vielleicht einfach "Drücken" weil das Fläschchen ja die Verdauung in Schwung bringt. 4. Das Greifen. Was genau da beanstandet wurde kann ich nicht mal mehr genau sagen. Der aktuelle Zustand ist allerdings folgender : Wenn ich ihr ein Spielzeug hinhalte, dann versucht sie meistens als erstes mit der geschlossenen Faust zu greifen. Im zweiten Anlauf öffnet sie dann die Finger und greift zu. Sie hält es fest, führt es zum Mund um daran zu nuckeln. Nicht immer gelingt es ihr zielgenau den Mund zu treffen, aber meistens. Oft nimmt sie dann ihre andere Hand hinzu, greift mit dieser ebenso das Spielzeug und lässt mit der ersten Hand los. Ich habe in den letzten Tagen so viel gelesen und die Aussagen sind so unterschiedlich. Um mich jetzt vielleicht etwas zu beruhigen würde ich gerne wissen, ob die Entwicklung meiner Tochter noch normal verlaufen kann. Ich habe sie bis vor kurzem extrem viel getragen, sie "musste" also gar nicht so viel selbst arbeiten und lernen. Wäre es möglich, dass meine Tochter deshalb etwas hinterher hängt? Und die letzte Frage : Bis zu welchem Alter ist das gelegentliche Nachzittern der Beine (max. 1-2 mal pro Woche) noch normal und als unauffällig einzustufen. Ein EEG wurde im Mai gemacht und war völlig unauffällig. Vielen, lieben Dank für Ihre Zeit und ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen!
Liebe D., ich kann es nur schrecklich finden, wenn eine Kollegin und noch dazu in einem SPZ auf diese Weise Eltern verunsichert und gar nicht merkt, was sie da anrichtet. Ich kann nur wiederholen, was ich bereits geschrieben habe: Genießen Sie die Zeit mit ihrer wunderbaren Tochter, freuen Sie sich über alles, was Sie gemeinsam erleben und vergessen alle trüben Gedanken. Offensichtlich entwickelt sich Ihre Tochter im normalen Rahmen für ein so erheblich Frühgeborenes und wenn Sie sich wirklich Sorgen machen, dann wenden Sie sich bitte an Ihren hoffentlich empathischen KInderarzt. Alles Gute!
DieLara
Vielen, lieben Dank für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv
Hallo, Ich als medizinischer Laie finde die Entwicklung auch total normal für ein Frühchen. Bei Ärzten ist es leider oft so dass falsche Diagnosen gestellt werden,laut Uniklinik Essen ist mein autistischer,geistig behinderter Sohn beispielsweise völlig gesund....(nur so am Rande). Wir mussten damals auch eine zweite Uniklinik aufsuchen und uns "durchbeissen". Die Entwicklung von Babys läuft doch sowieso total individuell,meine 3 Kinder konnten auch nicht immer alles bei den U-Untersuchungen und sind körperlich trotzdem alle top fit. Dass du viel trägst ist sicherlich nur von Vorteil,ich trage meine 1jährige Tochter wie auch ihre Brüder ausschliesslich und alle konnten ganz zeitgemäss laufen,krabbeln usw. Gib deinem Baby Zeit und stresst euch nicht. Viele Grüsse