Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Phimose mit Handlungsbedarf oder noch normal?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Phimose mit Handlungsbedarf oder noch normal?

MrsYellowhead

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Hallo Hr. Dr. Busse, mein Sohn ist fast zwei Jahre alt. Bei der U7 stellte der Kinderarzt eine Phimose fest. Dies tat er vor einem Jahr schonmal. Er verschrieb Kortisoncreme, die ich aber nicht anwendete weil ich abwarten wollte und keine Probleme bestanden (es sei angemerkt dass die Kompetenz der Kinderärzte in meiner Stadt leider sehr zu wünschen übrig lässt...was ich selber bereits ein paar Mal erfahren musste. Man hat quasi die Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn sie verstehen was ich meine). Nun hat er wieder eine Kortisoncreme verschrieben und gesagt ich solle zwei Wochen cremen. Da nach meinem Wissen es in dem Alter noch normal sein kann, dass sich die Vorhaut nicht zurückschieben lässt, habe ich einen Termin beim Urologen gemacht. Dieser scheint sich der Kompetenz der Kinderärzte anzupassen. Er sagte er würde sofort operieren, aber die Anästhesisten machen das ungern bei unter Zweijährigen. Er riet mir in Kamillosan Sitzbädern die Vorhaut zurückzuschieben zu versuchen?! Richtig ist, dass sich die Vorhaut meines Sohnes nicht zurückschieben lässt und auch nur ein sehr kleines Loch zum Wasserlassen besteht. Er hat aber keine Beschwerden, kann im Strahl Wasser lassen, es bläht sich dabei nichts auf. Manchmal ist die Spitze leicht gerötet, was aber mit einem Klecks Wundschutzcreme sofort verschwindet. Soll ich die Kortisoncreme schmieren? Macht ein Termin bei einem anderen Urologen Sinn? Kann ich abwarten solange keine Beschwerden bestehen? Bis wann sollte sich die Vorhaut wenigstens ein bisschen zurückschieben lassen und kann sich das noch von alleine lösen? Bin verunsichert und will nichts falsch machen. Vielen Dank im Voraus für ihre Meinung.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., die Vorhaut ist am Anfang ganz normal mit der Eichel verklebt und löst sich unterschiedlich rasch in den kommenden Jahren. Keinesfalls sollte man da gewaltsam nachhelfen sondern nur beim Waschen die Vorhaut so weit sanft zurückziehen wie es ohne Widerstand geht. Und nur, wenn eine echte Vorhautverengung vorliegt, bei der sich z.B. die Vorhaut beim Wasserlassen aufbläht und den Urinstrahl behindert, sollte behandelt werden. Oder wenn sich bis um den 5. Geburtstag gar nichts tut bei der Vorhaut. Aber auch dann ist selten eine Operation nötig, vielmehr kann man mit Hilfe einer Hormon- oder Corticoidsalbe in den allermeisten Fällen die Vorhaut lösen. Wenig hilfreich ist aber von Arzt zu Arzt zu wandern, und dann völlig verunsichert zu sein. Alles Gute!


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