Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Mykoplasmen Infektanfälligkeit

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Mykoplasmen Infektanfälligkeit

jaywalk

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, wir sind ein wenig verzweifelt. Mein 11-Jähriger ist in diesem Jahr so oft krank. Er ist kaum mal 4 Wochen am Stück gesund und wir fragen uns, ob das noch im Rahmen ist. Jetzt zum Jahresende hin hatte er Corona (3te Infektion trotz 2facher Impfung im September), Scharlach direkt im Anschluss, leichte Erkältungen im Oktober und November, Ende November wieder Scharlach, der - gefühlt- nicht ausheilen wollte, da lange durchgängig Kopfschmerzen bestanden. Dieses Kopfschmerzen waren dann eine Stirnhöhlenentzündung, die durch einen gewöhnlichen Rhinovirus verursacht wurden. Dann war er 1 Woche in der Schule. An Heiligabend hatte er dann ein merkwürdiges Brummen beim Atmen, fühlte sich aber fit, hustete nicht. Dass änderte sich zum 25.12. das Brummen wurde stärker, er hustete leicht. Wir waren beim Bereitschaftsdienst, der eine rechtsbetonte obstruktive Bronchitis diagnostizierte und Mykoplasmen vermutete. Da unser 11-jähriger in den letzten 6 Monaten bereits 4x Antibiotikum genommen hatte (und im Juni bereits Mykoplasmen hatte, die mit Azithromycin behandelt wurden und die Penicillineinnahmen wegen des Scharlachs erst 3 Wochen zurücklag), haben wir mit der Ärztin entschieden, es mit Salbutamol "in den Griff" zu bekommen. Das ist leider nicht geglückt - Rasseln und Brummen wurden stärker, er hustete auch fast durchgängig. So waren wir gestern Morgen nochmals zum Abhören und die Ärztin hat Azithromycin verschrieben, weil sie Mykoplasmen vermutet. Ein Abstrich wäre erst am 2. Januar zurück. Wir sind an Silvester bei Freunden eingeladen, wenn es unserem 11-jähriger soweit okay geht, wäre eine Silvestefeier möglich? Ist ein Husten dann noch ansteckend? Er ist vom 6. Januar zu einem 4tägigem Fußballcamp angemeldet. Wäre die Teilnahme möglich, wenn er nicht mehr hustet und sich gut fühlt? Wie lange sollte er warten, um wieder Sport zu treiben? Mit Freunden draußen zu sein, Fahrrad zu fahren, zu kicken? Ist es normal, dass ein 11-jähriger so oft (und heftig) krank ist? Wie ist eine so häufige Antibiotika-Einnahme zu sehen? Beeinträchtigt dieses nicht zusätzlich das ohne (scheinbar sehr) schwache Immunsystem? Was können wir tun, damit er stabiler wird?  Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der 1000 Fragen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe J., generell sind solche "Infektphasen" in den allermeisten Fällen einfach nur Pech. Zumal es ja "nur" die typischen Infekte der Jahreszeit waren und sind und keine ungewöhnlichen. Im Zweifelsfall fragen Sie doch einfach noch Ihren Kinderarzt, ob es Anlass zur Sorge und zur weiteren Untersuchung gäbe. Und eine gezielte antibiotische Behandlung bei Bedarf ist nie "schädlich" sondern verhindert Komplikationen und hilft dem Körper, die Infektion ohne Folgen zu überstehen. Ansteckend ist Ihr Sohn 2 Tage nach der antibiotischen Behandlung nicht mehr. Und wenn er einige Tage wieder fit und symptomfrei ist, dann darf er auch sportliche Aktivitäten wieder aufnehmen. Nur vor echtem Leistungssport und -training sollte er vom Kinderarzt untersucht werden. Alles Gute fürs neue Jahr!


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