Frau_R.
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, darf ich mich mit einer Frage an Sie wenden? Ich habe eine Tochter mit fast 8 Monaten. Die Schwangerschaft verlief von Anfang bis Ende völlig problemlos, auch die Geburt war unkompliziert. M. ist ein sehr ausgeglichenes Mädchen, macht einen zufriedenen Eindruck. Vom Naturell ist sie wohl eher ein ruhiger Typ, ist zufrieden, wenn sie dabei sein und schauen kann. Wir werden oft angesprochen, dass sie so besonntes brav sei. wenn wir irgendwo zu Besuch sind, ist sie glücklich, wenn sie einfach auf dem Schoß sitzen kann. Zuhause spielt sie auch bis zu einer Stunde alleine auf ihrer Spieledecke. Unser Kinderarzt hat bei den bisherigen U-Untersuchungen immer die Lagetests nach Vota gemacht und dabei festgestellt, dass sie den Kopf leicht nach links fallen lässt. Das sei aber nicht schlimm und nicht behandlungsbedürftig. Bei der U5 mit 6 Monaten meinte er, dass wir KG machen sollen, weil es immer noch nicht ganz weg sei. Er hat uns 10 mal Vojtatherapie bei leichtem Schiefhals links verordnet. Wir sind nun bei einer Physiotherapeutin, die Bobath und Vojta macht. Beim ersten Mal meinte sie, dass M. eine leichte Muskelhypotonie habe, dass das aber nicht schlimm sei, und dass sie vermute, dass wir gar keine 10 KG-Stunden bräuchten. Heute (5. Stunde) meinte sie, dass M. nicht recht Fortschritte mache und eigentlich für ein "Normales Kind" mehr Bewegungsdrang haben müsste, sich mehr drehen müsste etc. Sie habe bisher hauptsächlich nach Bobath behandelt, überlege nun aber auf Vojta zu wechseln. Sie zögere allerdings noch, weil das für unsere Tochter anstrengender sei und sie "ihren Mut und die Motivation nicht brechen möchte" (so wörtlich). Mit diesen ganzen Aussagen hat sie mich etwas verunsichert. Können Sie denn aus der Ferne dazu eine Statement abgeben? Ich möchte Ihnen dazu M.s Entwicklungsstand noch etwas genauer beschreiben: M. (geb 20.6.12) ist in motorischen Dingen etwas langsamer; seit erst knapp vier Wochen dreht sie sich vom Rücken auf den Bauch, seit ca. anderthalb Wochen vom Bauch zurück. Vierfüßlerstand kann sie noch nicht. Sie sitzt aber laut Physiotherapeutin für ihr Alter gut (sie sitzt kurze Zeit ganz frei). Sie kann den Pinzettengriff, seit ein paar Tagen klatscht sie in die Hände. Am Essen war sie schon früh interessiert. Außerdem brabbelt sie den ganzenTag. Ist aber halt insgesamt sehr ruhig; und acht einen zufriedenen Eindruck. Was kann die Therapeutin denn damit gemeint haben, dass sie mehr Fortbewegungsdrang haben müsste. Was kann denn schlimmstenfalls passieren, wenn sie nur langsam Fortschritte machen? Kann das langfristige Folgen haben oder ist sie dann in manchen Dingen einfach nur etwas später dran? Hat das wirklich Krankheitswert und wenn ja, woher kommt die Muskelhypotonie, oder darf sie nicht einfach ein kleiner Faulpelz sein? Natürlich werden wir weiter zur Physiotherapie gehen, aber kann es trotzdem sein, dass es etwas Mode ist, schon den Kleinsten "Druck zu machen"? Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung! Frau_R
Liebe R., Sie dürfen nie einen Therapeuten fragen, ob die Therapie nötig ist und gerade Physiotherapeuten neigen sehr dazu, eine 150%ige Erwartung an den Tag zu legen, wenn es um Fähigkeiten eines Patienten geht. Und sie leben natürlich auch von Ihrer Arbeit. Dies bei allem Respekt vor der guten Arbeit vieler Therapeuten. Kinder sind aber nun mal unterschiedlich und dürfen sich auch unterschiedlich entwickeln. Natürlich kann ich das aus der Ferne nicht gut beurteilen, Ihr Bericht klingt für mich aber für ein völlig normales Baby in diesem Alter. Und ausgerechnet für so eine eingreifende Therapie wie nach Vojtha gibt es wirklich keinen Grund. Bitte lassen Sie das unbedingt Ihren Kinderarzt oder einen anderen erfahrenen Kinderneurologen überprüfen. Alles Gute!
streepie
Hi, meine kleine Schwester war auch so ein "Faulpelz" - ohne KG hat sie sich einfach nicht bewegt. Aus ihr wurde ein recht sportliches Kind und Erwachsene. Und meine Nichte machte es ihr nach - mit 9 Monaten drehen, 13 Monaten krabbeln, 18 Monaten laufen LG Connie
poepieschaf
Hallo, meine Tochter war ein Frühchen (31.SSW), aber sie hat rasch aufgeholt. Dennoch war auch sie motorisch ein kleiner Faulpelz und hat im Alter von 9 Monaten Bobath verschrieben bekommen. Sie hat sich in den Monaten danach rasch weiterentwickelt, und wir haben auch die "Therapie" mit kleinen Pausen weitergeführt und tun dies bis heute. Warum ich Dir schreibe: niemand kann sagen, ob sie sich so rasch entwickelt hat, weil sie die KG gemacht hat oder ob das auch ohne genauso schnell gegangen wäre. Und auch heute (sie ist inzwischen 17 Monate alt, läuft seit kurzem und ist motorisch vorsichtig, aber flott) hat die Therapeutin JEDESMAL was zu meckern. Wir waren schon zigmal drauf und dran der (ansonsten sehr netten und bemühten) Dame die Meinung zu geigen, inzwischen haben wir noch 2 Einheiten vor uns und dann hören wir auf und ich rege mich nicht mehr auf obwohl es mich immer noch ärgert. ich höre selten ein Lob, immer hat sie an diesem und jenem zu meckern. Soll heißen: ich teile Dr.Busse's Meinung voll. Lass Dich nicht so verunsichern und gib Deiner Maus Zeit, jedes Kind entwickelt sich anders und wenn etwas entscheidend falsch läuft, wirst Du als Mama das sicher spüren. Viele Grüße!
Sommerbrise2018
Hallo liebe Frau R, auf der suche nach Rat bin ich auf ihre Frage hier gestoßen. Der Text hätte von mir sein können. Bin mit unserem Sohn in der gleichen Situation. Wie hat sich das mit Ihrer Tochter weiterentwickelt? LG
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